Beiträge von hellvet im Thema „Arche Nova / Ark Nova (Feuerland 2021)“

    Nimm's mir nicht übel, aber den Artwork-Blender-0815-Engine-Builder Everdell mit AN zu vergleichen, ist schon heftig :D

    Echt heftig, eine Spielmechanik eines Kennerspiels mit einem ach so viel clevereren Expertenspiel zu vergleichen.

    Und dann auch noch zu behaupten, man könne mit beidem Spaß haben.

    Ich hoffe, du willst mir diesen Spaß nicht absprechen. Denn das wäre ja, naja… Gatekeeping.

    Hat mich gerade so überkommen. Sorry. Everdell im Kontext von AN zu nennen, hat die Pferde mit mir durchgehen lassen. Sorry. Selbstverständlich hoffe ich, Du lässt Dir den Spaß nicht nehmen. Ich entschuldige mich in aller Form.

    Situationen in denen ich mittlerweile darauf reagiere wie der andere spielt, wie viel Geld/Arbeiter/Karten hat er noch? Wie liegen seine Karten, was werden seine nächsten 3 Aktionen sein? Was bedeutet das für die Pause? Sponsor ausspielen, x Token holen? Oder Pause vorantreiben? Usw.

    Mag alles richtig sein, erinnert mich nur an die "Bösen" in Jurassic Park. Für mich spielt sich das Spiel als Wohlfühl-ich-bau-einen-Zoo-nach-meinem-Gusto-Hurray-Spiel. Die Interaktionsmöglichkeiten mag ich nicht leugnen. Aber ernsthaft? Zoo bauen, Tiere einstallen und Artenschutz betreiben und dem Mitspieler in die Fresse hauen?

    Für mich ist AN klassisch multiplayer-solitär, ohne Makel dieser Bezeichnung. Bin da möglicherweise ein Einzelfall.

    Aber eine Gegenfrage: wenn du einen Plan aufstellst und dir jemand anderes einen Strich durch die Rechnung macht, ist das dann ein befriedigendes Gefühl für dich?

    Wenn ich weiß, dass das möglich ist, ist es vielleicht nicht befriedigend, aber gehört dazu, ansonsten würde ich auf das Spiel mit Mitspielern verzichten, was für mich als passionierter Solo-Spieler auch kein Problem darstellt. Bei AN muss ich mich darauf einstellen, dass das Spiel zu Ende ist, während meine Bagger noch im Robbenbecken stehen und die Attraktivität noch unterirdisch ist. Stört mich das, fliegt das Spiel raus, so what. Und ich kann, wie ich sagte, durchaus nachvollziehen, dass es Dir so geht.



    ich weiß nicht warum das so schwer nachzuvollziehen ist oder warum man darüber so debattieren muss.

    Das ist hier so. Wenn Du Dein persönliches Spielgefühl ausdrückst, wird oftmals mit Gegenargumenten, warum das anders ist, dagegengehalten. Am besten Du nimmst das dann so hin, denn am Ende stehen zwei (oder mehr) unvereinbare Meinungen und bestenfalls ein "kann Dich gut verstehen."

    Ich muss das Hobby nicht aufgeben nur weil mir ein Spiel etwas weniger zusagt als dem durchschnittlichen BGG-Nutzer.

    Nein, never. Bei xy Tausend Spielen sehr wahrscheinlich, dass dem so ist.

    Eine ernst gemeinte Frage an Dich: gibt es ein Eurogame, bei dem Du am Ende alles, was Du wolltest erledigt hast und genau wegen dieser Tatsache nicht ein wenig frustriert bist (ausgenommen solche Partien, bei denen das per Punktlandung vom Timing her passiert).


    Mir fällt der Titel gerade nicht ein, hatte aber vor nicht allzulanger Zeit eine Partie, in der ich zuletzt fast nichts sinnvolles mehr machen konnte. Dagegen ist das Nailbiting in unvollendeten Partien allein ein Grund für mich, schnellstmöglich nochmal zu spielen.

    Wenn Du aber vornehmlich die Ästhetik eines vollkommenen Tableaus genießen möchtest, kann ich Deinen Frust natürlich verstehen.

    Ich finde es sehr befriedigend am Ende einen Score zu erhalten, der mir sagt: "Du hast es leider nicht geschafft mit Minus X Punkten" oder "Du hast Deinen Auftrag erfüllt und einen gut laufenden, nachhaltigen und wirtschaftlich gesunden Zoo aufzubauen mit Plus Y Punkten!".


    Dagegen ist mir ein Wert von 38 oder 27 Punkten irgendwie Wumpe (wenn ich nicht eh Spaß am Zoo-Bau gehabt hätte). Insofern bevorzuge ich das Subtraktionssystem gegenüber dem Additionskonzept.