Beiträge von Korbi im Thema „23.05.-29.05.2022“

    Bei mir kam diese Woche #Project_L mehrfach auf den (Garten-)Tisch. Ich hatte ein gemütliches Spiel erwartet und das ist es meiner Meinung nach auch. Habe das Spiel mit meinen Eltern gespielt und auch bei Ihnen kam Project L ziemlich gut an. Eine kleine Randbemerkung will ich dennoch machen: Mein Vater wollte das Spiel keinesfalls aus dem Bauch herausspielen, was eine Partie mit ihm hat deutlich länger dauern lassen, als dem Spiel vielleicht gut tut. Vielleicht hatte ich auch nur Glück, aber ich habe alle 4 Partien dennoch gewonnen :) Entwickelt bei mir ein Gefühl, das so ähnlich bei Azul aufkam. Man hat eine schöne Beschäftigung, welche mit einer kleinen Herausforderung verbunden ist und hat das Gefühl etwas zu erreichen, obwohl ein "perfektes" Spiel dennoch nicht möglich scheint.



    Diese Woche habe ich zwei Partien von #Carnegie auf Boardgamearena beendet. Insgesamt stehe ich jetzt bei 18 Partien von Carnegie. Vor gut 2 Wochen habe ich es erstmals in einer 3er Partie ausprobieren können und war sofort hellauf begeistert. Möglicherweise auch nochmals dadurch verstärkt, dass ich in der Erstpartie letzter geworden bin. So etwas triggert mich oftmals ein Spiel noch mehr durchdringen und besser verstehen zu wollen. Ein Grund mich bei Boardgamearena anzumelden und die ersten Schritte auf der Plattform zu unternehmen. Eine Solopartie Carnegie lässt sich bei BGA in einer halben Stunde spielen. Das ist schon mal richtig gut und fühlt sich wie eine App auf dem iPad an. Ohne hier ausschweifen zu wollen, kann ich das aber auch nur mit einem großen Bildschirm (27" oder größer) empfehlen. Ansonsten fehlt mir da der Überblick, ähnlich wie wenn ich Terra Mystica auf dem iPad spiele (da spiele ich mit Abstand schlechter als auf dem echten Tisch).

    Die zwei Mehrspieler-Partien (jeweils zu dritt) habe ich asynchron auf BGA gespielt. Puh, was soll ich sagen. Die erste der beiden war geprägt von einem sehr konfrontativem Spielstil, insbesondere meinerseits. Bei Carnegie gilt es Arbeiter auf seinem eigenen Tableau zu bewegen und diese in bestimmten Abteilungen einzustzen. Die Aktionsauswahl, bei der bestimmte Abteilungen aktiviert werden übernimmt jeweils der Startspieler. Alle anderen müssen folgen. Dies führt dazu, dass man beobachten kann, wie die Arbeiter der Mitspieler platziert werden, um so Aktionen durchzuführen, die zwar für einen nicht optimal sind, aber man bei denen man selbst deutlich mehr profitiert als die Mitspieler. Der Endstand von 132 zu 84 zu 40 Punkten macht leider deutlich, dass das Spiel sehr eintönig war. Die Mitspieler hatten wahrscheinlich aus gutem Grund schon nur noch bedingt Lust auf die Partie was diese über einen für mich zu langen Zeitraum gezogen hat.


    Die zweite Partie, auch wenn letztlich deutlich knapper, hat mir ebenso zu lange gedauert. Ich werde mit dem asynchronen Spielen sicherlich nicht so warm. Da verliert man auch schnell den Faden, insbesondere wenn man mehrere Partien desselben Spiels am Laufen hat. Ich habe so schon versehentlich meine Spielerfarbe verwechselt und subobtimale Züge durchgeführt X/

    Vom Spiel selbst bin ich auch nach jetzt 18 Partien immer noch begeistert. Die Verzahnung ist hervorragend und die Überlegung, welche Aktionen meine Mitspieler auswählen und wie ich meine Arbeiter auf dem eigenen Tableau platzieren muss, ist herausragend. Herausragend ist auch die Produktionsqualität. Die Projektleisten, welche unter das Spielertablau geschoben werden zeigen die Entwicklungsstufe von Bauprojekten an. Diese könnten mittels der Forschungs- und Entwicklungsabteilung (F&E) ausgebaut werden, wobei man die Projektleisten dann Schritt für Schritt aus dem Tableau herauszieht. Auf den herausgezogenen, bzw. entwickelten, Projektleisten kann wiederum Einkommen freigeschaltet werden. Dies können swohl Warenwürfel, Dollar/Geld oder Siegpunkte sein. Freigeschaltet werden diese durch das Ausbauen der Eisenbahnstrecke, bzw. das Netz aus Projekten, welches man auf dem Hauptspielplan aufbaut. Dieses Element sticht meiner Meinung nach am wenigsten vom Spiel hervor. Man muss aber dem Spiel zugstehen, dass auch etwas Spannung aufgebaut werden kann, da man den Mitspielern Wege verbauen kann. Grundsätzlich besteht jedoch das Gefühl, dass man daraufhinspielen sollte möglichst viele Projekte in den Städten zu bauen und diese so zu verbinden. Dort sind etwa 40-60 Punkte zu erreichen, was in etwa einem Drittel der Punkte entspricht. Eine ähnliche Summe an Punkten gibt es noch durch Spenden. Diese sind aber nichts anderes als persönliche Endbedingungen, für die man jeweils bis zu 12 Punkte erreichen kann, falls man sich diese für teuer verdientes Geld erkauft. Ähhh.. ich meinte natürlich erspendet :evil: Um so seine Seele mittels Geld reinwaschen zu können, muss man natürlich auch das Geld zunächst verdienen. Das Spiel besteht nämlich nicht nur aus dem Herumschubsen von Arbeitern auf dem eigenen Tableau. Für viele Aktionen müssen die Arbeiter aus der Abteilung genommen werden und auf einem der vier Bereich (Westen, Osten, Mittlerer Westen oder Süden) platziert werden. Zu Beginn jeder Runde, bei der Aktionsauswahl, wird eine Region aktiviert. Dies erlaubt jedem Spieler entsandte Arbeiter zurück auf das eigene Tableau zu nehmen. Macht man dies, so erhält man Einkommen. Das von den Projektleisten und das Einkommen auf der Leiste der Region, aus der der Arbeiter zurückgenommen wurde. Ein sehr interessantes Element, das der Überlegung bedarf, wohin ich meine Arbeiter schicke und wann ich genug Einkommen freigeschaltet habe, das ein Zurückholen interessant macht.


    Einziger Wermutstropfen beim Spiel ist, dass die Deluxe Ausgabe noch nicht ausgeliefert wurde X/ Die Pegasus Ausgabe ist zwar produktionstechnisch auf extrem hohem Niveau und sicherlich zu empfehlen, aber leider sind bei Pegasus die 16 zusätzlichen Abteilungsplättchen nicht als Erweiterung zu erhalten. Diese verändern zwar (und auch zum Glück) das Spiel nicht großartig, aber bringen genug Abwechslung, um einfach frischen Wind in jede Partie zu bringen. Für 15 Euro sind die 4 Module der Deluxe Edition als Erweiterung beim italienischen Verlag "Tesla Games" verfügbar. Die Abteilungssplättchen sind auch gänzlich sprachneutral.


    Wie sehr ich das Spiel mag, zeigt sich wahrscheinlich auch darin, dass ich einen aktualiserten TTS Mod veröfftlicht habe.