Beiträge von NemesisWhip im Thema „Earth - Inside Up Games - Kickstarter“

    Klingt irgendwie so als wäre dir im Vorfeld schon klar, dass Erde nichts für dich ist, oder? Zumindest waren alle deine Punkte schon vorher bekannt. Der Rennaspekt um die Faunaziele ändert nur minimal etwas, da du auch anders punkten kannst.


    Gruß Dee

    Jep, ich hab's nicht unterstützt, haben das Exemplar eines Kumpels gespielt. Ich habe definitiv nicht erwartet, dass es mich vom Hocker haut, aber nach dem ganzen Hype eben auch nicht, dass es mich so kalt lässt.


    Ich will's auch niemandem schlecht reden, Wingspan, TfM etc. haben ja auch große Anhängerschaften. Hier ist sicher für manch einen ein tolles Spiel verpackt - aber wer zweifelt, braucht sich vom Hype nicht anstecken zu lassen.

    Ich glaube das liegt daran, dass alle Spieler neu waren. Das Spiel ist ein Rennspiel, du willst als erstes fertig werden und dabei die meisten Punkte holen. Wenn ihr euch beide (oder alle?) Zeit lasst, dann kommt da wenig Spannung auf, wenn aber einer auf's Ende pusht, muss der andere zwangsläufig mitziehen.

    Ich habe zweimal Erde sammeln müssen, ansonsten hab ich nur gepflanzt und dementsprechend das Spielende stark fokussiert. Hatte als Erster mein Tableau voll und 3 der 4 Aufgaben erledigt. Gegner hatte nur 2 der 4 Aufgaben, aber einfach viel mehr Siegpunkte auf den ausgespielten Karten.


    Ich glaube, dass es aber eher ein Problem mit der Einsteigervariante ist, da dort das erledigen der Aufgaben zu einem beliebigen Zeitpunkt gleich viele Punkte bringt. Hätte ich für das Erledigen der Aufgaben als Erster Punkte entsprechend der Expertenvariante bekommen, hätte ich das Spiel für mich entschieden.


    Aber unabhängig davon taugt mir der "Gameplay-Loop" nicht. Da kommt einfach kein Excitement auf - Karten auslegen, Ressourcen sammeln/tauschen, mehr Karten auslegen. Ist mir viel zu dünn. Zumal ich Sprossen und Stämme nur hinlege, um Siegpunkte damit zu generieren oder sie wieder eintausche.


    Das räumliche Element des 4*4 Grids ist auch ziemlich lasch, die Reihenfolge in der ich meine Effekte auslöse fühlt sich relativ belanglos an, weil man tendenziell eben zuviele Ressourcen hat (und das, obwohl wir wirklich kaum die rote/gelbe/blaue Aktion gewählt haben) und Karten, die irgendwie Nachbarkarten beeinflussen, sind auch eher rar.


    Ich mag Spiele, wo ich mir meine Siegpunkte über verkettete Prozesse erarbeiten muss. Hier ist es - sehr stark runtergebrochen - "Platziere 4 Siegpunkte für 1 Ressource, platziere 3 Siegpunkte für lau, tausche 2 Siegpunkte in 4 Ressourcen"... Fühlt sich für die Vielfalt der Karten zu uninspiriert und zu flach an.

    Sonntag das erste Mal zu Zweit in der Einsteigervariante gespielt - und leider hat's nicht so gezündet. Bekommt am Donnerstag nochmal eine zweite Chance in Dreier-Besetzung mit Expertenregeln, aber ich erwarte nicht, dass es sich großartig anders anfühlt.


    Zum einen brauche ich meine Spiele interaktiv. Das Folgen der durch den aktiven Spieler gewählten Aktion ist nicht so richtig "impactful", dass es sich nicht trotzdem nach Multiplayer-Solitär anfühlt. Man ist die Stunde Spielzeit komplett in sein eigenes Tableau vertieft. Vielleicht auch einfach aus Überforderung in der Erstpartie, aber ich habe absolut nichts vom Spiel meines Gegner mitbekommen und war auch nicht wirklich interessiert daran, weil die Einflussnahme seeeeehr begrenzt ist. Dazu kommt, dass die Sprossen die Fähigkeiten der Mitspieler so ungünstig verdecken, dass man sich ständig winden müsste, um einzuschätzen, was dem anderen etwas bringt und was nicht.


    Neben der Pflanzen Aktion beschränken sich die anderen drei Möglichkeiten auf Ressourcen-Sammeln. Relativ belanglos. Die Kartenfähigkeiten sorgen größtenteils ebenfalls für Ressourcen-Einkommen oder Tauschmöglichkeiten. Hier ein paar Stämme, dort ein paar Sprossen, hier etwas Erde... Das Spiel ist dabei aber niemals so "tight", dass es sich die Menge an Ressourcen wirklich relevant anfühlt. Und man hat durchgehend so viele Karten auf der Hand, dass sich immer irgendwas nettes zum Ausspielen findet - in Bedrängnis kommt man eigentlich nie.


    Dadurch, dass in der Einsteigervariante alle Spielende-Aufgaben gleich viele Punkte bringen, egal wann sie erledigt werden, ist dort auch garkeine Spannung aufgekommen. Hier bin ich noch neugierig, ob die Expertenvariante durch das "Rennen", Aufgaben als erstes zu erledigen, etwas spannender wird.


    Tableau und Engine Building sind aber ohnehin nicht meine Lieblingsmechanismen. Ich kann oft nur wenig damit anfangen (TfM, Ares Expedition, RftG oder Wingspan), aber es gibt natürlich auch Ausnahmen (Ark Nova, Legends of Void). Earth reiht sich leider in die erste Gruppe ein.

    Im Vorfeld (basierend auf YT Videos und Regelstudium) hatte ich auch den Eindruck, dass es trotz dieser "gemeinsamen" Züge sehr Multiplayer-Solitär mit wenig Interaktion ist. Grade die quasi nicht vorhandene Downtime sorgt dann dafür, dass sich jeder so sehr in sein eigenes Spiel vertieft, dass die soziale Komponente beim Spieletreff etwas hinten ansteht.


    Nach dem doch sehr einstimmigen Dice Tower Review, wo sie doch sonst sehr unterschiedliche Meinungen haben, bin ich aber sehr gespannt drauf, es selber auszuprobieren. Ich habe mich damals gegen den Pledge entschieden, aber in der Gruppe wird es ausreichend vorhanden sein :D