#Agra: Eine Mitspielerin aus der Gelegenheitsspielerrunde fragte nach diesem Titel, als sie ihn im Schrank sah, und trotz der Vorwarnung, dass es nicht gerade ein Leichtgewicht sei, wollte sie es unbedingt ausprobieren. Nach langer Pause galt es zunächst mal wieder, die Regeln zu durchschauen, und ich finde nach wie vor, dass dem Spiel etwas Streamlinen gut getan hätte. Die Anzahl an kleinen und kleinsten Detailregeln versaut einem zumindest anfangs dann doch etwas den Spielspaß (mal abgesehen davon ist es auch nicht ganz leicht das Spiel zu erklären, da ja wirklich alles mit allem zusammenhängt). Hat man die ersten Runden aber erstmal wieder hinter sich, ist es nach wie vor einer meiner liebsten "heavy Euros", und einem Sandbox-Gefühl, das ich für ein Wirtschaftsspiel immer noch ziemlich einzigartig finde. Agras Spielbrett ist ein schönes Beispiel dafür, wie man ein wunderschönes Spielbrett malen kann (imho Menzels beste Arbeit), dabei aber die Usability leider in den Hintergrund gerät. Zu zweit haben wir fast vier Stunden dran gesessen, und die Gelegenheitsspielerin ist jetzt extrem fasziniert, sagt aber selbst dass sie nach dem ersten Spiel eigentlich immer noch nicht weiß was genau sie im Spiel tun muss - ich gebe zu, auch wenn es meine vierte Partie mit Agra war, geht es mir da nicht anders. Ich sehe zwar Wege zum Sieg, einige davon leichter als andere, aber insgesamt ist das Ganze fast schon ein rhizomatisches Geflecht an miteinander interagierenden Mechanismen, die alle irgendwie zum Spielende hinführen. Aber schön, so mal jemand an ein komplexes Spiel herangeführt zu haben, die das sonst nicht unbedingt auf sich genommen hätte.
Auf den Punkt gebracht ... 2022 leider noch nicht gespielt, ich hoffe es klappt dann mal bald wieder!!!