Nur so als ein paar Hinweise:
- wenn ich sehe, dass der Gegner nur Gehege für Größe X hat, dann nehme ich die Karten weg und nutze sie für Sonnenbaden, oder Beutel.
- wenn ich sehe, dass der Gegner keine freien Gehege hat, dann interessiert mich seine Tier Aktion wenig und ich kann je nach meinen Möglichkeiten und Bedürfnissen die Runde entweder stark verlangsamen oder stark beschleunigen.
- wenn ich sehe, dass der Gegner schon die kleinere Variante des Artenschutzes genommen hat, dann kann ich die Variante für meinen Endzug einplanen und nutze sie vorher nicht nur um zum möglichst ungünstigen Zeitpunkt für den Gegner die "Punktebombe" zu zünden.
- wenn ich sehe, dass der Gegner wenig X Token hat, plane ich meine Endspurt Aktionen so, dass von ihm kaum noch was kommen kann.
- Wenn ich sehe, dass mein Gegner noch keine Assistenten eingesetzt hat, oder Gehege trotz Geld nicht gebaut hat, oder deutlich zu viele Karten auf der Hand hat könnte ich die Pause forcieren um seine Aktionen in die nächste Runde zu verlagern, bzw. seine Ressourcen (Karten) zu verlieren.
- Hat er noch Geld? Nein? Ja? Plane passende Aktion...
- usw., usw. Da ist noch mehr, aber es geht nicht darum jede Option aufzuzählen.
Was ich damit sagen will: meine Aktionen orientieren sich immer an den gegnerischen Möglichkeiten: der Reihenfolge der Karten, seinem Zooplan, Anzahl der Karten, der Position des Pausenmarkers, der Auslage. Das Spiel hat sehr wenig direkte Interaktion, aber auch in der friedlichen Variante sprudelt es nur von indirekter Interaktion.
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"Dann wird man nicht viel reißen" kenne ich eher als "Pro"Gamer Arschgelaber aus meiner Magiczeit. Sollte man lieber in Strategie- oder Deckbaudiskussionen belassen.
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Witzig. Kommt mir bekannt vor, aber ich war eher in der Fraktion der du das "Arschgelaber" zuordnest. Sowas ähnliches habe ich auch bei Skat gehört: hin und wieder zähle ich die Punkte... Nein. man sollte sie IMMER zählen. Hin und wieder reicht es nicht. Genau so ist es mit anderen Spielen. Je mehr man berücksichtigt, je mehr man in die Tiefe geht umso höher die Chance auf besseres Abschneiden, falls man die passenden Rückschlüsse zieht.
Das bedeutet nicht, dass man ein Spiel wie Arche Nova nicht gewinnen kann wenn man sich nur auf das eigene Tableau konzentriert. Es heißt auch nicht, dass man es nicht gemütlich daddeln und einfach Spaß am Zooaufbau haben kann. Im Gegenteil. Es ist ein sehr gut funktionierendes Spiel, das in Familienkreisen jedem ein gutes Gefühl geben kann mit dem schön gestalteten Zoo.
Wenn man aber den Anspruch hat das Spiel kompetitiv zu spielen, dann sollte man nicht üb errascht sein, wenn die Gegner alle Register ziehen und ihre Züge gut planen, was unter Umständen in einer heftigen Kettenaktion ausartet, die sehr viele Punkte gegen Ende des Spiels erzeugt und das "unerwartete" Ende einleitet. Es ist auch möglich den Gegner sehr stark in der Aktionswahl einzuschänken. Was nutzen die Karten in der Auslage, wenn praktisch keine einzige irgendwas bringt und man voll auf die nachgezogenen Karten angewiesen ist?
Nebenbei... ein schlecht vorbereitetes Ende des Spiels kann zu eigener Niederlage führen. Man leitet es selbst ein, während der Gegner eigentlich darauf wartet, weil er Aktionen nutzen will, die möglicherweise für den Gegner ebenfalls vom Vorteil wären. So habe ich auch Spiele erlebt bei den "chicken run" gespielt wurde. Jeder hat nicht optimal Punkte gesammelt, aber nur nicht das Spielende triggern. Erst als es nicht mehr ging wurde das Spielende eingeleitet. Auch interessant.