Beiträge von Huutini im Thema „[2022] Legacy of Yu“

    Ich bin da bei Ernst-Jürgen. Ja, das Spiel hat eine Geschichte. Aber wenn hier wirklich jemand beim Spielen der Kampagne das Gefühl hat, eine Geschichte zu erleben, dann ziehe ich meinen Hut vor ihm.

    Natürlich ist ja jeder anders gepolt, wie immersiv er an ein Spiel rangeht, aber hier hat die "Geschichte" schlicht keinen Einfluss auf das Spielgeschehen.

    Ja, man zieht Karten, die Namen haben undd Symbole, die zur Geschichte "passen". Aber das Spiel seöber wird nicht maßgeblich davon beeinflusst, ob einem das Kampagnenbuch nun Karte a, b oder c zuweist. Man spielt ja trotzdem die nächste Partie quasi wie die erste, nur mit einer Karte mehr im Deck. Der Einfluss der Geschichte ist minimal, bestenfalls homöpathisch.


    Nehmen wir als Gegenbeispiel mal Marvel Champions, das nicht mal eine Kampagne hat. Hier hat aber die Wahl des Gegners oder auch des Helden ganz massive Auswirkungen darauf, WIE man eine Partie spielt. Und die Kampagnen, die es gibt, haben zwar nur minimalste Spuren einer "Handlung" wirken sich aber durch die Gegnerauswahl massiv auf die Spielentscheidungen aus.


    Oder im Arkham Horror LCG, wo je nach Kampagne oder Szenario oder Helden jedes Spiel trotz gleicher Aktionsauswahl komplett andere Karten mitbringt und komplett andere Schwerpunkte und komplett andere Spielgefühle.


    Nichts davon wird Legacy of Yu je erreichen. Dort spielt man 7 bis 13 Mal pro Kampagne quasi immer dasselbe Spiel mit kleinen Abweichungen darin, welche Karten man bekommt. (bzw., ja, ein zwei größeren mechanischen Veränderungen wie den Ressourcen etc.)
    Aber der Einfluss der Geschichte auf das Spielgeschehen ist minimal.


    Das sollten Leute wissen, die vielleicht glauben, hier eine richtige Story-Kampagne zu erleben wie in Tainted Grail oder eben dem Arkham Horror LCG.


    Oder anders formuliert: Das sind alles storygetriebene Spiele, bei denen die Spielmechaniken dazu dienen, eine Geschichte zu erleben.

    In Legacy of Yu dienen Die Storyschnipsel dazu, den einzelnen, sonst immer gleichen Partien ein Mindestmaß an Abwechslung zu verschaffen.


    Das ist gut und kann unterhaltsam sein, aber man sollte von der "Geschichte" nicht mehr erwarten als das!

    In den ersten Runden ist das sinnvoll, in der zweiten Spielhälfte lohnt sich da (abgesehen von der "Gratiskarte") ein etwas gezielteres Vorgehen.

    Hab da auch die Taktik von Jorl gefahren und die hat sich bei mir durchgehend rentiert. Immer alle 0er und 1er kaufen. In Ausnahmefällen wenn viel Nahrung übrig ist kommt selten mal eine 2er dazu.


    Was ist denn die Überlegung, da gezielt zu kaufen? Finde +1 Kosten schon krass teuer.

    In der zweiten Spielhälfte kann zum beispiel die Nahrung für die Karten auf Platz 2 und 3 an anderer Stelle deutlich sinnvoller sein, sodass man ggfs. nur 1 davon kauft, oder vielleicht auch gar keine, zumindest nicht in dieser Runde. Vom Deckbuildingaspekt ganz zu schweigen.

    Jorls Erfolgschronik zufolge kommt man ja offensichtlich auch ans Ziel, wenn man stumpf jede Runde maximal viel Nahrung in alle kaufbaren neue Karten buttert, von daher mag das jeder machen wie er will. :)

    indem du entscheidest, welche Karten zu dazu holst und welche du als Schaden oder für Einkommen abwirfst.

    Ich will nochmal kurz einhaken, Puma und jorl hatten es ja auch geschrieben, aber ich will sicher gehen, dass ich keinen Regelfehler drin habe: der Schaden ist doch rein zufällig, oder? Ich hab doch keine Chance, die zerstörten Karten zu beeinflussen, oder was hab ich übersehen? Ich hatte da auch schon mehrfach genau die Karten verloren, die ich unbedingt im Deck haben wollte.

    Ja, da kannst du ein bisschen mit timing arbeiten - du weißt ja, welche Karten auf der Hand und im Ablagestapel liegen, das lässt dann zumindest Rückschlüsse zu, ob jetzt der beste Augenblick ist, einen Schaden zu nehmen, oder man das ggfs. noch etwas hinauszögert.

    welche Karten zu dazu holst und welche du als Schaden oder für Einkommen abwirfst

    Ehrlich gesagt nehme ich möglichst viele Karten aus der Auslage - fast unabhängig davon, welche Karte das jetzt genau ist.

    In den ersten Runden ist das sinnvoll, in der zweiten Spielhälfte lohnt sich da (abgesehen von der "Gratiskarte") ein etwas gezielteres Vorgehen.

    Von den Mechanismen her ist es definitiv komplett strategisch/taktisch. Man kann die Auswirkungen von allem was man tut genau planen und sehen. Zufall kommt nur durch die gezogenen Arbeiter- und Barbarenkarten ins Spiel, aber die sieht man immer bevor man etwas mit ihnen oder gegen sie tut.

    Ich finde, der Zufall durch die gezogenen Karten ist schon ordentlich. Man kann doch überhaupt nicht steuern, welche Optionen die auf die Hand gezogenen und aufgedeckten Dorfbewohner mitbringen und was die Barbaren fordern. Habe das bisher als sehr glückslastig wahrgenommen und versucht, mich letztlich irgendwie darauf vorzubereiten durch diverse Outposts die gut mit meiner Kartenhand harmonieren.

    Ich bin da bei eikejmeyer:

    Die Möglichkeiten pro Runde sind zufällig, wobei du da auch oft Einfluss drauf nehmen (oder in deinen Worten: es steuern) kannst, indem du entscheidest, welche Karten zu dazu holst und welche du als Schaden oder für Einkommen abwirfst. Gerade Letzteres ist wichtig: jede Karte in der Einkommensleiste unten ist aus der Rotation raus, ebenso jede Karte, mit der du Schaden bezahlst - und das werden zum Ende hin ja immer mehr. In den letzten Runden habe ich fast immer meine gesamte Kartenauswahl auf der Hand, die ich mir persönlich zurechtgeschnitzt habe.
    Da hat man massiven Einfluss drauf!

    Aber von diesem "welche Karten ziehe ich für die Runde" mal abgesehen ist jede Runde fast komplett deterministisch und kann fast komplett durchkalkuliert werden. Einzige Ausnahme: Wenn du irgendwo Karten nachziehen erhältst, dann kommt wieder ein Funken Zufall ins Spiel.
    Insgesamt würde ich mal übern Daumen gepeilt sagen, das Spiel hat 10% Zufall und 90% Planung.

    Eine Frage habe ich aber: Was hält Yu auf dem Cover in der Hand?

    In der Wikipedia gibt es auch eine ähnliche Darstellung: https://de.wikipedia.org/wiki/Yu_der_Gro%C3%9Fe

    Eine Schaufel.


    "Yu’s significance in calming the Yellow River is symbolized by his outline on the left side of the plaque. With one hand, he commands the river and with the other, he holds a shovel, the tool which served him so well."

    Oder google Yu the great und Shovel. 😊

    Das Spiel hat ein Story-Book, also Vorsicht!

    Räuber aus Skythien und Hadrians Wall

    Da möchte ich hier noch Wayfarers of the South Tigris erwähnen ;)

    Bei diesem Titel ist aber noch ein weiterer Designer an Board.

    Künstler ist jene Person, die bereits den Pinsel für die Architektenreihe geschwungen hat.


    Sieht auch spannend aus, und gibt es auch noch keinen Thread zu.
    Nutze die Chance! :)


    Interessant dass es hier einen Kickstarter gibt - gingen Scythia und Hadrians Wall nicht direkt in den Retail, oder spielt mir da meine Erinnerung einen Streich? Andererseits, wenn es ein reines Solo wird, ist Kickstarter evtl "sicherer" um den Markt abzuklopfen.

    Ja, die beiden kamen ohne. Über die Gründe kann ich auch nur spekulieren, aber Shem meinte auf BGG halt, dass es einen gibt:

    Ich setze das mal hier rein, weil es ohnehin einen Kickstarter geben wird, nach aktuellem Stand Mitte 2022. Es gibt aber noch keine Vorschau oder so.

    "Legacy of Yu"

    Diesmal verschlägt es Shem und Sam Phillips und Garphill Games ins alte China. Dort muss man wohl (so lese ich die Beschreibung) sein Dorf ausbauen, Kanäle legen und Barbaren abwehren.

    Interessant dabei: Das ganze ist ein reines Solo-Kampagnen-Spiel, das voll zurückgesetzt werden kann, sich der Spielerleistung anpasst, und beständig neue Spielelemente einführt.

    Liest sich ein bisschen wie "Under Falling Skies".

    Ich bin jedenfalls erst mal vorsichtig interessiert, auch wenn die Infos noch sehr spärlich sind.

    Legacy of Yu | Board Game | BoardGameGeek