Beiträge von brettundpad im Thema „Living Forest (Pegasus / Ludonaute)“

    Am interessanten ist jedoch: wenn man einfach nur nach den Regeln spielen will, kann man das Spiel definitiv als Familienspiel auf den Tisch bringen. Wenn alle sich darauf beschränken, ihre Symbole zu zählen und dann eben entsprechend passende Aktionen zu wählen, dann bleibt es unter dem Kennerspiel-Level.

    Ich halte mit Handbremse spielen für kein gutes Spielgefühl. Es mag Familien geben, wo das genauso funktioniert, aber sobald nur ein Erwachsener das Spiel wirklich durchdringt, dann ist Ende Gelände und Frust angesagt. Wenn in einen Haushalt die Eltern beide gerne und oft spielen, sitzen dann die Kinder am Tisch und beide Eltern müssen die Handbremse ziehen. Für mich hat das "Siegel" Familienspiel nicht funktioniert.

    Warum bist du nicht Feuerspieler? Ich frage nur so, weil es so wirkt, also werden hier automatisch Rollen definiert, um dann davon Dinge abzuleiten. Finde ich interessant, weil es bei uns in größerer Runde eher anders lief. Also ich hab mich selten an den Tisch gesetzt und gesagt, ich bin jetzt Blume, außer ich wollte es bewusst ausprobieren. Und warum sollte es nicht das gleiche Ziel sein, wenn ich mir größere Chancen ausrechne? Oft überschneiden sich bei uns die Wege und im letzten Drittel versucht man den Sack zuzumachen. Irgendwas muss man durchaus verfolgen, aber das Spiel besitzt in größerer Runde ja durchaus Interaktion und so einen wirklich vorbestimmten Pfad, mit dem hier gefühlt argumentiert wird, habe ich nicht so erlebt. Was nicht heißen muss, dass es das nicht gibt.

    actaion

    Hast Du denn bei Deinen Überlegungen auch eingepreist, dass Du bei teuren Karten weniger Karten ziehen musst? Wenn Du anstelle einer teuren dann zwei günstigere aufdecken musst, steigt ja auch die Wahrscheinlichkeit, dass Du die Einzelgänger aufdeckst.

    Die Wahrscheinlichkeit sinkt doch eher. Wer ein aufgeblähtes Deck hat, sich dazu noch Tiere kauft, die Einzelgänger negieren, kann so immens viele Karten ziehen, ganz ohne Risiko.


    Dann kommt zusätzlich noch das zum Tragen, was Alex85 geschrieben hat. Feuer ist aus meiner Sicht einer der dominanten Strategien, da muss man also früh aufpassen. Ganz anders die Startegie mit den Blumen. Die ist wesentlich schwieriger und glückslastiger, je nachdem wie man mit Wasser aufgestellt ist und dadurch mit Waranen beschenkt ist, wird es dann fast unmöglich. Da bin ich dann auch nicht bei nookie Auf dem Papier hat man 3 Strategien, in der Praxis sind die aber nicht gleichwertig gewichtet.


    Ich habe mal ne Frage an die Leute denen es so gefällt. Spielt bei euch jemand auf Risiko? Ich meine, wir haben hier Push-Your-Luck, aber selten wird bei uns wirklich gepusht. Die Bestrafung ist hart und man kann fast immer etwas sinnvolles machen, wenn man vorher aufhört. Also dieses Quacksalber oder Port Royal Feeling haben ich null.


    widow_s_cruse Der Artikel bestätigt meine Einschätzung. Sehr interessant. Es wird auch dort als Kennerspiel deklariert, blöd das auf der Verpackung Familie steht.

    Archibald Tuttle Genau deine Erklärung ist für mich die passende für Gelgenheitsspieler. Komme dann bei Living Forest aber eben auf eine andere Einschätzung, weil es in seiner oberflächlichen Seichtigkeit eben genau diese starke Tendez im Tiefgang zu einem Kennerspiel hat und wer in diese Tiefe strategisch eintaucht, erlebt mehr Spielspaß. Kann es dann aber schlecht mit Personen spielen, die der oberflächlichen Betrachtung des Spiel angehören. Wunderbar wenn es bei euch funktioniert. Ich kann es ja auch mit Handbremse und meinem Sohn z.B. spielen. Ich persönlich wollte nur darauf hinaus, dass ich das Spiel schwer zu beurteilen finde.

    Dann definieren wir das Wort anders.


    Und deine Definition sagt, das es um wenige Spiele geht. Wenn wir da so frei sind, könnte auch ein Gelegenheitsspieler 1000 Spiele besitzen, aber nur gelegentlich ein spielen. ;)


    Andere Theorie:

    Und wieso öfters gespielt? Ein Gelegenheitsspieler spielt, wenn es eine Gelegenheit zum Spielen gibt und die gibt es nicht oft.


    Und wer nicht oft spielt, was hat man dann im Schrank? Uno? Monopoly? Risiko?


    Kann man mit den drei Titeln Living Forest gut spielen?


    Nimm das bitte nicht zu ernst. Ich wollte nur zeigen, wie schnell man sich eine Theorie schnitzen kann.

    streichwursttoast Da wäre ich gespannt wie das Spiel sich entwickelt.


    Archibald Tuttle Die Gelegenheitsspieler sind dann aber schon pfiffig unterwegs, oder?


    Insgesamt ist der Reiz ja eher der zu entdeckende Tiefgang. Also Komboketten über Extra-Aktionen, den Gegner:innen eins reinbraten, Bäume wegkaufen, damit jemand nicht so schnell seine 12 hat. Schauen, was kaufe ich wirklich für Tiere, also was ist meine Strategie, damit mein Deck klein bleibt bzw. mit Hell/Dunkel funktioniert. Es ist ja durchaus möglich, sehr genau zu wissen, wie viele Karten man noch aufdecken darf. Wer hat kein Wasser und kaufe ich jetzt fett ein, damit das Feuer eskaliert? Mache ich das vielleicht, weil ich über Feuer selber gewinnen will und gleich Startspieler bin? Wie bewege ich mich auf dem Rondell? Wen überhole ich oder wo bleibe stehen? Das alles ist ja irgendwie miteinander verzahnt. Wer das Spiel in der Hinsicht mit Erfahrung ernster spielt, der zieht da aus meiner Sicht eben mehr raus, als ein Gelegenheitsspieler es könnte.

    Grundsätzlich bin ich da voll bei dir, aber bei Living Forest ist das irgendwie anders gelagert. Ich kann dir gar nicht sagen warum. Vielleicht liegt es mehr an der genügsamen, eher groben Optik oder dem Thema. Ich weiß nicht warum, aber das Spiel ist "komisch". :D Dabei finde ich es spielerisch überhaupt nicht schlecht.


    Archibald Tuttle Da muss man nun wissen, was Kinder heißt. Mein größerer Sohn (11 Jahre) spielt z.B. Everdell, Aeons End oder Marvel Champions selbstständig. Der findet Living Forest richtig doof. Optik lahm, spielerisch zu wenig coole Moves. Der Jüngere (fast 8) findet es hingegen toll, für den ist es aber mittlerweile eigentlich nicht möglich zu gewinnen, wenn wir nicht helfen. Der spielt z.B. aber auch The Thing, Marvel United, Draftosaurus mit und kann sogar ziemlich gut Chronicles of Druganor spielen. 😂

    Das Spiel ist sehr flüssig zu spielen, ist gefällig und in den ersten Partien vor allem eines: nett. Mit zunehmender Erfahrung wurde das Spiel bei uns interaktiver, spannender und das Wettrennen kam mehr durch. Bonusaktionen, Baum- und Tierklau, dazu das Rondell mit dem Klauen, das ist schon cool. Am Anfang war die Baumstrategie sehr stark vertreten. Auf die Blumen spielen scheint uns am schwierigsten. Wurde aber auch schon mit gewonnen. Mein Problem ist neben der Optik, die holt mich gar nicht ab, weil mir die Gestaltung zu grob ist, das es irgendwie so Fisch-Fleisch ist. Mit der Familie zu heftig, wegen der angesprochenen Interaktion. Da haben die Kinder keine Chance. Mit ner Kennerrunde irgendwie zu sehr Familienspiel.

    Das Spiel bietet durchaus mehr Tiefgang als ich nach den ersten Partien vermutet habe. Gerade das Rondell und die Bewegung und Interaktion darauf ist ein echt größerer Kniff als ich dachte. Allerdings habe ich ein etwas ähnliches Problem wie AndreasB78 Die Optik und das Spielmaterial spricht mich viel viel weniger an als gedacht.