Beiträge von koala-goalie im Thema „25.07.-31.07.2022“

    #FantastischeReiche

    Als ich bei Freunden im Urlaub war wurde auch ein bisschen gespielt und unter anderem durfte ich dort Fantastische Reiche kennen lernen. Bisher dachte ich immer ... "Noch ein Kopfrechenkartenspiel? ... Klingt langweilig." Habe mich habe geirrt. Ich fand Fantastische Reiche überhaupt nicht langweilig und hab es mir jetzt selber gekauft. Als dann daraufhin Besuch bei uns war ... kamen wir zu gar nicht so viel verschiedenen Spielen, weil der Besuch immer Fantastische Reiche spielen wollte. Es ist halt doch weniger "Gerechne" und mehr "Gezocke" als ich immer dachte. Wir hatten auf jeden Fall viele witzige Runden zu zweit und zu dritt und auch ein paar lustige Momente ... zum Beispiel als die 7er-Straße des Artefakts der Ordnung nicht zum Gewinnen reichte, oder als im letzten Zug noch die Kerzen-Kombination vollendet wurde, dies zu großer Freude führte, es aber dann (wieder nicht) gereicht hat, oder das alle immer scharf auf das Buschfeuer waren und, wie sich hinterher heraus stellte, in drei von vier Fällen die Insel zum Negieren von dessen Strafe schon auf der Hand hatten ...

    Also ja, wir hatten Spaß. Is Kurzweilig, aber nach einer Stunde darf es dann auch gerne wieder was Größeres sein.


    #LivingForest

    Dann haben wir (ich und der gerade erwähnte Besuch) auch ein paar Partien Living Forest zu dritt gespielt. Gedauert hat es jeweils ca. 45 Minuten. Und auch dieser Besuch brauchte eine gewisse Lernkurve und sie taten sich etwas schwer hinein zu kommen. (Und nebenbei: In unserer Erstpartie Dark Ages hat eben jener Besuch mit mir den Fußboden aufgewischt.) Es braucht einfach zwei bis drei Partien bis die Auswirkungen und unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Gewinnwege halbwegs sitzen. Dann wird es spannender. Einen Sieg über die Blumen habe ich leider immer noch nicht miterlebt, aber einmal war es knapp.

    Ich hab nach zwei Eingewöhnungsrunden auch durchaus versucht über die Blumen zu gewinnen, aber dann wurden mir der entsprechende Baum und die passenden Karten weg gekauft. (sehr gut.) Aber leider haben sie ihre eigenen Ziele vernachlässigt und so konnte ich in einem großen Zug sieben Flammen auf einmal ergattern und gewinnen. (Ich hatte viele gesellige Tiere für die Blumen angesammelt und quasi das ganze Deck aufgedeckt ... für die Blumen hat es noch nicht gereicht. Das tat mir fast schon Leid.)

    Also ... ich empfinde das Spiel immer noch als großes Kino.


    #Oathsworn

    Zu zweit gingen wir das erste Szenario in Oathsowrn an. Ich steuerte die Hexe voll und den Kampfbären als Kompagnon. Der Story-Teil nahm ca. 50 Minuten in Anspruch, der Kampf danach ca. 80 Minuten.

    Erstmal zur Story ... ja, das ist professionell geschrieben und professionell gesprochen. Da kann man gut zuhören. Es wird relativ Klischee- und Slapstick-arm erzählt. Fremdscham bleibt aus. (Großer Pluspunkt!) Aber es war auch etwas langatmig, weil im ersten Kapitel gab es halt noch nicht viel zu erzählen oder zu entdecken. Es tut mir Leid, dass so zu sagen aber es waren im Prinzip 30 Minuten gut erzählter Fluff, 10 Minuten Entscheidungen und Überlegung und 5 Minuten Story. Aber es war ja erst das erste Kapitel, ich hoffe also darauf, dass sich das ganze steigert und die Story auch noch was zu erzählen hat.

    Dann die Kampfbegegnung ... die hat mir richtig Spaß gemacht. Ich möchte ein paar Dinge hervorheben:

    • Das Battleflow-System ist großartig. Karten spielen, andere Karten spielen und die ausleigenden beschleunigen ... das trifft bei mir voll ins Schwarze.
    • Die Idee bei den Kampfwürfeln, würfle mit so vielen wie du willst, aber bei zwei Blanks war's komplett daneben, die Idee finde ich großartig. Ständig saß ich grübelnd da ob ich jetzt drei oder vier oder fünf Würfel haben will. Und manche Fähigkeiten profitieren von Blanks, Würfel lassen mit Fähigkeiten temporär in Stärkere upgraden ... gefällt mir gut.
    • Dann nochmal die Würfel ... die Helden profitieren von explodierenden Würfeln (Crits) und leiden unter Misses. Die Gegner tun beides nicht. Das ist gut, weil es bei den Chancen der Helden den Zufall erhöht, bei der Gefahr durch die Gegner das Verteidigen aber zu einer etwas berechenbareren Sache und relevanteren Entscheidung macht. Das können sich gerne ein paar Spiele da draußen Abschauen.

    Zur Gegner KI bin ich vermutlich ohne Kenntnis von KDM nicht sprechfähig, aber in Oathsworn fand ich das Gegnerverhalten rundum in Ordnung, nervte nicht, begeisterte nicht. Man aber auch nichts, der Heldenzug macht ja ordentlich Spaß.

    Und dann noch die Gretchen Würfel-oder-Karten-Frage: Ich mag die Würfel lieber, die Karten hätte es nicht gebraucht. Wir haben eigentlich mit den Helden immer gewürfelt und nur mit den Gegnern die Karten benutzt. Aber ... ist nicht so wichtig.

    Ich freu mich auf jeden Fall auf Kapitel 2.


    #TheLoop

    Dann gab's noch eine Runde The Loop, a.k.a. der große, kooperative Zeitreise-Deckbuilding-Kettenzug-Klamauk, zu dritt in 90. Wir wählten für die erste Partie das von der Anleitung empfohlene Sabotage Szenario in der einfachsten Schwierigkeitsstufe und konnten Doctor Foo kurz vor Ablauf der Zeit schlussendlich besiegen.

    Das Spiel selbst sehe als klassisches Kennerspiel und wir wollen die Marker des Bösen (Kopien von Doctor Foo) über den Spielplan schieben so dass sie sich in der passenden Ära als Paradoxon selbst vernichten. (Die sieben Felder rund um den Spielplan sind die Ära und betritt der Dr. Foo-Chip das falsche war's das für den Chip ...) Außerdem wollen wir Zeitrisse stopfen (wenn wir das nicht tun ... Niederlagebedingung) und Energie erzeugen, die brauchen wir zum Bewegen und zum Loopen.

    Und Bewegen und Loopen sind auch die spannenderen Aspekte des Spiels, weil erstens kostet es Energie (und die ist knapp bzw. nie da wo man sie braucht) und zweitens sorgt es für den Großteil des Spielspaß. Weil ... wir spielen ja einen Deckbuilder und wollen neue Karten ... die liegen aber nicht in einem Markt sondern an den Äras des Spielplans an. Und man bekommt am Ende des Spielzugs eine neue Karte nur dann, wenn man auch seinen Zug in der zugehörigen Ära beendet. Gleichzeitig wollen wir "Missionen" in Äras erfüllen (4 erfüllte Missionen = Siegbedingung) und müssen dazu ebenfalls in den Gebieten aktiv werden und zum Missionsabschluss dort unseren Zug beenden. Und jetzt ist natürlich immer so, dass es an einer Seite des Spielplans die guten Karten gibt, an der anderen Seite die Mission drängt und an der dritten Seite brennt es lichterloh und man muss Doctor Foo einbremsen. Und Bewegung ist teuer ... ein Dilemma. Und weil es immer so viel zu tun gibt (gibt es tatsächlich, vor jedem Spielerzug agiert das Böse), haben wir mit dem Loopen auch ein mächtiges Werkzeug dagegen. Da dürfen wir nämlich gegen Abgabe von Energie unsere Karten erneut aktivieren. Aber nur eine Sorte von 3 möglichen Symbolen auf der Karte ... was dazu führt, dass wir gerne passende Symbole ins Deck wollen um effizienter Loopen zu können ...

    Meine Lieblingskarte ist übrigens der Erdbeerdonut welcher benachbarten alle Kopien von Doctor Foo in die eigene Ära lockt :P *lecker*

    Das erste Spiel empfand ich leider nur als ... nett bis gut. Es macht nicht viel falsch, aber der schöne Klamauk des Themas und der Anleitung findet seinen Weg eben nur spärlich ins Spiel, über die Kartennamen und die Grafik, aber das Spiel spielt sich leider eher trocken. Also ... so zum Vergleich ... Aeons End atmet für mich mehr Thema, und das ist eigentlich auch eher mechanisch trocken und von der Schwierigkeit ähnlich. Und so toll belohnend empfand ich die Kettenzüge jetzt auch nicht. Problem ist außerdem, dass ich das vor kurzem kennen gelernte he Reckoners spielerisch und thematisch erheblich besser fand und das für mich in die gleiche Kerbe schlägt. Das hat auch einen Rundkurs als Spielplan auf dem es ständig Probleme hagelt, nur kämpfen wir dort mit Würfeln statt Karten dagegen an ... und, wichtiger, wir agieren gleichzeitig und werden zu mehr Kooperation gezwungen. Bei The Loop agieren wir nacheinander, das Böse ändert zwischendrin immer die Situation, und die Kooperation fühlt sich in der Folge etwas beschränkter an.

    Also ... ist nicht schlecht, aber ich habe mir mehr davon erhofft.