Beiträge von brettundpad im Thema „Adaptionsqualität der Serie "Das Rad der Zeit"“

    Das ist ja aber nicht das "deutsche Original", das ist im Prinzip beides schon ein Nachfolger. Ich habe das in den 90ern angefangen zu lesen und da gab es dann am Ende 37 Einzelbände. Ich fand das damals gar nicht so schlecht, weil ich weniger lange auf die Übersetzung warten musste und es viel handlicher war.

    Man darf auch nicht vergessen, dass die Bücher ihre Längen haben, viele Charaktere nur in großen Abständen auftauchen, unterschiedlich viel Zeit zum Glänzen bekommen und relativ schnell sehr viel gezeigt wird.


    Das kannst du so in einer Serie einfach nicht machen. Wer die Bücher nicht kennt, würde gar nichts verstehen. Du müsstest viel Geld für Szenen ausgeben, die lange nicht mehr relevant wären, du hättest Schauspieler:innen unter Vertrag, die viel zu wechselhaft Screentime bekommen. Gerade letzteres kannst du dir überhaupt nicht leisten, weil es viel zu teuer wäre und Schauspieler:innen ja auch noch andere Projekte hätten. Da muss man also realistisch bleiben.

    Ich habe die Bücher seit meiner Kindheit/Jugend gelesen und liebe diese Welt. Die ist mir fett ins Herz tätowiert und ich verstehe, das manches nervt oder ziemlich komisch rüberkommt, aber am Ende muss ich einfach sagen, das es fetten Spaß macht, diese Interpretation zu schauen und sich der Spannung hinzugeben. Staffel 1 war noch durchwachsener, aber Staffel 2 war mit die beste Serie die ich dieses Jahr geschaut habe (im Sinne von Unterhaltung).

    sg181 Zu Egwene:


    Bei der Produktionsqualität bin ich bei dir und ich mag auch die Serie absolut. Sie ist spannend und man will weiterschauen und sie zeigt eine stimmige Welt, die sie so auch insgesamt in den Büchern verbrigt. Aber nur weil ein paar Dinge sich dem Buch annähern, ist es noch lange nicht wie das Buch. Ich spare mir die Zeit jetzt und das Arbeiten mit Spoilern, aber wenn man betrachtet, was in den Büchern zu der Zeit passiert und was alles in der Serie passiert ist, wo Charaktere sind, was sie besitzen, was sie wissen, dann ist das meilenweit im Detail entfernt. Nur weil z.B. Egwaine an Ort Y ist und dort etwas durchmacht, was in den Büchern zu der Zeit so drin ist, so ist selbst bei dieser Person der Weg und der Umstand dessen, warum sie das erlebt ein völlig anderer. Und das ist nur eine Sache. Ich will das nicht als Kritik verstanden wissen! Auf keinen Fall. Sowas ist in den Köpfen ja immer schnell als Kritik verstanden. Ich will damit nur sagen, dass eine Person, die die Bücher 1 bis 2 liest, ganz sicher eine ziemlich andere Geschichte erlebt.

    Mit Abstand zu den Hörbüchern nochmal mit der Serie angefangen, gefällt mir gleich viel besser als damals. Hab meine Frau mitschauen lassen, die war sehr begeistert und hat dann gleich mit dem Lesen der Bücher angefangen. Freuen uns auf Staffel 2. :thumbsup:

    Staffel 2 ist so dermaßen anders als die Bücher, das ist eine absolute Zersplitterung. Ich bin regelrecht irritiert. Also sollte man da vorsichtig sein, weil die Bücher wirklich eine andere Geschichte erzählen.

    Ich wollte eigentlich noch mehr schreiben, aber ich wollte an dieser Stelle mich bedanken, dass hier so inhaltlich gut diskutiert wird. Es wurd weiter oben genannt, denn im Netz wird die Serie teilweise völlig übertrieben, aus meiner Sicht auch von Leuten die niemals die Romanreihe gänzlich gelesen haben, völlig zerrissen. Schön das dies hier, trotz Kritik nicht passiert.


    Habe leider gerade keine Zeit, aber eine Sache war mir noch wichtig. Wenn ich eine Sache aus den Büchern wirklich passend übernommen sehe, dann sind das die Weißmäntel.


    Die Argumentation mit dem Fehler das der Drache auch ne Frau sein kann fand ich super erklärt. Das habe ich in der Tiefe nicht gesehen, stimme dem aber zu. Stört mich allerdings für die Zukunft nicht.


    Was ich bisher irgendwie schwer greifbar, aber beeindruckend finde, es ist so viel anders, es fehlen Dinge, andere sind hinzugekommen und trotzdem ist es am Ende im Kern doch wieder nah an den Büchern. Das finde ich persönlich echt interessant und auch wenn die Serie für mich sicher nicht die Beste ist, ich bin mega gespannt auf die Zukunft.

    Zweiter Sargnagel ist für mich, wenn Charaktere offensichtlich dumme Sachen machen - WoT fühlt sich da wunderbar ein

    Magst du vielleicht erläutern, was genau du da meinst? Würde mich ernsthaft interessieren.

    Kann ich verstehen, nur dumme Sachen machen Menschen tagtäglich. Und in Filmen ist das immer maximal unlogisch und wird kritisiert, ich kenne diesen Gedanken selber. Nur, würde jemand bei einer Serie zuschauen, die meine Aktionen tagtäglich zeigt, sie wäre wahrscheinlich durchzogen von unlogischen Sachen. Menschen handeln oft irrational und wir ertragen das bei unseren "Helden" halt nicht. Ich hatte da mal eine interessante Diskussion mit einem Autor, der unter anderem Cyberpunkromane schreibt. Mir waren da einige Charaktere zu ambivalent. Aber auch hier, sind wir das nicht alle?

    LemuelG Absolute Zustimmung. Ich habe die Romanreihe zweimal gelesen und bin absoluter Fanboy. Angefangen habe ich mit 12 und fertig war ich das erste Mal mit ca. 30. Die Romane haben mich so echt lange begleitet und ich kann deine Argumente absolut nachvollziehen und sehe vieles ähnlich. Trotzdem bin ich irgendwie hier und da auch etwas enttäuscht (eher technischer Sicht / Budget). Bei mir überwiegt trotzdem die Freude zu sehen, was die Showrunner aus dem Stoff machen. Ich gehe da neugierig ran, denn eines mag ich nicht an Fanboys/girls, diese Art, es alles genau richtig haben zu wollen, nichts anderes zuzulassen und trotzdem nörgeln, dass es nicht neues gibt. Ich erwarte eine Adaption, die kann ruhig freier sein. Es ist doch viel interessanter, was andere daraus machen. Meinen persönlichen Film habe ich eh im Kopf, dass genau der umgesetzt wird ist absolut unrealistisch. Was ich ebenso furchtbar finde, ist der ständige kack Vergleich zu Games of Thrones und HdR. Als könnten Kritiker:innen nichts anderes zitieren. Dune misst sich auch nicht mit Star Trek. Ich glaube vielen fehlt einfach die Moglichkeit offen an solche Projekte ranzugehen und damit scheitert es schon in der ersten Sekunde. Mit solch einer Einstellung braucht man Lizenz-Serien eigentlich gar nicht schauen. Ähnliches ist ja auch bei Book of Boba passiert, auch wenn ich die Serie schlecht fand, kamen vielen einfach nicht mit dem Boba der ersten Folgen klar. Und ähnliches erleben wir gerade schon beim Teaser zur HdR Serie. Ich persönlich bin da dankbar, offener an sowas rangehen zu können, selbst wenn ich ein Fan der Geschichte/Thema bin.