Vielleicht weil es bei BuBu keine komischen Sonderregeln gab und alles schon sehr gut gestreamlined war?
Klar, Stefan Feld ist nicht Martin Wallace. Böse Zungen behaupten ja z.B., dass die alten Wallace-Werke nur in Vollbesetzung (d.h. als 4er) funktionieren und er sich nie Gedanken um andere Spielerzahlen gemacht hat. Solche Probleme hatten Feld-Werke nie.
Aber dass auch Felds überarbeitet werden können, zeigen die Neuinterpretationen von Brügge, Rialto, Macao, Bora Bora oder La Isla bei Queen Games. Kriegt da nur kaum jemand mit, weil die so überteuert sind, dass man sein Geld lieber für andere Spiele ausgibt; es gibt schließlich mehr Spiele auf dem Markt als man jemals spielen kann.
[BuBu Weinberge-Erweiterung und Brass Birmingham]
Kommt das nicht mehr oder weniger aufs gleiche raus?
Ganz sicher nicht. Das eine ist eine nach Schema F zusammengeklöppelte Erweiterung, wie sie gerade Queen Games gerne dutzendweise rausbringt (man schaue auf deren zu Big Boxen aufgeblasene Familienspiele). Nimmt man dazu oder man lässt es sein. Viel Mehrwert bringt sie IMHO nicht. In Brass Birmingham stecken dagegen garantiert hunderte von Stunden Playtesting. Ganz andere Baustelle.
Birmingham hätte man genauso als Varianten Plan machen können. Mehr ist es im Grunde nicht als eine Erweiterung mit neuem Plan für Brass.
Falsch. Komplett falsch. Erweiterungen fügen in aller Regel nur neues Zeugs hinzu. Brass Birmingham hat zwar auch neue Elemente im Vergleich zu Lancashire, z.B. das Bier oder Töpfereien, aber genauso viel Zeugs ist auch weg, z.B. die Werfen oder die Warenexport-Plättchen. Sowas bietet dir keine der klassischen Kartenerweiterungen (Concordia, Age of Steam, etc.).
und für 2 komplette Spiele konnte man auch mehr Geld nehmen als für ein Spiel mit Erweiterung.
DAS ist sicher auch ein valider Punkt. Der ganze Spaß muss sich schließlich refinanzieren. Aber Brass Lancashire/Birmingham haben für mich mehr Berechtigung als eigenständige Spiele zu gelten als vergleichbare andere "Doppel-Spiele" mit merklichen Überschneidung wie z.B. die beiden Dark Ages Varianten. Ein wesentlicher Punkt dabei ist eben, was im jeweils anderen Teil NICHT da ist. Nimmt man nur die echte Schnittmenge beider Brass-Varianten, dann ergibt das noch langekein spielbares Spiel.