Hallo,
mit diesem Beitrag muss ich mich mal beim Dottore für #MilleFiori bedanken. Dieses Spiel hat mir zwei Genre nahe gebracht, an denen ich zuvor nicht wirklichen Spaß hatte. Irgendwie bin ich auch Schorsch dankbar, dass er redaktionell seinen Fokus in andere Bereiche wie das Duell lenkte und ich umso mehr Gelegenheit hatte, dieses Spiel nach meinem Gusto zu gestalten. Das hat mir Freude bereitet.
Bisher habe ich mit dem Mechanismus Draft nicht viel anfangen können. Weder ein #NotreDame noch ein #7Wonders oder dessen Duell haben bei mir Begeisterung auslösen können. Dort hat das Kartenweiterreichen für meine Geschmack selten richtige Konsequenzen gehabt. Irgendwie waren es immer nur wage Wetten in die Zukunft.
Bei der Duell-Variante, wo vier von fünf Karten gespielt werden, ist das ganz anders. Man hat letztendlich drei Karten zur Auswahl und es ist glasklar, was der Mitspieler mit den überlassenen Karten anstellen wird. Das ist ein Draft, an dem ich wirklich Freude habe.
Mit Roll&Writes wie #GanzSchoenClever habe ich bisher auch nicht viel anfangen können. Die solistische Boni-Jagd in der Gruppe gab mir wenig. Aber ein solches Punkteverschleudern auf einem gemeinsamen benutzten Spielplan in dieser Ausstattung hat mein Herz tatsächlich gefunden.
Mille Fiori in der Duell-Variante kann in unserem Haushalt einen Platz einnehmen wie #Splendor oder #CarpeDiem, die eine lange Zeit fast täglich auf dem Tisch landen, und in der Regel läuft es auf ein Best of Three hinaus. Eine dreistellige Partiezahl ist nicht unwahrscheinlich. Ich freue mich schon auf das Funkeln dieses Spiels, wenn im Frühjahr die Terrasse ruft.
Isch 'abe fertisch.
Naja - fast. Das was da noch für das Duell im Hinterkopf rumschwirrt, könne aber schon des Guten zu viel sein.
Ich habe ja schon mal Druckvorlagen für die Kartenreduktion und das Abdeckmaterial bereit gestellt. Aber Madame monierte da die Ausführungsqualität. Und ich hatte noch eine paar praktische Ideen im Kopf, die unbedingt umgesetzt werden wollten. Um Madame zufriedenzustellen, habe ich das Abdeckmaterial formgenau und grafisch dem Hintergrund passend gemacht.
Ich wollte dem Abdeckmaterial aber noch einen praktischen Sinn geben. So wurde der unnütze Nobili-Platz zum Auslagefeld der abgelegten Karten und die übrigen größeren Tafeln Ablageflächen für die zehn Karten der Durchgänge und funktionieren damit als Rundenzähler. Ich druckte die Abdecktafeln nur noch auf Papier und fixierte die mit transparenten Fotoecken. Das habe ich so ausgeführt, dass sich der Spielplan mit den Tafeln ohne Probleme falten und knicken lassen. Das bedeutet, Spielplan auslegen und los geht 's.
Die Fotoecken sind übrigens so platziert, dass sie auch nach dem Entfernen der Tafeln in größerer Spieleranzahl nicht stören. Jetzt im frischen Zustand ließen sich die Fotoecken vom Spielplan auch ohne Probleme wieder entfernen.
Aber Madame meinte schon, dass sie Mille Fiori in keiner höheren Spielerzahl mehr spielen mag. Der Spielreiz tät einfach verlieren.
Und dann kam der neue Doge in die Lagunenstadt. Der hat Lehren aus dem Leichtsinn seines Vorgängers gezogen - einfach durch die Kanäle und Gassen zu ziehen. Der kaufte sich die letzten Grundstücke der Immobilien und richtete sich seinen bewachten, sicheren Hof ein, um dort die Spielerreihenfolge zu regeln.
Die Spielerreihenfolge haben wir tatsächlich zugunsten des Spielgefühls dahin geändert, dass der Mitspieler mit der geringeren Punktezahl den Durchgang beginnt. Diese Startspielerregelung bewirkt nun das schöne Dilemma zwischen Punkterausch und wenige Punkte hinter dem Mitspieler zu bleiben. Statt eine Punkteausschüttung anzustreben, vielleicht doch eher noch Vorbereitungen für andere Ziele zu betreiben. Der Hafen, Markt und die Populi Bereiche gewinnen dadurch an Attraktivität.
Bei dem vorzubereitenden Halbieren des Kartendecks habe ich inzwischen noch eine Änderung vorgenommen. Die Spielerfahrung offenbarte, dass das auf die Bereiche gleichmäßig verteilte Deck nicht optimal ist. Ein achtes (oder neuntes) Schiff ist unnütz, es fahren nie mehr als zwei Flotten ab und der Schiffstrack ist auch für alle Schiffsbewegungen viel zu kurz. Die Reihenhäuser boten aber noch interessante Aspekte für eine elfte Karte. Hier rückte das Feld mit den 10 Punkten in Reichweite. Also habe ich nun zwei Karten noch gewechselt. Und ich kann jetzt schauen, wie ich meine Stempelei von der einen Karte bekomme.
Das Sahnehäubchen dieses ganzen Treiben sind dann die gebastelten Materialboxen für die Rauten und Karten. Für ein zufriedenstellendes Cover-Bild hat es ein paar Fotosessions benötigt. Erkennt wer, vor welcher Lagunen-Insel die Flotte gerade ankert?
Liebe Grüße
Nils (tat die neue Druckvorlage für die Duell-Variante in den Anhang)