Die Regeln zu diesem Spiel sind schon seit einigen Wochen auf der Feuerland-Seite verfügbar. Ich habe mir mal diese Regeln durchgelesen, und möchte hier eine knappe Zusammenfassung geben. Gespielt habe ich das Spiel noch nicht.
Worum geht es bei Arche Nova?
Man managt einen Zoo:
- Man baut Tier-Gehege. In diesen Gehegen bringt man Tiere unter. Die Tiere erhöhen die Attraktivität des Zoos (in Form von Attraktivitätspunkten). Die Attraktivitätspunkte geben ein regelmäßiges Einkommen.
- Parallel unterstützt man Artenschutz-Projekte. Für diese Akivitäten erhält man Artenschutz-Punkte. Durch die Artenschutzpunkte erhält man diverse Boni.
- Die Attraktivitäts- und Artenschutzpunkte werden auf einer gemeinsamen Leiste abgetragen: Die Attraktivitätspunkte auf der einen Seite dieser Leiste, die Artenschutzpunkte auf der anderen Seite. Im Laufe des Spiels laufen die beiden Punktemarker aufeinander zu. Irgendwann treffen sich die zwei Marker. Sobald dies bei einem Spieler der Fall ist, endet das Spiel. Es gewinnt, wer die niedrigste Differenz der beiden Punkte hat (beim Gewinner ist die Differenz negativ). Diesen Mechanismus kennt man aus Rajas of the Ganges.
Der Tierpark
Der Park ist am Anfang noch unbebaut. Ausnahme: In diesem Anfangsplan, der für die erste Partie empfohlen wird, sind schon ein Kiosk (erhöht das Einkommen) und ein erstes (leeres) Gehege der Größe 3 eingebaut (rote Kreise). Im Park gibt es Felsen- und Wasser-Gebiete. Diese Felder dürfen nicht überbaut werden. Sie sind wichtig für die unterschiedlichen Anforderungen der Tiere.
Auf dem Plan sind diverse Boni eingezeichnet. Diese Boni erhält man, wenn sie überbaut werden. Dabei gilt es zu beachten, dass man nur angrenzend an schon bebaute Felder bauen darf.
Wenn man das Spiel schon mal gespielt hat, dann verwendet man Pläne, die für jeden Spieler unterschiedlich sind. Dadurch hat man individuelle Startvoraussetzungen.
Die Aktionen
Es gibt genau 5 unterschiedliche Aktionen: Karten, Bauen, Tiere, Verband, Sponsoren. Jede dieser Aktionen gibt es in 5 Stärkegraden. Interessant ist der Aktionsmechanismus: In seinem Zug führt man immer genau eine Aktion aus. Anschließend hat diese Aktion den Stärkegrad 1. Die bis dahin schwächeren Aktionen steigen einen Stärkegrad nach oben.
Jede dieser 5 Aktionen kann man im Spielverlauf „aufleveln“ (man dreht dann die Aktionskarten auf die andere Seite). Dafür benötigt man spezielle Boni. Man kann aber nicht alle Aktionen aufleveln. Man sollte sich deshalb in jeder Partie gut überlegen, welche Aktionen man aufwertet, und welche nicht.
- Aktion Karten
Das Spiel ist stark kartengesteuert, ähnlich wie Terraforming Mars. Es gibt unterschiedliche Arten von Karten: Tierkarten, Sponsorenkarten, Artenschutzprojekte. Je nach Aktionsstärke darf man eine gewisse Anzahl von Karten ziehen. Zur Auswahl stehen eine offene Kartenauslage sowie ein verdeckter Kartenstapel. Auf den genauen Auswahlmechanismus gehe ich hier nicht ein.
- Aktion Bauen
Zur Wahl stehen: Tiergehege, diverse Spezialgehege, Kiosk (erhöhen das Einkommen), Pavillion (erhöhen direkt die Attraktivität). Die Gehege benötigt man für die Unterbringung von Tiere. Je nach Aktionsstärke kann man unterschiedlich große Gehege bauen. Alle Gebäude sind mit Kosten verbunden, abhängig von Art und Größe.
- Aktion Tiere
Abhängig von der Aktionsstärke kann man eine gewisse Anzahl von Tierkarten ausspielen.
Für jedes Tier muss man diverse Voraussetzungen erfüllen (1, 2, 3, 5), u.a. ein freies Gehege in einer bestimmten Größe (1). Die Tiere kosten einen zum Teil beachtlicher Betrag (4). Jedes Tier hat einen Attraktionswert (7), kann für bestimmte Artenschutzprojekte verwendet werden (6), und hat noch diverse andere Effekte (7, 8).
- Aktion Verbund
Mit dieser Aktion stehen mehrere (Unter-)Aktionen zur Auswahl (abhängig von der Aktionsstärke): Erhöhung des Ruf des Zoos (wichtig für Zugriffe auf die offene Kartenauswahl), Partnerzoos (reduzieren Tierkosten eines bestimmten Kontinents), Universitäten (u.a. notwendig für Tier-Anforderungen).
Die wichtigste Unteraktion hierbei (nur möglich bei einer Aktionsstärke von 5): Unterstützung eines Artenschutzprojektes. In jeder Partie stehen unterschiedliche (Basis-)Projekte zur Auswahl. Hinzu kommen Projekte durch ausgespielte Karten. Bei jedem Projekt muss man unterschiedliche Anforderungen erfüllen (z.B. bestimmte Tierarten). Die einzelnen Projekte kann man in unterschiedlichen Stufen erfüllen (z.B. Anzahl der Tiere). Abhängig von der Stufe erhält man eine gewisse Anzahl von Artenschutzpunkten. Wichtiges Argument für die Erfüllung niedriger Stufen: Für jedes unterstützte Artenschutzprojekt erhält man einen Bonus, unabhängig von der Stufe.
- Aktion Sponsoren
Hier hat man die Auswahl: Geld nehmen (abhängig von der Aktionsstärke) oder eine Sponsorenkarte ausspielen.
Das Ausspielen ist an diverse Bedingungen geknüpft (1, 2, 3). Der Ertrag (z. B.): zusätzliche Attraktionspunke während des Spiels (5, 8). Artenschutzpunkte am Spielende (7). Oft darf man eine bestimmte Aktion machen (6, 8).
Pausen
Das Spiel wird in unregelmäßigen Abständen von Pausen unterbrochen (abhängig von der Wahl bestimmter Aktionen). In dieser Pausen werden bürokratische Dinge erledigt (z.B. diverse Marker entfernen). Am wichtigsten: es gibt für alle Spieler Einkommen. Das Einkommen richtet sich nach der Attraktivität und der Anzahl und Wertigkeit der Kioske.
Auf viele Details bin ich hier nicht (oder nur am Rande) eingegangen: Ruf des Parks, diverse Spezialgehege, Tiereffekte (u.a. auf die Mitspieler interaktive Effekte einiger Tiere), Auswildern (spezielle Artenschutzprojekte), Partnerzoos, Universitäten, Kartenlimit, ... Das soll für einen groben Überblick genügen.
Wie schätze ich das Spiel ein?
Das Spiel ist auf jeden Fall ein Expertenspiel. Die Regeln sind umfangreich. Die Mechanismen sind sehr verzahnt. Jede Tierkarte hat spezielle Eigenschaften. Die Sponsorenkarten sind alle unterschiedlich und geben dadurch Schwerpunkte vor, die man beachten muss. Dazu kommen die einzelnen Artenschutzprojekte, die ebenfalls unterschiedliche Ziele anfordern. Die vielen individuellen Karten erinnern stark an Terraforming Mars. Es gibt bei dem Spiel sicherlich jede Menge zu bedenken.
Was mir gut gefällt, ist der Aktionsmechanismus: je länger man eine Aktion nicht benutzt, desto mächtiger wird diese. Auch die Möglichkeit einzelne Aktionskarten aufzuwerten gefällt mir.
Ebenfalls gefällt mir, dass die Mechanismen auf mich nicht synthetisch wirken, sondern dem Thema des Spiels folgen. Ich habe beim Lesen der Regel tatsächlich das Gefühl gehabt, einen Zoo zu managen.
Eine schöne Idee ist es, dass das Spiel nicht nur dem schnöden Mammon dient (Einkommen), sondern dass man durch die Artenschutzprojekte auch ideelle Ziele verfolgt.
Interaktion gibt es in diesem Spiel auch. Zum einem durch die Konkurrenz der gemeinsamen Kartenauslage. Aber auch durch Effekte einzelner Tiere: Würgen, Gift, Hypnose... . Betroffen durch die Negativeffekte sind aber nur Mitspieler, die mehr Attraktionspunkte und/oder mehr Artenschutzpunkte haben als man selber hat. Also ein gewisses Korrektiv der führenden Spieler. Mehr als ein gewisses Behindern ist es aus meiner Sicht aber nicht.
Fazit von mir: Das Ding ist gekauft. Es steht für mich zu Recht ganz oben auf viele Essen-Preview-Listen.