Beiträge von martinkaizer im Thema „Welches Spiel ist euer „Einhorn“?“

    Also Angebot und Nachfrage funktionieren schon noch, wenn man sich nicht völlig wahllos jeden Preis zahlt.

    Also nach meinem ökonomischen Hausverstand müssten Angebot und Nachfrage gemeinsam die Preise ja so regulieren, dass möglichst viel Waren- bzw. Gütertausch stattfindet. Im Fall von Scheibenwelt gibt es (im Gegensatz zu anderen mittlerweile raren Spielen, wie z.B. der Erstauflage von Wallaces 'Study in Emerald') nun aber sehr viele Personen, die sich offenbar von dem Spiel trennen wollen; aber nur recht wenige Personen, deren Nachfrage nach dem Spiel sie motiviert, die geforderten Preise zu bezahlen. Die 'Mondpreise' sind hier eben nicht Ausdruck einer funktionierenden Beziehung von Angebot und Nachfrage; schließlich gibt es hier weit weniger Tausch als möglich wäre. Würde ich meine Erstauflage von Study in Emerald (inkl. Replacement-Tokens) irgendwo reinstellen (und sei es für 200€), wäre ich sie wahrscheinlich innerhalb eines Tages los , obwohl der Preis nicht weniger abgehoben wäre als die 150€, die meist für Scheibenwelt verlangt werden. Da würde die vergleichsweise hohe Nachfrage bei sehr wenigen Angeboten einen (hochpreisigen) Gütertausch eben nicht verhindern, sondern ermöglichen.

    Warum Mondpreis? Angebot und Nachfrage, denn es ist ja keineswegs so dass, die Angebotsseite überhöhte Preise verlangen würde

    Im Fall von "Scheibenwelt" trifft das leider nicht zu. Bei Spielen mit dem von dir beschriebenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage ist man ja froh, wenn es überhaupt mal irgendwo angeboten wird. Das sind dann eher die seltenen Sachen, bei denen sozusagen alle paar Jahre mal der Ebay-Alarm klingelt. Bei Scheibenwelt hingegen gibt es seit Jahren ETLICHE völlig überteuerte Angebote allein bei EBAY-Kleinanzeigen. Angebote, die angesichts der sich wechselseitig stimulierenden Mondpreise auch ewig drin sind und eben NICHT verkauft werden. Gelegentlich tauchen da auch mal Angebote zu einem halbwegs realistischen Preis (ca. 80€) auf; und die sind dann auch schnell wieder weg. Ansonsten gilt in diesem Fall aber eher: Neue Anbieter orientieren sich mit ihren überzogenen Preisvorstellungen einfach an den völlig überzogenen Preisvorstellungen der älteren Angebote und werden ihre Spiele dann auch ebenso wenig los. 'Angebot und Nachfrage' funktionieren hier also gerade nicht.