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"Aber es geht nicht darum, die Quantität zu feiern, es soll an der Qualität gearbeitet werden."
„Es mangelt dem Brettspieljournalismus an Professionalisierung“
"Ja, das alles lässt sich schwerlich in jedem Format als Hobbyprojekt umsetzen. Aber ich bin mir sicher, dass die immer noch schwächliche Außenwirkung all unserer Bemühungen, auch einmal Menschen außerhalb der Blase zu erreichen (und seien es nur weitere Multiplikatoren aus anderen Medienhäusern), unter anderem daraus resultiert, dass die Brettspielszene zu selten relevante Geschichten erzählt."
Hier wird aus meiner Perspektive ein viel zu hoher Anspruch an Personen gelegt, die das vor allem aus Freude in ihrer Freizeit machen. Journalistische Arbeit auf entsprechendem Niveau (inhaltlich, unterhaltend, mit Recherche und Quellen belegt) in Verknüpfung mit einer tollen Geschichte, die möglichst viele Personen anspricht und für diese eine Relevanz hat, die fällt nicht von Bäumen. Die muss man lernen, sich erproben, reflektieren, sich weiterbilden. Das alles kostet Zeit und Anstrengungen, für die es erst einmal keinerlei Gegenwert gibt. Oftmals noch nicht mal ein Schulterklopfen oder Daumen hoch oder so.
In diesem Zuge, die Qualität von Brettspielkritiken zu bemängeln, finde ich arg vermessen. Seid froh, wenn ihr was an Kritiken bekommt, aus denen ihr Euren ganz eigenen Nutzen (Bespassung und/oder Infogehalt) ziehen könnt. Seid froh, wenn sich jemand die Mühe dazu macht. Erwartet oder fordert aber bitte gar nichts, wenn Ihr nicht auch dafür zahlt. So erwarte ich bei den Spielbox-Kritiken eine gewisse Qualität, weil ich das Heft kaufe. Erreicht es meinen ganz persönlichen Anspruch nicht mehr, dann kaufe ich es nicht mehr. Von kostenfrei zur Verfügung gestellten Kritiken auf diversen kostenfreien Plattformen erwarte ich hingegen nichts - bin stattdessen froh, wenn es mir (von der Form, nicht zwingend von der Meinung) gefällt, zusagt, mich unterhält und informiert.
Fantastisch formuliert und mir voll aus dem Herzen gesprochen - danke! Alleine in dem Kontext von „Kulturkritik“ zu sprechen find ich vermessen.