Heute gab es in sehr gemütlicher Dreierrunde mit Aleo nebst Freundin:
#RoadtoCanterbury Wenn man sich dann wieder erinnert, dass es eine wichtige Wertung am Ende gibt und was man dafür tun muss, dann spielt sich das Spiel gleich ganz anders, und es kommt auch einiges mehr an Geldeinnahmen dabei heraus. Diesmal habe ich bei meiner völligen Niederlage dann wenigstens gelernt, wie wichtig der Tiebreaker am Schluss ist ;). Die Partie lief deutlich schneller als die gestrige, was dem Spiel zugute kommt. Natürlich hat es einen hohen Glücksanteil, und wenn man die falschen Reliquien zur falschen Zeit auf die Hand bekommt, verliert man auch mal eine Runde. Apropos Reliquien: Vor dem Spiel behauptete ich noch felsenfest, dass es "kaum negative Interaktion" gäbe; da kannte ich aber noch nicht alle Reliquien. Wenn dann die Mitspieler die wichtigsten Ablässe abwerfen müssen, hat das schon einen größeren Ärgerfaktor als gedacht... Aber insgesamt spielt sich Canterbury locker in einer Stunde weg und macht dabei vor allem wegen des witzigen, abgründigen Themas (immerhin treibt man hier Pilger nicht nur in die Todsünde, sondern gleich ganz in den Tod) viel Spaß.
#DerletzteWille So langsam ist meine Reise durch Suchy-Land am Ende angekommen. Der letzte Wille ist wahrscheinlich mein meistgespieltes Spiel des Autors, zumindest als es 2011 erschien war es mein Dauermitbringsel auf öffentlichen Spieletreffs, und trotzdem gilt auch hier, dass Erstpartien nach längerer Zeit auch bei diesem wohl einfachsten seiner Spiele noch mit einigem Regelnachschlagen und Kopfkratzen versehen sind. Ich kenne keinen Spieleautor, der so gerne Details anders regelt als alle anderen Spiele, und der so akribisch auf Spielerreihenfolge und ihre Auswirkungen achtet (für den Letzten Willen gibt es ja sogar eine Promo, mit der man die Spielerreihenfolge vor jeder Runde neu festlegen kann). Hier ist der Mechanismus erstaunlich nah am fast zeitgleich erschienenen Fresko dran, der ja seinerseits damals auch Viticulture beeinflusst hat.
Der letzte Wille lebt vom lustigen Thema (verjubele Geld, um ein noch größeres Erbe antreten zu können) und den entsprechend witzigen Aktionskarten, die mit wenig Aufwand witzige Geschichten inszenieren (wenn Du etwa ein Pferd mit in die Oper mitnimmst, wird Dein Besuch entsprechend deutlich teurer). Obwohl das hier natürlich schon klares Euro-Worker-Placement mit Engine Building (nur dass die Engine eben dem Geldausgeben dient), spielt es sich doch dafür ziemlich thematisch. Nur auf die z.T. fiese Interaktion der frühen Suchy-Spiele muss man hier am Ende dann doch weitgehend verzichten. Dafür konnte Aleo das Spiel wieder einmal in seiner Erstpartie klar für sich entscheiden - selbst schuld, wenn man die Spielerreihenfolge nicht entsprechend bedient, muss man sich nicht wundern, wenn die anderen mit 2-3 zusätzlichen Aktionen pro Runde herumlaufen.
Der letzte Wille war damals lange Zeit mein liebstes Suchy-Spiel, bis ich Die Werft entdecken durfte - und jetzt, nach Sechsstädtebund, bin ich tatsächlich am Grübeln, ob ich das nicht sogar noch besser finde, trotz der vielen kleinen Details (aktuell käme Der letzte Wille auf Platz 4 hinter Underwater Cities). In jedem Fall soll es aber diesmal nicht mehr solange dauern, bis seine Spiele nochmal auf den Tisch kommen.
#Atlantis aka #TheIsland aka #SurviveEscapeFromAtlantis : In der Stronghold-Version gespielt, wo nicht nur die Insel nach und nach untergeht, sondern die Bewohner auch Zahlen unter den Füßen haben und man seine wertvollsten retten will. Die Mitspielerin kannte das Spiel noch aus ihrer Kindheit und wollte es gerne nochmal spielen - was ich, für den das Spiel ein oft gezückter Absacker ist, natürlich gerne tat. Noch nie habe ich das Spiel gewonnen, noch nie haben sich unglaubliche 8 (!) meiner Männchen retten können. Heute lief einfach alles unglaublich gut für mich (und schlecht für die anderen), meine Boote schwammen pfeilschnell an den Walen vorbei und brachten gleich zu Beginn vier Leute an Land, die anderen schmuggelten sich in die Boote der Mitspieler und konnten so sicheren Boden erreichen. Am Ende hatte ich absurde 23 Punkte, das dürfte ein All-Time-Rekord sein, und am besten rühre ich das Spiel nie wieder an, denn von hier aus kann es nur schlechter werden ;). Zu dritt ist Atlantis immer noch ein Hauen und Stechen, aber doch deutlich harmloser und netter als zu viert oder fünft, und es bleibt deutlich mehr Zeit sich zu retten. Sehr schöner Klassiker, der immer noch Spaß macht und viel (positiven) Ärger produzieren kann.
#Scout Heute kam es deutlich besser als gestern an, aber ich selbst werde einfach nicht warm mit den doch sehr beengten Möglichkeiten, die das Spiel bietet (auch wenn ich von Spiel zu Spiel mehr Möglichkeiten sehe, Varianz bietet das Spiel für den kleinen Umfang doch erstaunlich viel). Als ich dann in der dritten Runde eine 4,5,6,7,9 auf der Hand hatte und natürlich irgendwann eine 8 scouten konnte, war mir klar, dass ich die Runde so oder so gewinnen würde - das Kartenglück kann da schon so manches grausame Schnäppchen spielen. Scout ist völlig in Ordnung, aber es ist eben einfach nicht meins.
#SoKleever schloss dann als Erstpartie den Abend ab. Man merkt dem Spiel an, dass es von den Autoren von Just One ist, aber das Spielgefühl ist tatsächlich schon deutlich anders, es ist eher ein freundliches gemeinschaftliches Rätselraten, welche Intention der Verfasser der Hinweise da wohl gehabt haben mag (und es hilft offenkundig immens, wenn man sich gut kennt). Witzig ist, dass man aufpassen muss, dass bestimmte Wörter, die man aussucht, nicht am Ende viel besser zu anderen Wörtern auf dem Kleeblatt passen (mir passiert, als ich Tradition und Dach zu Schornsteinfeger ergänzte, dann aber den ebenfalls vorhandenen Besen übersah, der da natürlich viel besser zu passte). Als kleine Fingerübung und als soziales Ratespiel (sogar sehr viel sozialer als sein Vorgänger) gefällt mir So Kleever tatsächlich sehr gut. Bin gespannt, ob das noch ungespielt hier herumliegende TopTen das wirklich übertreffen kann; rein vom Regelstudium gefällt mir So Kleever jedenfalls erstmal deutlich besser.