Beiträge von Thygra im Thema „Living Forest (Pegasus / Ludonaute)“

    warum ist die Erweiterung so teuer?

    Grundspiel aktuell 28€

    Die Erweiterung 25€ bei Brettspielangebote.

    Rein zur Info zum besseren Vergleich: Der UVP ist beim Grundspiel 40 Euro und bei der Erweiterung 28 Euro.

    Eure Berichte zur Erweiterung würden mich interessieren...vielleicht macht diese das Spiel ja wieder interessanter.

    Ich zitiere hier mal zwei Berichte aus anderen Threads für dich hinein:

    #LivingForestKodama Die Erweiterung ist nur auf den ersten Blick more of the same: Neue Karten, neue Bäume, höhere Siegpunktbedingung. Dahinter verbirgt sich aber ein echter Game-Changer (höhö), das Spiel wird durch die neuen Tierfähigkeiten, die neuen Bäume, aber gerade auch durch die Kodama viel interaktiver als zuvor, und es kann sich ordentlich beschleunigen, obwohl eine der Funktionen ja gerade das "Verschlechtern" der Siegbedingungen ist: Der Kodama selbst fügt eine neue Aktionsmöglichkeit hinzu, werden aber zuviele Kodamas einer Art gezogen, erhöht sich die Anzahl der Siegsymbole, die man erreichen muss. Ein sehr kniffliger Mechanismus, der das Spiel nochmal ordentlich aufwertet. Schon in den ersten beiden Partien ist klar, dass die alten, etwas eingefahrenen Wege zum Sieg jetzt definitiv nicht mehr funktionieren, spielt man ganz ohne Kodamas wird man m.E. verlieren. Wirklich sehr schöne Erweiterung, die dem Spiel definitiv nochmal neues Leben einhaucht und die Komplexitätsschraube dabei in vernünftigem Maße anzieht. Ein Gedanke noch dazu: Der Preis ist relativ hoch, aber im Vergleich zu z.B. Rise of Ix erhält man hier mehr Material und genauso viel zusätzliche Spieloptionen für dann doch weniger Geld. Es ist wohl einfach so, dass die alten 15-20-Euro-Erweiterungen fortan bei 25-30-Euro liegen werden. Sehr lobenswert finde ich, dass die Erweiterung in relativ schmaler Schachtel daherkommt, das Material passt natürlich vollständig ins Grundspiel (das war ja eher etwas leer).

    Achja, die neue Kodama-Erweiterung halte ich für essenziell, da hier das Feuer etwas abgeschwächt wird sowie noch mehr "Fleisch" an die Grundmechaniken herangepappt werden. Daher spielt es sich etwas mehr thinky und nicht mehr so mechanisch-offensichtlich.

    Aber sicherheitshalber: Der Aufdeckteil war sehr schnell abgehandelt: Decke bis zu 2 negativen Symbolen auf und entscheide dann, ob Du noch ein bisschen weiter machst. Davor gibt es ja nichts zu entscheiden.

    Wenn man das erste Mal spielt, gibt es davor vielleicht noch nichts zu entscheiden. Wenn man erfahrener ist, dann aber doch. Auch mit nur 1 Einzelgänger-Symbol kann es sinnvoll sein, nichts mehr aufzudecken, wenn man bereits hinreichend viele Symbole für die Aktionen zur Verfügung hat, die man machen möchte. Auf diese Weise bleiben dann mehr Karten mit Symbolen im Deck und können dafür sorgen, dass man im nächsten Zug auch noch genügend Symbole zur Verfügung hat, falls man dann schnell 2 Einzelgänger-Symbole hat.

    Dazu sollte man aber das eigene Deck gut kennen.

    Wie ich beschrieben habe: ich bin startspieler und habe einen "schlechten" zug. Danach bin ich vierter Spieler, habe einen theoretisch starken zug mit vielen symbolen - aber die Optionen, die mir als vierter Spieler übrig bleiben, sind schlecht - so wird aus einem starken zug ein mittelmäßiger.

    Ah, jetzt habe ich es verstanden, was du meintest. Aber du hast ja keinen "schlechten" Zug. Ein Zug mit nur einer Aktion ist nicht automatisch schlecht, von diesem Gedanken muss man sich freimachen in diesem Spiel.

    Und als vierter Spieler sind deine Optionen zwar etwas kleiner, aber auch das ist nicht automatisch schlecht.

    Oft reicht es aber sein Glück einfach nicht weiter mit Karten spielen zu versuchen, da man in der Regel 2 sinnvolle Aktionen hinbekommt, wenn man nichts riskiert.

    Und genau das ist nicht zielführend bzw. nicht siegbringend. Zwei Aktionen sind nicht automatisch besser als nur eine Aktion zu haben. Deshalb gibt es immer wieder Situationen, in denen das Aufdecken weitere Karten bis zum 3. schwarzen Symbol sinnvoll sein kann, weil man dann eine starke Aktion machen kann, bevor man zwei beliebige Aktionen macht, die einem nicht dem Sieg näherbringen.

    Ein starker Zug, der mir ggf nichts bringt....

    Das kann ich nachvollziehen. Weshalb sollte dir ein Zug nichts bringen, bei dem du aus vielen Symbolen schöpfen kannst?

    auch dazu konnten sie nichts, denn sie konnten ja nicht beeinflussen, dass sie dann z.B. genau 3 Bewegung UND 4 Pflanzen auf der Hand haben...

    Vielleicht konnten sie das ja doch beeinflussen, weil sie zum Beispiel Tiere gekauft haben, die sowohl Bewegung und Pflanzen gleichzeitig bringen? ;)

    1) Glückkomponente: Ich hatte während der Partie mehrfach Spielzüge, die einfach von vornherein kaputt waren: Karte gezogen, schwarze Münze, schwarze Münze, schwarze Münze(hier waren bei 8 Karten nur noch 2 schwarze Münzen drin). Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Xe - ich hab nichts tun können, stattdessen musste ich "aussetzen" und hab in dem Zug noch 3 Warane bekommen, weil ich ja auch kein Wasser hatte. Das war definitiv ein Frustrationsmoment: nichts tun können UND bestraft werden.

    Du hast ja zumindest noch 1 Aktion, die du machen kannst, vermutlich nimmst du 1 Magiefragment. Damit wirst du zumindest 1 Waran schon mal wieder los, sobald er kommt.

    Im nächsten Zug kannst du aber nun dein gesamtes Deck aufdecken und aus dem Vollen schöpfen. Dann hast du auch eine Auswahl, welche Aktionen du machen möchtest.

    2) "Das Spiel spielt Dich" - man hat ja keinen Einfluss darauf, was man zieht: also hab ich halt 8 Sonnen, 2 Pflanzen, 3 Wasser und 1 Schritt oder so. Damit ist mein Zug schon völlig klar. Ich hab in dem Rahmen noch ne Möglichkeit, minimal doch was zu entscheiden, nämlich WAS ich kaufe... vorausgesetzt, da ist überhaupt was, das ich haben will (wenn ich in der Partie Bäume forciere und keine Karten mit Pflanzen oder Karten mit weißer Münze ausliegen... dann: was?).

    Nein, dein Zug ist damit nicht völlig klar. Es kann trotzdem sinnvoll sein, keine Karten zu kaufen, sondern etwas anderes zu tun. Es kann vielleicht sogar sinnvoll sein, weitere Karten aufzudecken und das 3. schwarze Symbol in Kauf zu nehmen, um lieber 1 Aktion zu machen, die man WIRKLICH machen möchte, anstatt nur das zu tun, was die Symbole einem vorzugeben scheinen. Das kommt aber sehr auf die Gesamtsituation an.

    3) Wie ernst nehme ich das Spiel?

    Das eigene Deck sollte man schon einigermaßen kennen, um zu wissen, was noch darin liegt. Aber bei den anderen Spielern mitzuhalten, wer noch wie viele schwarze Symbole hat, ist unnötiger Aufwand. Man sollte grob im Auge behalten, wer welche Symbole gekauft hat, aber das reicht IMHO völlig aus.

    4) Push your luck

    Living Forest hat eine push-your-luck Komponente, ist aber kein push-your-luck Spiel. Just my 2 cents.

    Regelfrage: gilt das Spiel als gewonnen unmittelbar nachdem ich 12 Bäume oder Blumen habe oder muss dann noch geguckt werden ob auch die Feuer in der Runde gelöscht werden (Warane nehmen würde ja ggf. Niederlage bedeuten).

    Aus der normalen Spielanleitung:

    "Das Spiel endet sofort, wenn zu Beginn einer Phase „C: Rundenende“ mindestens ein Naturgeist eine oder mehrere der folgenden drei Siegbedingungen erfüllt hat."

    An dieser Regel ändert sich meines Wissens im Solospiel nichts. Du nimmst dann also ggf keine Warane mehr.

    Hat dir hier eigentlich schon jemand gratuliert, Thygra ? Wenn du das im Livestream warst, dann sah man dir sie Freude jedenfalls schon sehr an... :)

    Vielen Dank! Ja, ich war vor Ort dabei. Und ja, natürlich ist die Freude groß. :)

    Nachfrage: Hast Du Living Forest als Redakteur betreut oder warst Du "nur" für die Regeln verantwortlich?

    Das Spiel wurde vom französischen Verlag Ludonaute redaktionell betreut. Ich war für die deutsche Lokalisierung verantwortlich, also primär Übersetzung, zum Teil kleine Umstrukturierung der Anleitung sowie Klärung entdeckter Regelunklarheiten (wie zum Beispiel eben erwähnt, dass die Bäume auf den Bonusplättchen unterschiedlich sind oder wie man vorgeht, wenn jemand die Entscheidung über das weitere Aufdecken von Karten vom Aufdecken der anderen Naturgeister abhängig machen möchte).

    Unser Meinung nach sind die eigenen Bäume (auch optisch) identisch und wir haben es auch so gespielt (und ich habe trotzdem mit verschiedenen Bäumen gewinnen können)

    Sie sehen sich nur teilweise ähnlich, manche unterscheiden sich weniger deutlich als andere.

    Letztendlich ist das aber auch völlig egal. Eben gerade, weil die Illustration hier durchaus als identisch (und damit evtl. als irreführend) wahrgenommen werden könnte, habe ich ja extra in der deutschen Anleitung den oben bereits erwähnten Satz ergänzt, dass alle Startbäume und alle Bäume auf den Bonusplättchen jeweils unterschiedlich sind.

    Du kannst es natürlich trotzdem anders spielen, als es in der Anleitung steht. Hausregeln kann und darf ja jede/jeder für sich, wie er/sie möchte.

    Mir ging es ja darum, dass man Bäume doppelt läuft, nur um sie einem anderen wegzunehmen. Das ist ein vergeudeter Zug.

    Das macht man ja nicht. Man nimmt Bäume doppelt, weil man dann ein bestimmes Symbol mehrmals hat und stärkere Aktionen machen kann.

    Ich sehe nicht, dass hier im 3er und 4er einer alle anderen gleichzeitig hindern kann schnell zu gewinnen.

    Zumindest im Spiel zu dritt kommt es ab und zu vor, dass ein Spieler nach 2 Zügen dreimal denselben Baum gekauft hat. Wenn zum Beispiel der Schimmel (2 Spiral-Elemente für Kosten von 3) im Tier-Vorrat liegt, ist das leicht möglich für den Spieler, der zu Beginn hinten sitzt; er pflanzt im ersten Zug einen Baum und kauft den Schimmel, im zweiten Zug pflanzt er mit Hilfe des Schimmels 2 Bäume. Natürlich gehört da auch Glück dazu, welchen Karten man aufdeckt. Aber dann hat man schon mal einen der billigen Bäume für beide Mitspieler aus dem Spiel genommen. Und zugleich hat man selbst 3 gleiche Elemente permanent in seiner Auslage.

    Im Spiel zu viert ist das allerdings nicht so schnell möglich, weil dann beide Steinkreisfelder mit der Bonusaktion "Baum pflanzen" erst mal besetzt sind.

    Auf den zukünftigen Auflagen wird nicht mehr "Familie" stehen, sondern "Kenner".

    Zumal die Bäume im Zweierspiel nochmal begrenzter sind und teilweise nur einmalig vorhanden.

    Da müsst ihr etwas falsch gemacht haben. Im Spiel zu zweit ist jeder Baum bei Spielbeginn genau 2x vorhanden.

    Das Argument ist ungültig. Da es kein Kartenlimit gibt, trägt eine Karte ohne schwarzes Symbol nicht zum Ende des Ziehens bei.

    Ähem, nur weil du ein Argument noch nicht verstanden hast, heißt das nicht, dass es ungültig ist ... :rolleyes:

    1) Es gibt ein Kartenlimit. Das 3. schwarze Symbol führt zum Ende des Ziehens.

    2) Ich versuche es noch mal ausführlicher zu erklären mit einem vereinfachten Beispiel:

    Situation A) Ich kaufe die kleinen Karten A, B, C. Ca. 3 Runden später, nachdem ich den Ablagestapel mal wieder gemischt habe, decke ich Karten auf. Nach 6 Karten liegen einige Karten aus dem Startset sowie 2 schwarze Symbole. Nun decke ich C auf. Danach decke ich das 3. schwarze Symbol auf. Ich kann jetzt nicht mehr A und B aufdecken. Im nächsten Zug habe ich die Symbole von A und B, aber nicht C. Somit habe ich die Symbole von A, B und C also nicht im selben Zug zur Verfügung.

    Situation B) Ich kaufe die große Karte D, welche in Summe dieselben Symbole aufweist wie A+B+C. Ca. 3 Runden später, nachdem ich den Ablagestapel mal wieder gemischt habe, decke ich Karten auf. Nach 6 Karten liegen einige Karten aus dem Startset sowie 2 schwarze Symbole. Nun decke ich D auf, danach das 3. schwarze Symbol. Hier habe ich also die Symbole von A, B, C im selben Zug zur Verfügung. / Alternativ decke ich zuerst das 3. schwarze Symbol auf und habe D nicht zur Verfügung. Dann habe ich D im nächsten Zug. Egal in welchem Zug, ich habe diese Symbole mit Sicherheit immer gemeinsam.

    Das war mein Argument oben, das meinte ich damit, dass du beim Kauf von 3 kleinen Karten mit kleinerer Wahrscheinlichkeit die Symbole aller 3 Karten gleichzeitig zur Verfügung hat. Das ist generell auf jeden Fall zutreffend und mathematisch logisch nachweisbar.

    Wir können jetzt sicher darüber diskutieren, ob man diese Symbole überhaupt gemeinsam im selben Zug haben möchte oder nicht. Aber auch das ist für mich ziemlich eindeutig, wie ein anderes Beispiel zeigt. Angenommen, ich möchte auf 12 Bäume spielen. Dann möchte ich möglichst oft die Aktion "Bäume pflanzen" nutzen sowie "auf Steinkreis bewegen", um 2 Bäume in einem Zug pflanzen zu können. Das heißt ich brauche möglichst oft die Elemente für diese beiden Aktionen, und zwar idealerweise im selben Zug.

    Situation C) Ich kaufe über mehrere Runden hinweg 5 kleine Karten mit je 2 Pflanz-Elementen und weitere 5 kleine Karten mit je 2 Steinkreis-Elementen. Ich habe nun also von beiden Elementen jeweils 10 mehr. Je nachdem, wie die Karten sich nach dem Mischen verteilen, kann es ungünstig laufen und ich decke in einem Zug lauter kleine Karten mit Pflanz-Elementen auf, habe aber das 3. schwarze Symbol, bevor ich auch kleine Karten mit Steinkreis-Elementen aufdecke. Ich kann dann nur eine der beiden Aktionen machen, aber nicht beide im selben Zug.

    Situation D) Ich kaufe über mehrere Runden hinweg 5 große Karten, die jeweils sowohl 2 Pflanz-Elemente als auch 2 Steinkreis-Elemente aufweisen. Ich habe also auch hier von beiden Elementen jeweils 10 mehr. Hier kann es nicht passieren, dass ich beim Aufdecken nur Pflanz-Elemente aufdecke oder nur Steinkreis-Elemente. Immer wenn ich das eine aufdecke, habe ich automatisch auch das andere dabei. Ich denke zwar im Durchschnitt weniger Karten auf, bis ich 3 schwarze Symbole habe, aber ich decke im Durchschnitt nicht weniger Symbole auf. Dafür erhalte ich aber zuverlässiger die Kombination von Symbolen, die ich haben möchte.

    Wie gesagt, mathematisch sollte das für jeden nachvollziehbar sein. Es ist nur eine Frage der Interpretation, was man lieber haben möchte. Meine Interpretation ist da aber ziemlich eindeutig.

    Fazit: Die großen Karten sind für mich fast immer interessanter - es sei denn, auf den ausliegenden Karten des Tier-Vorrats gibt es keine Kombination von Elementen, die ich suche. Dann kann es sein, dass ich lieber mehrere kleine Karten kaufe, aber noch wahrscheinlicher ist es, dass ich dann gar nichts kaufe, um den Flammen-Spieler nicht zu unterstützen.

    Für die folgende Runde ist die Wahrscheinlichkeit 100%, dass die Karten gleichzeitig ausliegen.

    Das war es nicht, was ich meinte. Ich meinte, die 3 kleinen Karten in deinem Beispiel müssen erst mal gleichzeitig im Tier-Vorrat liegen, damit du sie gleichzeitig kaufen kannst.

    Allerdings sollte man meiner Meinung nach dem Spieler die Strategie nicht vorgeben.

    Genau das macht Living Forest ja auch gerade nicht. Es ist ein sehr taktisches Spiel, man muss genau im Auge behalten, was die anderen Naturgeister machen, und man kann vor allem nicht einfach eine Strategie durchziehen.

    Aber was ist, wenn ich selber gerne auf Feuer gehen möchte (was auch sinnvoll ist, wenn ich viele Sonnen sammle)? Ich habe damit keinen Anreiz, die teuren Karten zu kaufen. Den hätte ich aber, wenn die teuren Karten besser wären als die günstigen.

    Nein, den hättest du auch dann nicht. Wenn du auf Feuer gehst, willst du viele kleine Karten kaufen - außer vielleicht wenn du gerade an Position 1 sitzt.

    Ansonsten spielt man aber nur so weit wie nötig. Ich sammle so viele Wirbel, dass ich auf Punkt x im Steinkreis lande, ich sammle nur x Wasser, damit ich x Feuer löschen kann, oder ich sammle x Bäume, damit ich den noch fehlenden Baum kaufen kann. Mit vielen verschiedenen günstigen Karten kann man so viel variabler reagieren.

    Das geht nur dann, wenn du dir sicher bist, welche Aktion du machen willst. Dann kannst du aber nicht auf die Aktionen der anderen Naturgeister reagieren, was man nicht selten tun sollte. Mit den großen Karten und mehreren unterschiedlichen Symbolen kannst du viel variabler agieren.

    Zum einen müssen die entsprechenden Karten erst mal gleichzeitig ausliegen, was nicht sehr wahrscheinlich ist. Zum anderen hast du selbst schon erkannt, dass du beim Kauf von vielen billigen Karten die Feuer-Strategie stärkst. Wenn du selbst nicht auf Feuer spielst, ist es deshalb natürlich besser, 1 teure Karte zu kaufen anstatt 3 billige Karten.

    Vor allem aber übersiehst du einen wichtigen Punkt, der mit Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun hat: Wenn du diese Symbole auf einer einzigen Karte hast, erhältst du sie auch immer gleichzeitig beim Aufdecken. Wenn du dieselben Symbole auf 3 Karten verteilt hast, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du zwischendurch Einzelgänger-Symbole aufdeckst und dadurch nicht alle Symbole aufdecken kannst. Alleine schon deshalb ist es immer besser, möglichst viele Symbole auf nur einer Karte zu haben anstatt viele kleine Karten ins Deck zu tun.

    18 Sonnen ist dann tatsächlich ein stolzer Preis, den ich aber auch schon mal im Mittelspiel erreicht habe. Und wenn ich dann nicht auf Feuer spiele und daher keine kleinen Karten kaufen will, könnte das interessant sein. Könnte!

    Ah, stimmt, man bringt beim Kauf einer der beiden Promos keine neue Flammen ins Spiel. Guter Punkt! :thumbsup:

    Generell sollten die zwei Promokarten im Fachhandel beim Kauf des Spiels gratis mit dazugegeben werden.

    Ansonsten vermute ich mal, dass man die Dinger auch bei Events erhalten kann, bei denen Pegasus einen Stand hat, aber das ist reine Spekulation meinerseits.

    Aus meiner persönlichen Sicht sind die beiden Karten lediglich ein nice-to-have für Komplettierer, aber spielerisch nicht besonders interessant.

    Ich hatte das Spiel gestern in einer Runde erklärt. Dabei ist mir aufgefallen, dass Sonne, Wasser und magische Blumen benannt sind, aber eben nicht die beiden anderen Symbole, so dass ich die spontan als "Eintopf-Erde" und "Luft-Kringel" gemäß Elemente und Funktion für mich und die Runde definiert habe. Wie werden die denn offiziell bezeichnet? Weil möchte ungern da eigene Begriffe einführen, die später dann irritieren, wenn mit anderen gespielt, die das Spiel nicht von mir erklärt bekommen haben.

    Die Heiligen Blumen werden konkret benannt, weil sie eine der 3 möglichen Siegbedingungen sind. Alle anderen Symbole werden nicht konkret benannt und haben keine offizielle Bezeichnung.

    Die Sonne wird nur benannt zur Unterscheidung der 3 unterschiedlichen Tierstufen. Das Wasser wird nirgends so benannt, zumindest nicht dass ich es wüsste.

    Und wer sind diese Onibi genau? Ich hatte die bei der Erklärung vom Namen her weggelassen, um die Spielrunde nicht mit neuen Begriffen und Namen zu überfluten, die dann im Spiel so nicht mehr vorkommen, weil ja alles ohne Texte auskommt.

    Der Onibi, Singular (siehe Einleitung auf Seite 1). Ein paar mehr Infos über Onibi findest du in der Anleitung für die beiden Promokarten "Sanki" und "Onibi", die du bei Pegasus downloaden kannst (Linkservice). Daraus die entsprechenden Zitate:

    "Sanki und Onibi stehen im Mittelpunkt der Geschichte des Living Forest. Sie sind die mächtigen Wesen, die das Gleichgewicht im Wald erschaffen haben."

    "Sanki ist der altehrwürdige Wächter des Waldes. Nachdem Sanki an der Erschaffung dieses herrlichen Waldes beteiligt war, versank er in einen ewigen Schlaf, um die große Weisheit zu erlangen."

    "Onibi ist immer in der Nähe. Er war einst der Vater der einsamen Wächtertiere, die Fruchtbarkeit in das Land des Waldes brachten. Wenn du ihn nicht für immer abwehren kannst, wird er nicht aufhören, seine Flammen auszusenden und dich an deinen Aktionen zu hindern."

    Zeitgleiches Karten aufdecken würde ich gerne im Takt machen, damit man nicht unbeabsichtigt durch die eventuell schon abgeschlossene Mitspielerauslage beeinflusst wird - ah, Du hast 4 Wasser, dann bleibt ja wohl kein Feuer für mich übrig und ich sollte weiter aufdecken für eine andere Aktion oder so. Die Grenze zwischen lockerem Familienzock und Optimierungs-Wettstreit ist da fließend. Wie sind da Eure Erfahrungen?

    Nach meiner Erfahrung wird dies von Runde zu Runde recht unterschiedlich gehandhabt, und das finde ich auch völlig okay, dass jede Runde für sich selbst den besten Modus findet.

    Meistens können alle zumindest gleichzeitig solange aufdecken, bis jeder jeweils zwei Einzelgänger-Symbole hat. Erst ab dann wird es vielleicht interessant, welche Möglichkeiten die anderen Naturgeister haben, oft aber auch erst zum Ende des Spiels hin.

    Würde man Living Forest auf einem Turnier spielen, dann würde ich mit der folgenden Regelung spielen: Alle decken zunächst gleichzeitig solange Karten auf, wie sie es unabhängig vom Aufdecken der anderen Naturgeister können. Ab dann führt man reihum einen Zug aus, beginnend mit dem Naturgeist, der den Geheiligten Baum besitzt. Wer am Zug ist, darf entweder beliebig viele Karten aufdecken oder - nur für diesen Zug - passen. Sobald jemand mindestens eine Karte aufdeckt, kommen alle anderen noch mal an die Reihe. Erst wenn alle hintereinander gepasst haben, endet die Phase des Aufdeckens.

    Dies wäre die fairste Lösung, ist aber etwas zeitaufwändig und auch nicht so einfach zu erklären. Deshalb hat diese Regelung keinen Einzug in das finale Spiel gefunden. Für den normalen Hausgebrauch reicht die Regelung aus der Spielanleitung, dass man im Zweifelsfalls im Uhrzeigersinn einmal an der Reihe ist und entscheidet, völlig aus.

    Zugübersichten wären toll gewesen, damit man die 5 möglichen Aktionen besser erinnert und den Ablauf der letzten Phase mit seinen Unterpunkten. Notfalls auf der Rückseite der Regel.

    Ich stimme dir zu, aber auf der Rückseite der Anleitung wäre dies vom Platz her nicht möglich gewesen, weil es wichtig ist, dass man die dortigen Abbildungen gut erkennen kann, um das Wertungsbeispiel zu verstehen und nachzuvollziehen. Separate Übersichten lagen als Lizenznehmer leider nicht in unserer Hand.

    Nach meiner Erfahrung hat man die 5 Aktionsmöglichkeiten aber schnell im Kopf. 4 davon entsprechen den Elementen der Tierreihe, die sieht man also immer vor sich. Nur die Möglichkeit, sich 1 Magie-Fragment zu nehmen, wird gerne mal vergessen.

    Ich empfehle deshalb Neulingen, dass sie die Anleitung mit der Doppelseite 14/15 aufgedeckt liegen lassen, um dort die 5 Schritte der letzten Phase der Reihe nach durchgehen zu können. Das klappt eigentlich immer recht gut.

    Zudem scheint im Regelheft nicht erwähnt, wie die Elemente genau heißen? Sonne, Wasser, Erde, Luft und magische Blumen?

    Wozu findest du es wichtig, alle Elemente zu benennen? Aus thematischen Gründen?

    Die Richtung der Aktionspfeile auf den Icons des Rundkurs hat mich erst irritiert. Die zeigen gegen den Uhrzeigersinn, während die Laufrichtung im Uhrzeigersinn ist, aber nur im Regelheft steht.

    Auch hier stimme ich dir zu, aber darauf konnten wir leider als Lizenznehmer ebenfalls keinen Einfluss nehmen.

    Es macht den Eindruck einer strategischen Entscheidung, auf welche der Siegbedingungen ich mich fokussiere. In Wahrheit ist Living Forest aber deutlich taktischer.

    Keine Frage, es ist ein sehr taktisches Spiel, man muss permanent auf Dinge reagieren. Man kann sich nicht schon zu Spielbeginn darauf festlegen, welche Siegbedingung man erreichen will.

    Ich habe mal ne Frage an die Leute denen es so gefällt. Spielt bei euch jemand auf Risiko? Ich meine, wir haben hier Push-Your-Luck, aber selten wird bei uns wirklich gepusht. Die Bestrafung ist hart und man kann fast immer etwas sinnvolles machen, wenn man vorher aufhört. Also dieses Quacksalber oder Port Royal Feeling haben ich null.

    Es ist sehr situativ. Mit mehr Erfahrung spielt man auch öfter mal auf Risiko. Denn wenn die Partie "lesen" kann, erkennt man mitunter, dass es nicht ausreicht, irgendetwas sinnvolles mit ein paar Symbolen zu machen, nur um auf 2 Aktionen zu kommen, sondern lieber mit Risiko noch mehr Symbole zu erhalten, um dann vielleicht nur 1 Aktion zu machen, die dann aber stärker ist und mir vielleicht den nötigen Push für eine Siegbedingung bringt.

    Wobei ich sogar die Bäume als größeres Problem sehe. Denn da kann man nichts dagegen tun. Feuer kann ich noch steuern, aber wenn jemand jede Runde einen (oder mit Bewegung sogar zwei) Bäume kauft, geht das schon sehr schnell.

    Die anderen Spieler könnten zum Beispiel auf dem Steinkreis die Felder mit der Baum-Bonusaktion besetzen. Im Spiel zu viert kommt es auch vor, dass andere Spieler innerhalb einer Runde dieselbe Art von Baum kaufen, so dass es schwieriger wird, an 12 unterschiedliche Bäume zu gelangen.

    Gerade eben in einem Podcast von Manuel Fritsch wieder gehört: Blumen haben am längsten gedauert, bis er damit gewonnen hat.

    Ähem, ich zitiere mal aus dem oben verlinkten Artikel:

    "Außerdem attestiert Fritsch dem Spiel „ein gutes Balancing“, je mehr Partien man spiele, desto mehr Siegstrategien sähe man. Dadurch entstehe „so eine irre Dynamik.“ Es sei eine „große Stärke“ des Spiels, dass es sich immer anders entwickele und man oft intuitiv handeln müsse."

    Dass man etwas mehr Erfahrung braucht, um mit Blumen zu gewinnen, bedeutet nicht, dass die 3 Bedingungen ungleich gewichtet sind. Es bedeutet nur, dass nicht alle Bedingungen gleichermaßen leicht zu spielen sind. Wenn aber alle Spieler das Spiel gut kennen, sind alle 3 Bedingungen gleich gewichtet - zugegebenermaßen in Abhängigkeit von der Spielerzahl.

    Bei LIving Forest möchtest du möglichst 3 sinnvolle Aktionen machen. So lange es nur 1 oder 2 Aktionen sind, ziehe ich weiter.

    Wie meinst du das? 3 Aktionen sind nur über Bonus-Aktionen möglich.

    Ich denke, es gibt keine klare Grenze zwischen "Vielspieler" und "Gelegenheitsspieler". Das ist in etwa so, als wenn ich eine klare Grenze zwischen hellgrau und dunkelgrau ziehen will, obwohl es nun mal wahnsinnig viele Grautöne gibt. (Ihr versteht schon, was ich meine.)

    Living Forest bietet meines Erachtens für viele unterschiedliche Menschen viel Interessantes.

    Es wurde jedenfalls ausdrücklich für die kommende Woche eine Wiederholung gewünscht, und das passiert eher selten (zuletzt bei Merchant's Cove).

    Kann ich gut verstehen, Living Forest und Merchants Cove sind zurzeit auch meine persönlichen Lieblingstitel von Pegasus, zusammen mit First Rat. (Bevor jemand fragt: Direkt dahinter kommen bei mir Spy Connection, City of Angels und Trails of Tucana.)

    ... wobei Living Forest zumindest von Harald Schrapers eindeutig als Kennerspiel eingestuft wird. Keine Ahnung, ob das auch "nur eine Meinung" ist und wie die anderen Jury-Mitglieder das sehen werden.

    In der Pegasus-Redaktion war die Einstufung "Familie" vs. "Kenner" auch nicht eindeutig und wurde ausgiebig diskutiert, bevor es dann "Familie" wurde.

    In den "Rezensionen für Millionen" von Udo Bartsch wird heute Living Forest vorgestellt und erhält die Note "****** außerordentlich":

    Udo Bartsch: Rezensionen für Millionen: Living Forest

    Daraus 2 Zitate:

    "LIVING FOREST ist toll verzahnt, sehr spannend und erstaunlich variabel."

    "Sehr viele zusammengemixte Mechanismen lassen in LIVING FOREST etwas Neuartiges entstehen, das sich auch nach vielen Partien immer noch frisch anfühlt und neugierig auf mehr macht."

    Das ist ziemlich eindeutig. Du musst den Baum pflanzen, um die Bonus-Aktion auszulösen. Daraus folgt, solange der Baum nicht gepflanzt ist, ist die Bonus-Aktion noch nicht ausgelöst. Und wenn du den Baum gepflanzt hast, steht dir der Baum-Bonus sofort zur Verfügung.

    Falls du deine Mitspieler mit einer entsprechenden Regelpassage überzeugen musst, verweise ich auf Seite 9: "Es ist möglich, dass du beim Ausführen deiner Aktion(en) eine oder mehrere Bonusaktionen auslöst (siehe S. 11, 13), die du danach sofort ausführen darfst." Man beachte das Wort "danach". Natürlich führt man eine Aktion nicht aus, bevor die vorherige Aktion beendet ist.

    Ich hätte da glaube ich noch einfachere Grade mit aufgenommen, aber das lässt sich auch einfach Hausregeln, z. B. mit 4 Magiefragmenten starten oder nem zusätzlichen Baum, da gäbe es viele Möglichkeiten, um es für Einsteiger etwas sanfter zu gestalten.

    Ja, natürlich, die 5 vorgegebenen Schwierigkeitsgrade sehe ich primär auch nur als eine Ideensammlung an, aus der man sich dann selbst weitere Schwierigkeitsgrade basteln kann.

    Hotbutton Danke für die Erklärung. Eine Fettung verwende ich üblicherweise nur, wenn ich zum ersten Mal etwas hervorheben möchte, nicht aber bei einer anschließenden Wiederholung, weil die Sensibilisierung des Lesers dann ja bereits erfolgt sein müsste. Wäre es so, dass auch du als Spieler 1 Feld setzen dürftest, dann hätte ich das Wort "alle" gefettet und zudem noch in Klammern "(also auch deine eigene Figur)" ergänzt. :)

    Ja, kann ich nachvollziehen. Nach meiner ersten Runde dachte ich auch nur "ganz nett". Erst nach weiteren Partien habe ich dann festgestellt, dass das Spiel immer "gemeiner" bzw. konfrontativer wird, je besser alle das Spiel kennen, und sich daraus doch etwas mehr Tiefe entwickelt, als ich auf den ersten Blick dachte.