Beiträge von Bierbart im Thema „Umgang mit Neuen, Forenregeln und mehr…“

    Es gibt auch immer wieder Beschwerden über die teils rigorose Moderation. Allerdings ist - IMHO gerade deswegen - auf BGG die Community extrem angenehm.

    Mir fällt dort seit ein paar Monaten vor allem auf, dass inzwischen nicht nur politisch inkorrekte Aussagen und politisierende Inhalte wegmoderiert werden, sondern auch Beiträge, in denen Nutzer andere Nutzer auf persönlicher Ebene gezielt herabwürdigen. Da könnte sich Sankt Peter von mir aus gerne eine Scheibe von abschneiden. Ich würde mir nämlich auch sehr wünschen, dass ein paar Unverbesserliche hier endlich sanktioniert würden für die notorische Nichtbeachtung der Forenregel Nummer 1: "Respektvoller Umgang miteinander". Sogar auf die Gefahr hin, dass mich selber einmal der Bannstrahl träfe.

    So. Das Finanzamt wartet mal wieder auf mein Blut äähh meine Unterlagen und die To-Do-Liste ist nicht zuletzt dank der diabilischen Prokrastinationsmaschine mit Namen unknowns.de mal wieder auf unerträgliche Länge angewachsen. Möchte jemand anders das Karussell weiterdrehen? :)

    Calredon

    Im Thygra-Stil geantwortet: "Du schreibst Blödsinn. Lies noch einmal genauer."

    Im eigenen Stil geantwortet: In Ordnung. Das ist halt Deine Auslegung der Regeln. Im Übrigen auch meine (also wahrscheinlich, so eine starke Meinung habe ich dazu eigentlich gar nicht).

    Aber gut, Du bist also der Ansicht, dass da kein Interpretationsspielraum ist? Null problemo. Dann würde ich an Deiner Stelle Beitrag halt melden und die Sache den Leuten überlassen, deren ureigene Aufgabe es ist, die Einhaltung der Regeln sicherzustellen.

    Anmaßend und daher unangemessen ist es inmeinen Augen dagegen, den User selbst zu ermahnen. Dieses Verhalten nennt man dann eben gemeinhein "Forenpolizei", und das ist allgemein ein sehr unangenehmes Phänomen. Aus (unter anderem) diesem Grund trifft Thygras Verhalten immer wieder auf so vehemente Ablehnung.

    Ist das tatsächlich Sankt Peters Ansatz, die Community zu regeln? Hoffentich nicht. Wenn doch, dann ist natürlich der Dauerkonflikt bereits angelegt. Braucht man sich nicht wundern, wenn sich die Leute an die Gurgeln gehen.

    Ich vermute, die meisten Menschen reagieren auf ungefragte Belehrungen von Gleichgestellten ziemlich negativ, umso mehr, wenn kombiniert mit einem herablassenden Tonfall. Ist es nicht so? :) Ich selber zumindest reagiere da extrem negativ: Ein Gleichgestellter, der mir so kommt, ist unten durch, sofort und kompromisslos.

    Nebenbemerkung

    Gerade solchen Leuten, die sich einer sehr gewählten oder gar akademischen Ausdrucksweise mit vielen unverständlichen Fremdwörtern bedienen, ist oft leider gar nicht bewusst, dass ihre Sprache herablassend wirkt, oder sagen wir besser "wirken kann". Die Botschaft einer solchen Ausdrucksweise zwischen den Zeilen ist für jeden, der sich nicht so ausdrückt (bzw. ausdrücken kann) nämlich in jedem Satz die folgende: "Du bist dumm." Anders gesagt: Wer sich in einem bunt gemischten Umfeld bildungssprachlich ausdrückt, erzeugt immer auch Ablehnung seiner Person und damit seiner Standpunkte.

    Das ist ein Phänomen mit einer ernstzunehmenden Dimension, dem ich persönlich sogar die Hauptschuld an so manchen gesellschaftlichen Verwerfungen der Gegenwart gebe. Möchte ich aber hier nicht weiter ausführen, weil politisch aufgeladenes Terrain.

    Wie geht man also mit Neulingen um?

    1. Besonders freundlich.

    2. Belehrungen/Ermahnungen durch andere Foristen sind als Reaktion auf eine Vorstellung schlicht und einfach deplaziert, insbesondere im für Vorstellungen vorgesehenen Gesprächsfaden. Außerdem sollte man sich an bestimmte Grundsätze erinnern, die überall beim Umgang mit Anderen gelten: Nicht alles und jede Aussage sofort auf die Goldwaage legen, zunächst immer wohlwollend interpretieren, dem Gegenüber Humor zutrauen.

    3. Belehrungen und Ermahnungen sollten ausschließlich Leute erteilen, die dazu legitimiert sind. Allgemeine Aussage. Gilt auch um Umgang mit "Alteingesessenen".

    Spoiler anzeigen

    Wer die Aussage nun auf das Thygra-Ding beziehen will, das dies alles hier ausgelöst hat: Ich fand den Tonfall in der ursprünlichen Reaktion gar nicht mal wild, und es klang auch für mich zunächst nicht wie eine hochnäsige "Belehrung" im eigentlichen Sinne. Aber: Die Vorstellung des Neulings wurde im weiteren Verlauf dann ohne Not maximal negativ ausgelegt: Das Stichwort "unverschämt" fiel, die Forenregeln wurden so interpretiert, als sei Kleinschreibung gegen diese eine unstrittige Zuwiderhandlung -- was aber keineswegs eine ausgemachte Sache ist, sondern nur eine mögliche Interpretation. Und dann ging es sogar noch in Richtung "Respektlosigkeit gegenüber dem Forum insgesamt" oder so ähnlich, was in Anbetracht dessen, dass die Forenregeln in puncto Kleinschreibung gar nicht explizit sind, in meinen Augen eine ziemliche Anmaßung war.

    Was wäre für mich das richtige Verhalten gewesen? Erstens, ausschließlich freundliche Worte an den Neuling in seiner Vorstellung. Zweitens Beitrag melden wegen Verstoß, wenn man denn ernsthaft der Ansicht sein sollte, dass es sich um einen Verstoß handelt -- wer A sagt, muss auch B sagen. Drittens dem Management die Entscheidung überlassen, ob Kleinschreibung ein Verstoß gegen die Netiquette darstellt oder nicht.

    Nebenbei bemerkt: Ich hätte die Beiträge des Benutzers im Ernstfall tatsächlich nicht gemeldet, aber ausgeblendet. Kleinschreibung nervt mich. :)

    So. Wer sonst hat noch nicht alles zum Thema gesagt? :)

    Fobs Wenn Du mir und bestimmt noch so einigen anderen Leuten hier einen Gefallen tun möchtest (und nicht zuletzt Dir selbst), dann leiste Thygras Aufforderung, hier irgendwelche Einzelnachweise und Zitate für Nichtigkeiten zu erbringen, bitte nicht Folge; zumindest nicht öffentlich. Damit würde nämlich die an sich wichtige Diskussion von einem weiteren sinnlosen Hickhack um Eitelkeiten nur weiter zerschossen.

    Außerdem ist es auch gar nicht wichtig. Für die Wirkung einer Botschaft sind vor allem auch Ton und Auftreten entscheidend.