Generell würden mich weitere Spielerfahrungen zu Secrets of the lost Tomb interessieren.
Indiana-Jones-Ameritrash-Koop-Crawler von Epic Games. Szenarien-basiert würfeln wir uns durch einen modularen Dungeon, der so simpel wie clever in drei Ebenen aus zufällig gezogenen Kammern aufgebaut wird, die je nach Art unterschiedliche Effekte haben. Im Grunde bietet das Spiel wenig Neues: Charaktere mit Attributen und Spezialfähigkeiten, Ausrüstung und Begleiter die Boni bringen, rudimentäres Aufleveln und eine kartengesteuerte Dungeon-Phase. Dazu kommen Unmengen an Glückselementen durch Berge von Würfeln und zig Kartendecks; taktischer Kampf ist dagegen nur sehr eingeschränkt möglich. Dem gegenüber steht – wie bei Brimstone oder auch Fortune & Glory – das Potential zu epischen Story-Momenten, auch durch das Storykarten-Element, das ein bisschen Choose-your-own-Adventure-Flair ins Spiel bringt. Damit ist auch klar, wem dieses Spiel gefallen wird und wem nicht – das Spiel ist aber auch ehrlich genug, dies bei jeder Gelegenheit offen zu legen. Kritisch erwähnt werden sollte an dieser Stelle auch das Regelwerk; ich habe erstmal Beckis Spielhilfe etwas auf Vordermann gebracht, was schon mal eine Menge geholfen hat, aber der Designer betont auf BGG regelmäßig, dass man bei unklarer Sachlage einfach selbst die Regelung treffen soll, die einem am meisten Spaß macht… nicht unbedingt jedermanns Sache. Andererseits macht das Spiel einfach ungemein Laune! Und während Brimstone sehr schnell eine Menge Zeit und Arbeit einfordert (von Minis zusammenbasteln bis Regelwerke wälzen) und aufgrund der zahlreichen Erweiterungen schnell richtig teuer werden kann, kann ich Lost Tomb – quasi als Maximum Apocalypse für Fortgeschrittene – einfach mal für ein Szenario auf den (großen!) Tisch knallen, einen episch-munteren Abend damit haben und es dann wieder für ein paar Wochen wegpacken. In Zeiten von umfangreichen Kampagnenspielen ein dickes Plus, und für mich der Grund, warum Shadows of Brimstone endgültig die Sammlung verlassen hat.