Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „[2022] The Guild of Merchant Explorers - Matthew Dunstan, Brett J. Gilbert, AEG“

    Ich habs für morgen nochmal vorbereitet, irgendwie mag ich das Spiel ja schon, auch wenn es in meinen Augen wenig neu macht. Aber es ist ganz spaßig und die Karten wollen ja auch mal alle erkundet werden.

    ABER: Meine Heiligkeit, ist diese Anleitung scheiße. Es wäre so schön gewesen, wenn einfach irgendwo der normale Spielzug beschrieben worden wäre. Stattdessen werden wild durcheinander die unterschiedlichen Spielemente beschrieben, man erfährt zu Beginn Dinge, die man noch gar nicht verstehen kann. Und dann im Deutschen die Idee, mit Erkunden und Entdecken zwei völlig unterschiedliche Dinge zu bezeichnen - verwirrender geht es ja nun nicht. Auch das Dörfer und Städte fundamental unterschiedliche Dinge sind und ganz anders funktionieren hilft jetzt nicht gerade (als drittes kommt dann noch die Hauptstadt dazu, die weder das eine noch das andere ist). Diese Anleitung ist eine absolute Katastrophe, wie ich sie im Jahr 2022/24 einfach nicht mehr erwarten würde. Ich hab nach einem halben Jahr wirklich das komplette Spiel wieder vergessen gehabt (was wohl mein Problem ist), und die Anleitung hilft da leider so gar nicht. Ich kenne Expertenspiele, mit denen ich weniger Mühe hatte.

    Mille Fiori oder Witchstone hätten die Nominierung jedenfalls mehr verdient.

    Vergleiche mit anderen Jahrgängen hinken automatisch immer, weil jedes Spiel ja nur mit den Titeln desselben Jahrgangs um die Nominierung konkurriert. Und manchmal gibt es stärkere Jahrgänge und manchmal schwächere. Somit kann ein Titel, der in einem Jahr nicht nominiert wurde, zugleich ein Titel sein, der in einem anderen Jahr nominiert worden wäre bzw. auch umgekehrt.

    Danke, das ist mir natürlich auch klar. Und ich habe ja so langsam auch verstanden, dass "Innovation" aktuell kein sehr gutes/wichtiges Argument für die Jury (mehr) ist, ebenso wenig wie "gute Spielanleitung" (was ja jahrelang ein Killerkriterium war, das auch so kommuniziert wurde). Trotzdem gab es in diesem Jahr so einige Titel auf den Listen, die ich in meiner eigenen Bewertung als fast schon aggressiv durchschnittlich ansehe, oder wo es (für meine Wahrnehmung) eben bessere Vertreter:innen schon vorher gab. Die Gilde etwa finde ich gut im Sinne von "macht Spaß", aber nichts an dem Spiel kommt mir als preiswürdig in den Sinn, und originell ist daran auch nichts.

    Ich hab die Erweiterung aus Portugal bestellt und bin daher ga-ran-tiert dafür verantwortlich, dass es auf die Nominierungliste gekommen ist und in den Reprint geht. Naja macht nix. Dafür hab ich das Grundspiel im Ausverkauf für die Hälfte bekommen.


    Mir gefällt es ganz gut, meine Freundin als R&W-Fanatikerin liebt es sehr. Warum aber jetzt gerade das nominiert wird und nicht eines der hundert anderen "R&W als Brettspiel"-Spiele der letzten Jahre weiß ich auch nicht (ja gut, in Sachen Komplexität ist das natürlich eher machbar als Roma&Alea und Konsorten). Mille Fiori oder Witchstone hätten die Nominierung jedenfalls mehr verdient.