Letztes Wochenende kamen wir endlich mal wieder ausgiebiger zum Spielen in Viererrunde bei Freunden.
Merw - Das Herz der Seidenstraße
kam mir bislang nicht auf den Tisch. Klar hatte ich viel Gutes gelesen, was dann rund um den Termin der SPIEL, die ich diesmal mied, zu einem Kompensationskauf auch dieses Titels beim örtlichen Spielehändler führte. Nun endlich wurde es gespielt, nicht zuletzt dank erfahrener Erklärer am Tisch - das Regelheft ist ja doch ein wenig umfangreicher und wird lieber hinterher gelesen und vertieft.
Entsprechend kann ich hier sicher nichts Neues verkünden, außer dass nun auch ich nachhaltig begeistert von diesem Spiel bin. Die verschiedenen Handlungsoptionen sind fein miteinander verwoben und wollen zu guten Wertungen geführt werden. Das wird angesichts der Möglichkeiten sicher nicht so schnell langweilig und sieht dabei sehr ansprechend aus.
Terraforming Mars - Ares Expedition
sollte folgen, konnte ich mich fürs Erklären revanchieren. Zum Geschehen im Spiel hatte ich ja neulich schon etwas mehr geschrieben, woraufhin sich die Diskussion an meiner Bemerkung entbrannte, das Spiel würde "nicht sehr viel schneller" als das Brettspiel ablaufen - eine Erfahrung, die nun auch diese komplett anders besetzte Spielrunde nicht anders sah. Ist auch egal, das Spiel ist ja gut, nur sollte man sich hier keine falschen Vorstellungen machen.
So Kleever
...sollte dann als lockerer Absacker herhalten. Dem Rat, auch mal einen Tipp "um die Ecke" zu geben, wurde gefolgt, nur waren es manchmal zwei Ecken. Wertung und Punktezählen ist bei solchen Spielen sowas von egal, mal eine Runde zwischendurch macht angesichts der Gedankenspiele einfach nur Spaß, vor allem dem, der die Aufgabe gestellt hat und sich manchen darüber gemutmaßten Nonsens anhören darf
Von Absacker Nummer zwei habe ich weder Bild noch Titel parat - ich kannte es nicht und es war auch nicht meines. Ein Hinweisgeber verrät den auf einer Karte gegebenen Oberbegriff (z.B. "Ort") zu einem zu erratenden Begriff (z.B. "Eiffelturm"). Alle anderen notieren auf Kärtchen ja/nein-taugliche Fragen und in Mastermind-Manier wird dann verraten, wieviele davon ein Ja auf sich ziehen. Mastermind mit völlig offenen Parametern? Eine Binärsuche mit nur immer einer statt drei Fragen würde mich schneller zum Ergebnis führen. Die mit mir als Rater ins Leere zielende Suche wurde krass übertroffen, sobald ich außenstehender Hinweisgeber war, was mich scheinbar als Saboteur des Mechanismus' entlarvte. Nachdem ich die Karte "Kunst / Leonardo Da Vinci" kurzerhand aufdeckte, als sogleich nur mit dem Wort "Kunst" als Vorgabe nach Person? / schon tot? / männlich? gefragt wurde, was fragwürdige drei Treffer bedeutete, wurde auch der "Ort / Eiffelturm" in zwei Runden gefunden (Europa? Gebäude? höher als Kölner Dom? - ja nee, is klar). Kann ich immer noch nicht glauben, die haben doch die Karten ihres Spiels auswendig gelernt Letztlich egal, das Spiel kommt mir nicht ins Haus.
Sonntag war dann wieder Zeit für "richtige" Spiele
Steampunk Rally Fusion
stand im Regal. Das wollte ich doch zu gerne spielen. Nicht nur, dass es in der deluxe-Atomic-Edition sehr gut auf dem Tisch aussieht, es macht auch riesig viel Spaß, von Runde zu Runde das Bauen und Vergehen der irrwitzigen Maschinen zu steuern, nur um damit bestmögliche Rennfortschritte zu machen.
Was hat mich - Brass Birmingham Fan - eigentlich davon abgehalten, bei diesem Kickstarter von Roxley einzusteigen? Ach ja, die Erinnerung kam zurück... das Spiel hat insbesondere auf einem der vier Kartenstapel eine nicht geringe Textmenge Englisch zu bieten. Und wenn auch mich das nicht groß störte, so war meine Frau da ganz anderer Meinung, würde es so mit mir nicht nochmal spielen wollen, auch wenn es ihr grundsätzlich ebenfalls gefiel.
Die noch nicht erhältliche deutsche Ausgabe wird dann voraussichtlich nicht mehr ganz so hübsch sein (keine transparenten Würfel, keine Metallzahnräder, kein Insert - das war hier alles tip top!), da warte ich mal ab, bis ich es sehe. Kommt dann bestimmt im Adventskalender 2022 ins Angebot.
In der deutschen SO-Kampagne wurde u.a. auch ein Lokalisierungs-Kit für 30€ angeboten, das hab ich nicht verstanden. Als Käufer der dortigen Ausgabe hat man es doch in deutsch und wenn man das nur damit zusätzlich bestellen konnte, wird es für Käufer der Roxley-Ausgabe nicht zugänglich gemacht. Auch wird nur Fusion beworben, was dann ja wohl nicht die Karten der in der Atomic-Edition enthaltenen ersten Ausgabe des Spiels beinhalten dürfte. Kurz: das englische deluxe-Atomic-Spiel bei Roxley ordern (durchgespielt: mit Versand 100€) und dann deutsche Karten hinzukaufen scheint keine Option zu sein, und wenn dann eine sehr teure. Da mir die Kompromisse nicht gefallen wollen, lass ich das alles erst einmal sacken. Auch muss man nicht jedes Spiel haben, dann lieber nicht spielen als schlecht spielen (kommt mir irgendwie bekannt vor ).
Freie Fahrt
war der Absacker vor der Heimfahrt. Schon etwas vertraut mit dem Spiel habe ich mich - wenn auch nicht wirklich ganz freiwillig - mit dem Bauen zurückgehalten, konnte ich am Anfang des Spiels doch ganz gut Aufträge erfüllen und dann fahren. Und als es dann auch bei mir ins Stottern geriet, war der Plan ziemlich zugebaut, dort nichts mehr zu holen. Am Ende hat es doch noch knapp für mich gereicht, weil ich einfach sehr viel mehr Karten gesammelt hatte, auch wenn die vielfach nur 2 statt 5 Punkte einbrachte, aber Kleinvieh macht eben auch Mist. Flott erklärt, flott gespielt, das Spiel weiß zu gefallen, auch wenn es auf den ersten Blick eintönig anmutet.
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