Da ich mit der Neuauflage irgendwie nicht warm werde (keine Papp-Möbel mehr, visueller Stil wie aus Computergames), habe ich beschlossen mein altes Heroquest so weit zu sanieren, dass es die nächsten 30 Jahre wieder überlebt
Zudem habe ich ja auch alle Erweiterungen und die Miniaturen sehen für meine ungeübten Augen immer noch hervorragend aus. Leider habe ich damals als zehnjähriger Tölpel alle Möbel angemalt und das sieht natürlich für heutige Verhältnisse echt übel aus. Zum Glück habe ich die Finger von den Figuren gelassen.
Viele Möbel sind zudem zusammengeleimt, wie z.B. die Querstangen an den Stühlen oder Tischen. Durch die Lösungsmittel des Klebers, den ich damals verwendet habe, hat sich der Kunststoff mit der Zeit ausgebleicht. Die Pappteile haben, durch die z.T. kleinen Biegeradien, aufgerissene Oberflächen. Da die Kampfwürfel aus Holz sind, kann man darauf mittlerweile nichts mehr erkennen.
Das Ziel ist, also HQ soweit zu restaurieren, dass es wieder genau so aussieht, wie es damals ausgeliefert worden war.
1. Alle Kunststoffteile der Möbel werden neu lackiert. Da ich die Pappteile zum Teil festgeklebt habe, müssen die zuvor genau abgeklebt werden.
Dieser Spray passt haargenau und hat eine schöne seidenmatte Oberfläche: https://www.bauundhobby.ch/bas…ackspray-150-ml/p/3410639
2. Die Pappteile der Möbel wurden mit Stabilo Point 88 Fineliner nachgebessert. Damit kann man kleine Risse perfekt ausbessern.
3. Die Schachtel sieht übel aus, jede Kante ist durchgescheuert und kommt die weisse Pappe zu Vorschein. Hier kann man aber ganz einfach mit einem schwarzen Edding Permanent Marker darüber malen, das geht bei der Schachtel besonders gut, weil in der Hintergrund im Bereich der Schachtelkanten fast durchgehend schwarz ist.
3. Die Kerzenständer für den Altar sind natürlich abgebrochen. Hier habe ich bei Etsy ein paar neue bestellt.
4. Die roten Würfel mit neuen Kunststoffwürfel ersetzt. Neue Kampfwürfel, ebenfalls Kunststoff, bestellt. Im Netz findet man diverse Lieferanten die neue Heroquest-Würfel anbieten.
5. Neue Charakterbögen ausgedruckt, auf 1mm Pappe geklebt und zum Schutz mit mattem Klarlack übersprüht. Die neuen Charakterkarten sind leicht heller als die Originalen, aber sehen aus wie von der Druckerei. Zudem kann man so den Text sogar etwas besser erkennen. Ein HQ-Kenner würde hier den 'Nachbau' aber vermutlich erkennen.
Mit diesen relativ simplen Massnahmen konnte ich mein gutes altes Heroquest soweit in die Neuzeit verfrachten, dass es wieder gut ausschaut und noch viele Jahre gespielt werden kann. Da der Junior jetzt langsam ins Alter für solche Brettspiele kommt, passt der Zeitpunkt perfekt. Und das Beste: Ich kann auf die Neuauflage pfeifen
Noch etwas zur App: Läuft die bei euch unter Android auch so extrem langsam und ist mühsam zu bedienen? Weil im Grunde wäre die App eine praktische Idee, so könnte ich HQ mit dem Junior zusammen auch zu weit spielen, ohne dass ich den Bösen mimen muss.