Beiträge von verv im Thema „11.04.-17.04.2022“

    Ich bin weiter fleißig dabei in meinem Aufhol-April und habe in der letzten Woche sowohl Solo als auch mit Freunden in kleinerer Runde einiges gespielt. Keine Brecher, wieder eher viel kleines, aber durchaus befriedigend.


    #RaceForTheGalaxy (8x solo)

    Nachdem das Erweiterungs-Set endlich verfügbar geworden ist, habe ich mich mit großer Freude auf den Solo-Modus aus Aufziehender Sturm gestürzt. (Die anderen neuen Kartendecks bleiben vorerst noch originalverpackt in der Box.) Wie mir im entsprechenden Thread versichert wurde, muss ich es nicht zu schwer nehmen, dass ich auf fast keinen grünen Zweig komme. Von den 8 Partien konnte ich immerhin 2 gewinnen, aber so richtig Kontrolle habe ich im Spiel gegen den Bot noch nicht.

    Race for the Galaxy ist mein großes Sehnsuchts-Spiel im Regal: ich würde das so gerne mehr spielen, aber es findet sich kein:e Mitspieler:in, der oder die sich da mit mir reinfuchsen möchte (wobei ich Roll for the Galaxy und vor allem Jump Drive mit einigen Freunden zeitweise recht viel gespielt habe). Ich spiele das also immer mal wieder in der App gerne und freue mich daher über die Solo-Variante. Aber irgendwann muss ich es hoffentlich mal schaffen, jemanden dafür zu begeistern.



    Ich habe mich Donnerstag mit einem alten Freund getroffen, der früher sehr viel gespielt hat aber in den letzten Jahren immer weniger Zeit dafür gefunden hat. Meine Hoffnung war, dass ich dort vielleicht Race for the Galaxy auf den Tisch bringen kann. Aber es wurde dann:


    #Radlands (6x)

    Nach wie vor ein richtig tolles Spiel, das immer wieder auf spannende Partien hinausläuft. Ich hatte das mit besagtem Freund vor ein paar Wochen mal als Absacker gespielt und habe mich sehr gefreut, als er mir ein paar Tage später eine Nachricht geschickt hat, dass er seitdem die ganze Zeit an das Spiel denken muss und das gerne nochmal spielen würde. Spannend waren die Partien, wie gesagt, aber der Erfahrungsvorsprung macht sich bei dem Spiel definitiv bezahlt. Ich bin mit 5 Siegen aus dem Abend rausgegangen und habe nach 28 gespielten Partien (gegen mehrere Gegenspieler:innen) jetzt eine Gewinnquote von 60%. Aber die Anzahl an potentiellen Gegenübern mit ausreichend Spielerfahrung steigt und ich bin mir sicher, dass das immer mal wieder für einen Abend zu zweit oder als Absacker auf den Tisch kommen wird.



    Freitag hatten wir Besuch von einem befreundeten Paar, die auch ganz gerne spielen aber nicht super tief drin sind. Da hatte man mal Gelegenheit leichtere Kost auf den Tisch zu bringen. Vorrangig deren mitgebrachtes Spiel:


    #5MinuteDungeon (5x)

    Ich schreie nicht sofort "Hier!" wenn jemand ein Echtzeit-Spiel vorschlägt, aber das war doch sehr nett und bot die richtige Mischung aus Hektik, bisschen Taktieren, bisschen kooperative Absprache. Es war also sehr kurzweilig und spaßig, allerdings hatten wir die Schwierigkeit auch noch nicht besonders hochgefahren. Wir haben uns einmal im niedrigsten Schwierigkeitsgrad durch die 5 Bosse in der Box gespielt und bis zuletzt eigentlich keine Probleme, was auch an meinem (wie ich fand) sehr starken Charakter lag. Ich hatte die Walküre gewählt und musste wegen meiner doch oft verwendeten Abwurffähigkeit zwar etwas mit dem Kartendeck haushalten, allerdings ließ sich das durch die vielen Heilfähigkeiten des Waldläufers (den meine Freundin gespielt hat) ziemlich gut in Schach halten. Der große Matchwinner war allerdings die Heilige Handgranate: es war mir möglich, die bei 4 von 5 Bossen bis zum Ende aufzusparen, so dass wir die immer instant killen konnten. Das hat die größte Hürde zum Sieg komplett trivial gemacht. Würde ich aber durchaus wieder spielen und ist im Hinterkopf als Geschenk, auch z.B. für Nichte oder Neffe.


    #HeimlicheHerrschaft (1x)

    Zum Abschluss kam nochmal Hidden Leaders auf den Tisch, was auch für die weniger spielerfahrenen Gäste wirklich ohne größere Hürde zu erlernen ist. Ich finde das wirklich ein sehr schön platziertes Spiel, das sich perfekt für so eine sozialere Runde eignet. Man hat genug zu tun mit den Karten und deren Effekten, dass es sich alles andere als trivial anfühlt. Gleichzeitig ist das Raten um die vermuteten Loyalitäten der einzelnen Spieler spannend und spaßig. Der Sieg wurde diesmal erst im zweiten Tie Breaker entscheiden – d.h. zwei Spielerinnen hatten die siegreiche Fraktion unterstützt und jeweils gleich viele Karten dieser Farbe, also kam es auf die Gesamtzahl ausgespielter Karten an. Das hat sich am Ende etwas antiklimatisch angefühlt, aber vielleicht spielt sich das auch anders, wenn man diese Siegbedingung schon vor Ende des Spiels im Kopf hat. Dann weiß man ja, wie gut die Chancen auf den eigenen Sieg stehen. Ich denke dennoch nicht, dass die Hardcore-Strategen hier glücklich werden: wenn alle anderen am Tisch eine Fraktion unterstützen, die einem selbst nichts bringt, hat man wenig Chancen auf den Sieg. Das ist einfach so. Aber ich finde sowieso, dass hierbei eher der Weg das Ziel ist. Und da es kurz, klein, einfach und wirklich sehr schön ist, hat es seinen Platz in der Sammlung schon verdient.



    #NemosWar (2x)

    Samstag Abend und Sonntag Mittag habe ich es geschafft, mich in zwei Partien Nemo's War an den jüngst angekommenen Erweiterungen zu versuchen. Der Samstag Abend war ein ziemlicher Erfolg: ich habe mit dem Beweggrund Abenteuerlust gespielt und bin da ziemlich gut durchgekommen. Die Erlebnisse, die man in diesem Beweggrund haben kann, sind eine angenehme kleine Erweiterung des Spiels, die etwas extra zu tun gibt, ohne es groß zu verkomplizieren. Und dank einiger neuer Technologien (Elektrische Batterien, Gasturbinen), mit denen ich mich im ersten Akt ganz gut ausstatten konnte, hatte ich meist ausreichend AP und dementsprechend sehr große Handlungsspielräume. Die Monströse Gestalt und eine sehr glückliche Begegnung mit der SS City of Boston haben dazu geführt, dass mein Ruf über den ganzen Lauf des Spiels bestens geblieben ist. Und da ich das Finale H dann noch mit einem glücklichen Würfelwurf gemeistert habe, lief es am Ende auf einen Bedeutenden Sieg hinaus.

    Die Partie am Sonntag war leider nicht so erfolgreich. Im Beweggrund Weltordnung muss man deutlich aggressiver agieren und leider ist mir das nicht so recht gelungen. Ich hatte mich zwar frühzeitig um den Verstärkten Bug bemüht, aber die Winde standen durchweg nicht zu meinen Gunsten und sogar die Schatzsuche war häufig ein Misserfolg. (Ich habe alleine zweimal den Schatz "Abwerfen und +2 Ruf" gezogen.) Gegen Ende des Spiels war meine Tonnage-Leiste noch weitestgehend leer, viele Verbündete bereits für Notfallhilfen abgeworfen und dann gab es leider keine freien Felder für den Einsatz von Kampfschiffen mehr. Das war ein eindeutiges Versäumnis meinerseits.

    Tut dem Spaß aber keinen Abbruch. Ich finde den Erweiterungs-Content bislang echt reizvoll. Es gibt an allen Ecken und Enden kleine extra Möglichkeiten, ohne das Spielerleben stark umzukrempeln. Die neuen Beweggründen sind bislang interessant und vor allem die deutliche Vergrößerung des Abenteuer-Decks (inkl. der vielen neuen Finals) ist sehr willkommen. Das Grundspiel hatte ich mir 2020 im ersten Lockdown als Solo-Unterhaltung gekauft und ich bin selbst ein wenig überrascht, wie das doch zu einem langsamen Dauerbrenner geworden ist. Ich hole das immer mal wieder gerne aus dem Schrank und finde auch die 2 Stunden Spielzeit absolut kurzweilig. Und ich bin sehr sehr zufrieden mit der Anleitung, bei der ich nicht nur immer weiß, wo ich was nachzuschlagen habe, sondern die auch den Wiedereinstieg sehr einfach macht. (Dass die meisten Aktionsabfolgen auf dem Spielplan erklärt sind ist auch sehr hilfreich.)



    Sonntag war dann noch eine Freundin zu Besuch und auch da wurden ein paar kleiner Spiele gespielt:


    #Cascadia (1x)

    Die erste richtige Partie mit meiner deutschen Version von Cascadia war wie immer ein sehr gute Erfahrung. Easy und schnell gespielt, dabei ausreichend herausfordernd – das ist einfach ein sehr rundes Design. Mir ist aufgefallen, dass in der deutschen Version die Keystone-Plättchen kein Dreieck oben haben. Das hat mich etwas gewundert – wurde da beim Ausspielen der Druckdateien ein Layer ausgeblendet oder war das eine bewusste Entscheidung? (Wenn ja, warum?)


    #LovecraftLetter (3x)

    Als spontane Hinzunahme zum Erreichen einer Versandkostenfreiheitsgrenze hatte ich kürzlich Lovecraft Letter bestellt. Das Original spiele ich bei einem Freund gerne als Absacker oder Zwischendurchspiel und da diese Version ja auch einen ganz guten Ruf genießt, habe ich das damit auch in meine Sammlung gebracht. Da meine beiden Mitspielerinnen das Spiel noch gar nicht kannten, haben wir die ersten zwei Partien ohne die Wahnsinnskarten und nach Standardregeln gespielt (die in der Anleitung aus mir unerklärlichen Gründen gar nicht miterklärt sind; dabei enthält diese Version doch alles um auch nach normalen Regeln spielen zu können). Das kam erwartungsgemäß gut an – ich finde das bei dem Design wirklich toll, wie sich zwischen den verschiedenen Karten, die man paarweise auf der Hand halten kann, so viele spannende Wechselwirkungen ergeben können. Die dritte Partie haben wir dann nach den Lovecraft Letter-Regeln gespielt. Das kann man machen und bringt halt noch ein wenig mehr Chaos ins Spiel, aber zumindest mein Ersteindruck ist, dass es das eigentlich so elegante Spielprinzip auch etwas durcheinanderwirbelt. Aber vielleicht muss ich das noch ein paar mal mehr in dieser Variante spielen, um auch dort die taktischen Optionen besser zu sehen.


    #WelcometotheMoon (2x)

    Als Abschluss haben wir noch zweimal die 1. Mission von Welcome to the Moon gespielt. Das ist so ein Spiel, das ich noch längst nicht vollständig erkundet habe. Die ersten drei Missionen habe ich mit einem Freund vor einer Weile mal gespielt und jetzt nach längerer Unterbrechung nochmal wieder das 1. Level. Eigentlich finde ich das super, aber dafür dass das so ein simples Spiel ist (und dafür, dass ich das erste Welcome To... rauf und runter gespielt habe) muss ich mich doch immer erst wieder etwas umständlich orientieren. Vielleicht liegt das an der Anleitung, die erschreckend dick und teilweise wenig hilfreich gestaltet ist? Auch die zahlreichen Boxen mit extra Karten, die ich mir durch eine Kampagne freischalten müsste, in die ich gar keine Lust habe mich einzulesen, schrecken ab. Eigentlich schade, denn das Spiel selbst macht doch immer Spaß. Da kann Pegasus in der kommenden Neuauflage auf jeden Fall noch einiges verbessern.