Beiträge von Uferschnepfe im Thema „Zoll für Ersatzlieferung“

    In der Theorie sind Ersatzteilieferungen zollfrei.


    In der Realität ist das aber nicht einfach umzusetzen.


    1. Man muß Selbstverzoller sein (das kann man bei der Post online beantragen)


    2. Man kann lückenlos dokumentieren, dass für das eigentliche Spiel bereits Einfuhrumsatzsteuer und gegebenenfalls auch Zoll bezahlt wurde


    3. Man kann belegen (bspw. durch Emails), das es sich um Ersatzteile und keine Warenlieferung handelt


    Treffen alle Punkte zu, darf der Zoll keine zusätzlichen Gebühren verlangen.


    Ist man kein Selbstverzoller, lässt sich das gegenüber der Post oder einem anderen Transportdienstleister kaum plausibel darstellen. Der Dienstleister hat in diesem Fall die vom Zoll verlangten Beträge bereits ausgelegt und übergibt die Ware nur nach Bezahlung der Gebühren und der eignen Pauschale. In diesem Fall müsste man sich an telefonisch oder online an den Transportdienst wenden und die Gebühren zurückfordern (dafür gibt es bei DHL eine eigne Seite), dass ist, nach meiner Erfahrung, fast unmöglich.

    Leider sind die Informationen, man müsste keine elektronische Zollanmeldung machen falsch.


    Seit dem 01.07.2021 hat sich das Verfahren geändert. Lediglich Briefsendungen und Sendungen von Import One Shop Stops sind davon ausgenommen.


    Das ganze kann man auch auf Zoll.de nachlesen.


    Sollte ein Zollamt eine andere Regelung fahren, spielt der zuständige Vorgesetzte gerade mit seiner Rente. Oder er hat vielleicht aus Personalmangel eine Sonderregelung eingefordert. Möglicherweise gibt es auch Zollämter, die die Anweisung nicht verstanden haben.

    Ich habe so ein bisschen befürchtet, dass der Aufwand nicht der verlangten Summe entspricht. Und es klingt sehr danach.

    Ich habe jedenfalls CMON wieder angeschrieben. Mal sehen, was sich daraus ergibt.

    Und dann fahre ich gleich mal zu der Buchhandlung, wo das Paket nun liegt. Ich fürchte, dass ich da nur Schulterzucken erhalte. Über die gerechtfertigte Anwendung von Zollgebühren wird da wohl niemand mit mir diskutieren. :) Und selbst wenn, das liegt ganz sicher nicht in deren Möglichkeiten irgendwas zu ändern. Im besten Fall können die mir eine Stelle nennen, an die ich mich wenden kann --> eine Serviceauskunft der DHL.

    Da warst du schneller.

    Leider kann niemand die 6€ Auslagepauschale aus dem System nehmen, ohne gehörig Ärger zu riskieren. Bei meiner Hauptpost/Postbank hat es in der Vergangenheit ein Mitarbeiter gemacht, aber damit seinen Job riskiert, weil man ihm Unterschlagung unterstellen kann. Anspruch auf eine Rückerstattung der Auslagepauschale hättest du nur, wenn du als Selbstverzoller bereits gemeldet bist. Viel Glück dabei, anderweitig jemanden zu finden, der dir helfen kann. Die Hotline ist völlig für den Arsch, die Mitarbeiter dort verstehen das Problem nicht einmal.

    Hallo, ich brauch mal eure Hilfe. Ich hatte bei einer Kickstarterlieferung ein falsches (Teil-)Produkt erhalten. Daraufhin den Verlag kontaktiert und der hat mir nun einen Ersatz zugeschickt. Nun soll ich dafür 1,61€ Zoll und 6€ Auslagepauschale bei der Post zahlen. Das Produkt kostet im Retail 8€ und beim Kickstarter kostete es 8$. Ich hatte es im Bundle mit Anderem für 40$ gekauft.

    Klar, die 7,61€ kann ich mir gerade noch leisten, aber ich frage mich, warum ich bei einer Nachlieferung nun quasi nochmal zahlen muss?

    Hat jemand einen Tipp? Ich überlege, ob ich den Verlag (CMON) kontaktiere, vermute aber bis ich eine Antwort erhalte, ist das Paket längst auf dem Rückweg oder was auch immer damit nach den 7 Tagen passiert…

    Vielleicht hat dir mein Beitrag deine Frage nicht verständlich genug beantwortet, hier also nochmal konkret auf dein Problem bezogen:


    Solange du dem Zoll nicht beweisen kannst, dass CMON das Paket für dich ordnungsgemäss verzollt hat es sich lediglich um eine Ersatzteillieferung handelt, musst du leider in den sauren Apfel beißen und bezahlen. Du müsstest CMON kontaktieren und die entsprechenden Unterlagen von ihnen anfordern. Dann musst du beim für dich zuständigen Zollamt Einspruch erheben (das muss nicht zwangsläufig das Zollamt vor Ort sein). Der Zoll würde dir dann nach eingehender Prüfung die 1,61€ Einfuhrumsatzsteuer erstatten. Es ist fraglich, ob dir die Post die 6€ Auslagepauschale erstattet, da sie lediglich ihren Job gemacht haben und nichts dafür können, dass die für die Einfuhr nötigen Unterlagen fehlten.


    Mein Tipp: Schreibe CMON von dem Vorgang. Vielleicht sind sie bereit, dir den Betrag zu erstatten, denn im Grunds hätten sie die nötigen Unterlagen der Nachlieferung beilegen müssen.

    Tatsächlich sollte man in Zukunft alle Zollunterlagen gut lagern.


    Solange kein Nachweis vorliegt, das der entsprechende Artikel bereits verzollt wurde, kann man tatsächlich nichts machen.


    Im Falle einer Ersatzteillieferung liegt der Fall ähnlich. Wurde das Spiel bereits verzollt und man kann über entsprechende Mails glaubhaft nachweisen, dass das das Teil lediglich eine Ersatzteillieferung ist, kann der Zoll keine Einfuhrumsatzsteuer oder zusätzliche Zollgebühren verlangen, da die Einfuhr bereits bezahlt wurde.


    Etwas anders verhält es sich mit den sechs Euro Auslagepauschale der Post. Ist man kein Selbstverzoller, übernimmt die Post die Aufgabe der Zollanmeldung und berechnet dafür sechs Euro Gebühren. Andere Versandunternehmen verlangen in der Regel mindestens das doppelte.

    Das ist vor allem bei Artikeln mit geringem Wert sehr ärgerlich, weil dadurch die Kosten erheblich in die Höhe getrieben werden. Man kann sich bei der Post ohne großen Aufwand als Selbstverzoller registrieren lassen, muss dabei aber ein paar Dinge beachten:


    1. Wo liegt mein zuständiges Zollamt? Möglicherweise ist es günstiger, die 6 € zu bezahlen, als bspw. 50 km zu fahren.

    2. Mittlerweile muss man die vollständige Zollabfertigung mit dem Atlas Program erstellen. Das bedeutet, man muss vier, nicht besonders intuitive Seiten komplett ausfüllen. Das schaffen nicht einmal die derzeitigen Anwärter problemlos, da sie Corona bedingt im Home Office unterrichtet wurden und Atlas dabei keine Rolle spielte.

    3. Auch wenn man Selbstverzoller ist, klappt das nicht problemlos. Ich bin Selbstverzoller, mein Zollamt ist nur 10 min von meinem Wohnort entfernt und die dortigen Mitarbeiter sind nett und hilfsbereit. Trotzdem kommen dort nur ungefähr 35% der im Ausland bestellten Waren von mir an. Im Augenblick habe ich wieder zwei Bestellungen, wo ich mir über eine schwer auffindbare Seite im Internet die sechs EUR erstatten lassen muss. Es ist unmöglich jemanden bei der Post zu sprechen, der in der Lage wäre, dieses Problem zu beheben.


    Zusammengefasst kann man sagen, dass das Bestellen im Ausland erheblich schwieriger und teurer geworden ist. Die Selbstverzollung lohnt sich nur für Personen mit stahlharten Nerven und viel Zeit.


    Sollte jemand mit Atlas Schwierigkeiten haben, kan ich gerne ein kleines Tutorial erstellen.