Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „01.08.-07.08.2022“

    Da die Ferienbetreuung der Kinder noch läuft, halte ich mich auch diese Woche etwas kürzer, aber immerhin konnte an drei Abenden Altbekanntes gespielt werden:


    - An zwei sehr schönen, sehr entspannten Abenden mit Aleo nebst Freundin und mit der eigenen Freundin gab es - den hohen Temperaturen angemessen - nochmal #Fresko und #Alhambra. Auch wenn es unfair sein mag, den Verlag an zwei seiner größten Erfolge zu messen, aber das lässt mich die alten, zuverlässigen Queen-Games-Titel schon sehr arg vermissen, von denen sehr viele den Bereich "Familienspiel, das auch Kennerspielern Spaß macht" besetzen konnten. Die Alhambra-Mega-Box habe ich mit den Löwenbrunnen der Jubiläumsausgabe aufgepimpt, und optisch macht Alhambra jetzt schon richtig was her. Bei den Designer's-Erweiterungen gab es diesmal den Obstgarten von Ornella, in den ich mich einigermaßen vernarrt habe. Dabei wird wie bei Cascadia auf jedes Gebäude zusätzlich ein Obstplättchen gelegt, und hat man die richtige Zusammenstellung an Obst bei Spielende, gibt es Zusatzpunkte. Eine sehr schlichte, aber wirkungsvolle Idee, die den Bau der Alhambra nachhaltig verändert (da das Obst mehr wert ist als die Außenmauer, verliert die an Wichtigkeit). Und dann gab es noch die Farbenerweiterung von den Autoren von Fresko, aber die ließ mich eher ratlos zurück - mit jedem Gebäude nimmt man sich auch Farbprojekte oder Farben und versucht beides zu erfüllen. Die 2 Punkte, die dann jede dekorierte Gebäudeart mehr wert sind, sind den riesigen Plan- und Verwaltungsaufwand nicht wert.

    Bei #Fresko gab es den Vergleich zwischen Fresko naturell und den Erweiterungen 12-17, die alle mit reingenommen wurden. Beim letzten Erweiterungsset liegt der Schwerpunkt eindeutig auf den Damen, die das Spiel schon sehr grundlegend umkrempeln und quasi ein "Spiel im Spiel" ermöglichen. Die Damen werden über die Siegpunktleiste erworben und erhalten ein eigenes Aktionstableau, durch das etwa die Marktplättchen vor dem Erwerb vertauscht werden können oder die Laune der Gehilfen aus dem Keller gerettet werden kann. Diese Art doppeltes Worker-Placement ist eine hübsche Idee und spielt sich erstaunlich fließend, ohne dass das Spiel - wie bei einigen anderen Erweiterungen - in Verwaltungsarbeit ausbricht. Ich fürhte allerdings um ein Runaway-Leader-Problem, wer anfangs schnell bei den Siegpunkten vorankommt, bekommt am schnellsten die Damen und kann dann am meisten mit ihnen machen - das muss ich mir nochmal ansehen. Die Katakomben (ein zweites Plättchen liegt unterm Fresko und kann für Siegpunkte geborgen werden, wobei man hier vorrangig Set Collection betreibt) ist da schon aufwändiger, aber dafür bringt es potentiell derart viele Siegpunkte ein, dass man das Spielende absichtlich erst spät auslösen will - Fresko wird so zu einem 2-Stunden-Spiel auf Kennerniveau. Im Vergleich dazu hat aber auch das reine Grundspiel wieder viel Spaß gemacht, ich bin mir gar nicht sicher, in welcher Fassung ich es bevorzuge - bin aber sehr froh, hier die Auswahl zu haben!

    Übrigens sind beides Spiele, wo man zu zweit mit dem Dummy (Dirk bzw. Leonardo) wirklich sehr gut leben kann. Peinlich ist dann nur, wenn man Dirk auf der Siegpunktleiste nur ganz knapp überholen kann... ;).


    Am zweiten Abend gab es dann nochmal auf den Wunsch einer einzelnen Dame #TalismanStarWars. Das ist ja schon wirklich hübsch gemacht und bietet insgesamt ein recht schnelles Talisman-Erlebnis (auch weil man sehr viel schneller hochlevelt und es weitaus weniger böse Überraschungen als im Original-Talisman gibt). WIe sehr es sich nach Star Wars anfühlt, liegt wohl im Auge des Betrachters (ich würde eher zu "nicht sehr" tendieren, auch wenn die Gesinnungen hübsch übertragen wurden und man so auf Karten trifft, die für den einen Verbündete, für den anderen zu bekämpfende Gegner sind). Insgesamt ein gelungenes Lizenzprodukt, aber ich hole dann für das "echte" Talisman-Feeling doch lieber die 4. Edition nebst Erweiterungen aus dem Regal - was dann allerdings auch locker doppelt so lange dauert.


    Und gestern gab es dann eine Kennenlernpartie #Ringkrieg für Alan Smithee , damit der endlich mal seine Collector's Edition auf den Tisch bringen kann (mit den Karten der 2. Edition natürlich). Nach einigen Ooohhs und Aaahhhs beim Öffnen des riesigen Holzbuchs und ausgiebigem Bestaunen der Minis beim ersten Aufstellen (die Basen die anders als in der regulären Edition farbkodiert, gottseidank) gab es dann eine für mich völlig neben der Spur laufende erste Partie. Meine Ringträger versuchten sich quasi jede Runde an der Jagd, bekamen aber einfach nicht die dazu passenden Karten auf die Hand und rannten so wieder und wieder ins Verderben, da der Schatten aka Alan Smithee bei der Jagd das Würfelglück an den Tag legte, das ihm dann beim Kampf doch eher wieder verließ. Eigentlich wusste ich es auch vorher, aber es ist mir mal wieder sehr deutlich vor Augen getreten, dass man den Ringkrieg taktisch und situativ spielen muss. Verlasse dich auf die Ringträger, und Du bist verlassen - wichtig ist es darauf zu achten, welche Karten man auf die Hand bekommt, und dann entsprechend dieser Karten zu spielen. Ich habe viel zu spät Gefährten aus der Ringgemeinschaft entlassen und viel zu selten Gefährten getötet, um Korruption abzuwenden. Die anderen freien Völker rüsteten derweil ein wenig über Karten auf, kamen aber einfach nicht in den Kriegszustand (weil viel zu viele Würfel an klägliche Jagdversuche verschwendet wurden und der Schatten lieber still aufrüstete als anzugreifen), bis die Elben endlich Gundabandberg einnehmen konnten und mit einer ziemlich massiven Armee auf Moria marschierten. Dort wartete dann allerdings schon Sauron auf sie, und in einer epischen Entscheidungsschlacht verloren die freien Völker dort den Großteil ihrer Armee und Anführer. Die Ringträger hatten zu diesem Zeitpunkt nur noch die Chancen eines Schneeballs am Schicksalsberg (ich hatte kein einziges Plättchen in den Sack bringen können, die Schatten bereits drei), so dass auch hier das Scheitern absehbar war. Aber gut, wer die Collector's Edition sein Eigen nennt, soll gefälligst auch die erste Partie gewinnen :).

    Deckbuilding im viktorianischen London, so der Hintergrund in #TerrorsOfLondon .

    eventuell interpretiere ich über, aber ist das so ein Ketteneffekt wie seinerzeit bei Nightfall (falls du es kennst), oder eher sowas wie die Fraktionen in Star Realms? Die ketteneffekte in Nightfall waren derart stark, dass man sein Deck am besten nur darauf ausrichtete, sonst hatte man effektiv keine Chance.


    Von Terrors hat mich bisher das vorgeblich hundsmiserable Regelheft abgehalten, war das am Ende hat nicht so wild?