Alles anzeigenOh man... ich hatte gestern eine sehr negative Spielabend-Erfahrung - leider mit #Wasserkraft ohne Expertenmodul und ohne Erweiterung - quasi Demo-Mode . Angedacht war eine Partie zu 4. und das Spiel war bereits Tage zuvor mit Zustimmung aller ausgewählt worden.
Aufbau und Erklärung haben ungewöhnlich lang gedauert, weil wohl alle etwas abgespannt waren. Dass das Spielbrett eine gewisse Progression bietet (unten günstig bauen, dafür wenig Ertrag, oben teuer bauen, dafür viel Ertrag) habe ich nicht explizit erklärt - ich finde, sowas gehört zum "Kennenlernprozess" eigentlich dazu, wenn man nicht um den Sieg spielt. Vielleicht ist so ein kleiner "Starttipp" aber auch wichtig für den "Erfolg" des Spiels in der Gruppe. Dann kam es zu einer "Verkettung unglücklicher Zufälle", möchte ich mal so sagen.
Wie erwähnt waren meine Mitspieler aufgrund der Tagesform wohl etwas überfordert - obwohl das Spiel vom Regelumgang für mich schon eigentlich ein Kennerspiel ist. Ich war 2. in Reihenfolge und hatte durch meine Spezialfähigkeit den Vorteil, dass ich Grundmauern überall zum Tal-Preis bauen konnte. Damit diese Fähigkeit auch Einsatz findet, habe ich direkt oben auf dem Berg eine Grundmauer für meinen Staudamm errichtet. Die 3. Spielerin wollte mich direkt von ihrem Leitungssystem abhängig machen und baute es (sehr teuer) direkt daneben. In den folgenden Zügen haben sich die Mitspieler wohl davon ablenken lassen und bauten ebenfalls nur auf dem Berg. So waren nach kurzer Zeit die Ressourcen aufgebraucht und man alle kamen ins Stocken.
Leider wollten dann 2 Spieler das Spiel nach der 3. Runde abbrechen, obwohl sie sich so langsam Richtung Tal ausgebreitet hatten und dadurch auch merkliche Fortschritte machten. 2 Leute hatten bis dahin keinen Spaß am Spiel und hatten auch kein Interesse das weiter zu vertiefen. Dennoch waren auch alle verwundert, dass das Spiel eigentlich gar nicht kompliziert zu spielen sei, jedoch fragten sich manche, wieso sie dennoch keine Idee hatten, was zu tun sei. Ich führe das zurück auf das oben beschriebene Problem, gegen die eigenen Möglichkeiten zu handeln und oben statt unten anzufangen. Der Mitspieler, der das während der Partie verstanden hatte lag auch plötzlich mit doppelter SP-Zahl vorn.
Eine bittere Pille für mich war dann noch, dass der gleichsam schöne als auch unnütze 3D-Plan aus meiner Perspektive echt nachteilig war, denn durch den Stufenversatz habe ich mehrfach optisch die falschen Rohrleitungen verbunden.
Sehr schade, ich befürchte, dass das Spiel für diese Gruppe verbrannt ist...
Das zeigt halt für mich auch wieder, dass Wasserkraft eben KEIN Spiel ist, das man kurz in 15 Minuten erklärt, und dann finden die Spieler im Spiel selbst raus, wie es funktioniert, weil ja alles so selbsterklärend ist.
Du weißt ja, dass ich dir da immer wieder widerspreche, eben auch aus der Erfahrung heraus, dass ich das Spiel gut zwei oder drei Dutzend Mal im Spielecafé erklärt habe, und mitbekommen habe, wie extrem selbst erfahrene Spieler anschließend mit dem Spiel zu kämpfen hatten. Das Spiel ist eines, in das man unerfahrene Spieler verdammt gut einführen muss, und bei dem man sie bestenfalls sehr intensiv und betreuend durch die erste Partie begleiten muss, vor allem, wenn es keine Expertenspieler sind.
Den Leuten das Spiel runterzuerklären und sie dann allein zu lassen (während man selbst aus seiner großen Erfahrung heraus spielt), kann gerade bei Wasserkraft, das vor allem in der Erstpartie extrem unübersichtlich ist, üble Folgen haben.
Ich war zwar nicht dabei, aber da ich ja weiß, wie du über das Spiel denkst und hier immer wieder darüber redest, würde es mich zumindest nicht wundern, wenn es eben auch daran lag, dass du das alles viel zu sehr auf die leichte Schulter genommen hast. Das Ergebnis würde zumindest dafür sprechen.