Beiträge von Lighthammel im Thema „06.12.-12.12.2021“

    #Würfelwelten


    Solo und zu zweit. Stonemaier und Feuerland fügen mit Würfelwelten der Schwemme an Roll or Flip & Write or Draw - ein weiteres Spiel hinzu. Und Würfelwelten sticht für mich tatsächlich aus der Menge heraus. Der grundlegende Mechanismus ist einfach: Man würfelt über 3 Durchgänge zu je 9 Runden mit 2 Würfeln und trägt jeden davon in eine andere Würfelwelt ein. Der besondere Kniff: Es befinden sich 11 Minispiele mit unterschiedlichen Regeln in der Box, von denen für einen Durchgang immer 3 zufällig ausgewählt werden. Jedes für sich genommen ist extrem flach, aber immer wieder unterschiedliche Kombinationen zwischen den Durchgängen sorgen für eine überraschend hohe Abwechslung und Spielspaß, den ich allein aus dem Regelstudium nicht erwartet hätte. Durch das Generieren verschiedener Rohstoffe kann man Würfel zu seinen Gunsten manipulieren oder sogar virtuelle Würfel erschaffen. Leider ist Würfelwelten sehr abstrakt, glückslastig und extrem solitär, aber durch die kurze Spielzeit relativieren sich die Negativpunkte auch wieder. Im Solospiel bin ich sehr von dem Minigolf-Pacours angetan, der mir mit unterschiedlichste Vorgaben das Zockerleben erschweren möchte.



    #ShinkansenZeroKei


    Zu zweit. Nach dem eher mäßigen Ausflug zur Roten Kathedralen entführen uns die Autoren Isra C. und Shei S. (findet noch jemand diese Abkürzung eigentlich so unglücklich wie ich?) in die 60er Jahre nach Japan, wo wir den Shinkansen-Schnellzug und dessen Infrastruktur zu bauen haben. Man präpariert die Baugrundstücke, um später Bahnhöfe in drei verschiedenen Farben zu bauen und Gleise zu erhalten. Man verbindet die Städte mit den Schienen, generiert Einkommen und kann für kleine Boni und ein regelmäßiges Einkommen am Rundenanfang an Austragungsstätten der olympischen Spiele mitwirken. Rundenkarten geben vor, wie viele Aktionen den Spielern in einer Runde zur Verfügung stehen und gewähren Extra-Aktionen oder besondere Eigenschaften für die Dauer der Runde.

    Der Motor des Spiels ist so einfach wie genial: Man wählt Aktionen über ein Aktionstableau, welches man sich im Spiel erst einmal zusammenbauen muss. Optisch ist das ganze toll gelöst, indem man Mittelteile des Zuges wischen die Lok und das Ende schiebt und so der eigene Shinkansen von Runde zu Runde länger wird. Die Auswahl der Mittelteile findet immer in der zweiten Phase einer Runde statt, nach der Rundenvorbereitung und vor den Aktionen. Bei der Auswahl ist einiges zu beachten:

    - Welche Sorte an Bahnhöfen pusht man mit der Karte? Je weiter man die Marker der entsprechenden Farbe auf einer Leiste voranbringt, desto mehr Siegpunkte ist sie nachher wert.

    - Welche Städte sind auf der Karte abgebildet? Wenn schon Bahnhöfe in den entsprechenden Städten gebaut wurden, steigen die Kosten, weil man für die Endwertung einen Vorteil hat. Ggf. kann mir eine Stadt am Spielende sogar Minuspunkte einfahren, wenn sie nicht ans Schienennetz angeschlossen wurde. Mehrere gleiche Städte werden auch mehrfach gewertet, aber auch die längste kette zusammenhängender Städte bringt am Spielende satte Punkte ein.

    - Welche Aktion oder dauerhaften Bonus bringt einem die Karte? Passt die Aktion oder der Bonus gut zur eigenen Strategie - sehr gut. Aber pusht sie auch die richtige Bahnhofsfarbe oder passt sie in die Reihenfolge? Hier gilt es abzuwägen.


    Während des Spiels erhält man für die Errichtung von Bauplätzen, Gleisen und Bahnhöfen Siegpunkte. Zur Endwertung wird jede im eigenen Zug eingebaute Stadt mit der Wertigkeit des Bahnhofs multipliziert, sie bringen aber auch Minuspunkte ein, wenn keine Schienen zur Stadt führen. Die richtige Reihenfolge der Städte wird ebenso mit Siegpunkten honoriert wie der größte Beitrag zu den olympischen Austragungsstätten.

    Shinkansen: Zero Kei entwickelt mit relativ wenigen und einfachen Regeln eine schöne Spieltiefe und ist trotzdem nicht allzu verkopft. Die Interaktion ist recht hoch, da man gegen Bezahlung Aktionen der Mitspieler nutzen kann und ein Wettbewerb um den Bau der wertvollsten Bahnhöfe und um die passendsten Zugkarten stattfindet. Das Material ist hübsch gestaltet, aber die Schienenmarker etwas fitzelig. Mir hat das Spiel sehr gut gefallen, meine Frau war allerdings eher genervt davon - zu wenig Aktionen, nie die passenden Züge in der Auslage, sämtliche Aktionen in ihrem Shinkansen nur - ich zitiere- "Bullshit". Mimimimi. Da das Spiel so leider keine Chance mehr hat, auf dem Tisch zu landen, habe ich mich davon getrennt,