Edith: hier steht ebenfalls ein Spielbericht im Wochenthread
#Bloodstones
Am Sonntag spielte ich in anderer Besetzung nochmal in einer Dreierpartie mit. Diesmal steuerte ich die Korsaren gegen die Totenbeschwörer und die Reiter-Lords auf Karte Nr. 1. Aus Angst vor den Korsaren hielten sich die Mitspieler von der Küste fern. Also spammte ich diesmal Dörfer und in der Mitte entbrannte ein kleiner Stellungskrieg um die Zitadelle der Pferdeherren zwischen allen drei Parteien. Zwar gelang es mir später mit den Korsaren die beiden anderen Hauptarmeen nacheinander zu schlagen, aber die Reiter-Lords gewannen die Geplänkel im Hinterland und plünderten die Dörfer der anderen am erfolgreichsten. So kann es erneut zu einem (diesmal knappen) Sieg der Reiter-Lords.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich das Gefühl habe, dass Reiter-Lords und Korsaren minimal einfacher zu spielen sind als Totenbeschwörer, Hügelvolk und Drachenbändiger. Außerdem ist das doch sehr elegant, hat im Prinzip nur wenige Regeln und es gelingt trotzdem eine schöne Tiefe im Spiel. Außerdem spielt das Gelände eine richtige Rolle, im Gegensatz zu beispielsweise Warchest. Auch hatte es überraschend wenig Einfluss auf das Spiel ob die Zitadellen sehr nah beieinander (erste Runde) oder sehr weit entfernt voneinander (zweite Runde) waren. Außerdem gefiel mir die Punktewertung oder genauer gesagt das Verhältnis zwischen den Schlachten und den Dörfern. Und auch die Spiellänge zwischen 90 und 120 finde ich gut und bietet eine gute Spannungskurve zwischen Ausbreitung und Zuspitzung auf mehreren Fronten.
Und zuletzt ... Das Material ist echt schön geworden
Da ich bei der Partie als die Pferdeherren teilgenommen habe vielleicht auch noch kurz meine Sicht der Dinge, obwohl Koala-Goalie alles gut zusammengefasst hat.
Für mich war es die erste Partie mit richtigem Spielmaterial nach drei TTS Partien. Gleich vorweg - das Material macht erstmal richtig Freude im Spielverlauf hat sich jedoch gezeigt, dass die gezogenen Steine, die man sich auf die Kante stellt, gerne mal umkippen. Hier werde ich mir wohl die Halter ausdrucken. Es ist auch im Gespräch diese bei der Erweiterungskampagne als Addon anzubieten.
Gespielt wurde auf Tyrants‘ Lament
Ich musste als erster aufstellen und hatte mich unter der irrigen Annahme wir würden uns alle in der Mitte prügeln schön zwischen zwei Hügeln in dieser platziert (weiß). Nachdem die Freibeuter (blau) sich an einem Kartenrand auf einer Insel niedergelassen haben und die Nekromanten (lila) auf der anderen Seite der Karte wusste ich, dass ich mir wohl weniger Gedanken darum machen musste, wie ich zu den Gegner gelangen konnte.
Nachdem ich mir bei den ersten Scharmützeln mit dem Nekromanten trotz leichtem Vorteil zweimal eine blutige Nase holte und diesem noch zusätzlich zwei Untote spendierte, habe ich mich in die Zitadelle zurückgezogen. Auch deswegen weil dort inzwischen für mich eine unschlagbare Freibeuter Armee vor den Toren stand. Expansionspläne und viele Punkte durch Schlachten waren so für mich erstmal gestorben und nach den zwei Niederlagen und dem Stand der Dinge, habe ich mich kurz gefragt, ob es hier dazu kommen kann, komplett von der Karte gefegt zu werden bzw. wie dann das weitere Vorgehen regeltechnisch wäre. 😅
(Mir war so als stünde ich kurz vor der Auslöschung, was aber quatsch ist, da man bei einer Niederlage „nur“ eine Einheit verliert und sich kostenlos zurückziehen kann, wohingegen der Angreifer erstmal wieder eine Menge für die Bewegung zahlen müsste, um direkt nachzusetzen. Finde das System recht klever und man wird schon genug bestraft, weil ein verlorener Kampf bedeutet ich habe dem Gegner Punkte geschenkt)
Mir blieb also nur die Zitadelle zu halten und verstärkte diese nach und nach, während ich meine Siedlungen schnell nach Norden baute, in der Hoffnung alle 20 dort unter zu bringen und aufgrund meiner Fähigkeit jede Runde einen Stein mehr aus dem Sack ziehen zu können als meine Mitspieler, die Wertung schneller herbei führen zu können.
Neue Einheiten aufs Feld zu bringen fand ich wahnsinnig teuer, aber ich musste versuchen den Freibeutern und Nekromanten ihre Dörfer abzunehmen, weil diese inzwischen dabei waren durch Kämpfe mit ihren großen Armeen gut zu punkten. Außerdem erhoffte ich mir damit ihre massiven Armeen neben meiner Zitadelle entweder abzulenken oder wenigstens zu splitten. Deshalb plünderten zwei Trupps von 2-3 Einheiten jede Runde ein paar Dörfer der Nekromanten und der Freibeuter am Rande der Karte.
Gegen Ende fiel letztendlich meine Zitadelle, aber ich konnte den Rückzug nutzen in die Nähe des sich inzwischen neben mir niedergelassenen Freibeuters zu gelangen und dort kleine Truppen von ihm nieder zu reiten. Hier erwies sich meine Kavallerie als Gamechanger, da er sich mit seinen zahlenmäßig unterlegenen Truppen nicht zurückziehen konnte, ich ein paar Punkte gut machte und im Gegenzug, als der Freibeuter mit seiner großen Armee die Reste meiner Zitadellenverteidiger angreifen wollte, einfach davon ritt.
Kavallerie gehört mit zu den teuersten Einheiten im Spiel und bringen nur in der Ebene einen Kampfbonus. Zusätzlich tun sie in den Zügen, in denen man sie auf das Feld bringt, massiv weh, weil man hierfür 3 von 6 bzw. 7 Steinen „opfert“, die man lieber für Dörfer errichten, Bewegung und gegnerische Dörfer plündern ausgeben würde.
Aber in Momenten wie in meinem letzten Spielzug war sie Gold wert und das Spiel ging denkbar knapp aus (3pkt trennten Koala-Goalie und mich).
Die Spieldauer von 1:45h zu dritt mit einem Neuling fand ich auch sehr angenehm. Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Partien und das Entdecken der anderen Fraktionen, die gar nicht soo anders sind, aber doch irgendwie einen coolen Kniff haben, der sie anders macht.