Beiträge von Zockkar im Thema „Machina Arcana 3rd Ed. (To Eternity)“

    Sind alles valide Punkte.

    Nur: Wenn meine Rüstung so stark ist, das kein Monster Schaden macht, ist es mir relativ pupse was die machen.

    Das selbe gilt für Waffenschaden gegen Monster.

    Ich verstehe die verallgemeinerte Aussage nicht, dass "...kein Monster mehr Schaden macht" - ich wage zu behaupten, dass es keine Ausrüstung gibt, die Dich komplett vor massiven physischen als auch psychischen Schaden oder anderen Einflüssen schützt.

    Der Angriff der Monster selbst ist variabel, einige machen wie gesagt eben auch psychischen Schaden, greifen gar nicht an, sind unsichtbar oder geben der aktuellen Spielsituation einen Malus.

    Ich finde, die Monster generieren insgesamt eine hohe Angriffsvarianz und bieten so viele neue Kampfsituation - es ist ja nicht so, dass alle Monster nur physischen Schaden machen, sich bewegen und bums, fertig.

    So, ich konnte ein wenig Zeit für das Regelstudium und eine erste Partie zu zweit freischaufeln - dazu ein kleines Feedback:


    Ich lasse mal die Regel- und Spielerklärung bewusst weg, sondern beziehe mich nur auf meine allgemeinen Spieleerfahrungen :)


    Die Geschichte

    Der Storytext liest sich sehr...blümerant, ein wenig Jules Verne, wenn er eine Horrorgeschichte schreiben würde...

    In diesem Falle aber sehr passend und man kann gut ins Geschehen eintauchen, wenn man denn möchte und sich auf die Story einlässt - die sehr stimmigen und gut gezeichneten Bilder auf den einzelnen Kapitelkarten unterstützen dies optimal ;)


    Spielgeschehen

    Nach der Regelkunde und einem kleinen textlichen Intro fühlt man sich erst einmal einfach “ins Geschehen geschmissen” - optional stehen Dir alle Wege offen aber man weiß nicht so genau, was zu tun ist, bzw. zeigt der Introtext auch keine Ziele auf, außer die allgemeinen Exploration.

    Das spielmechanische Ziel (für das erste Kapitel) ist es natürlich, das Kapitelfeld zu aktivieren und damit die “Story voranzutreiben”.

    Grundsätzlich hangelt man sich also durch die Story, indem man die Kapitelmarker aktiviert (welches interessanterweise auf zwei Arten möglich ist - siehe Regelheft ;)...) oder diverse Aktionen erledigen muss, die die entsprechende Kapitelkarte dann vorgibt.


    Die Handhabung

    Es gibt ja 4 Phasen: Helden-Phase / Erscheinen-Phase / Horror-Phase / Monster-Phase

    Gefühlt ist die Heldenphase, also die Phase, in der man seine Charaktere steuert, sehr kurz. Man hat maximal 6 Staminapunkte um Aktionen auszuführen, wobei diverse Feldaktivierungen fast immer 3+ Stamina kosten. Das lässt nicht viel Aktionsspielraum.

    Die anderen Phasen bestimmen das Handling der Umgebung (Horrorphase) und Monster (Erscheinen- und Monsterphase).

    Viel “Action” passiert in diesen Phasen nicht unbedingt, also keine kapitelentscheidenden Auswirkungen - lediglich das Handling an sich, nimmt eine nicht unwesentliche Zeit in Anspruch.


    Spielgefühl

    Leider hat dieser Umstand bereits in den Anfängen zu Frustation bei uns am Spieltisch geführt.

    Ein wenig aufgelockert wurde diese “Downphase” ein wenig durch das stetige, aber (zu?) langsame, hinzukommen der Ausrüstungsgegenstände, welche auf jeden Fall der Dreh- und Angelpunkt in diesem Spiel sind.

    Doch alleine das Ausrüsten und kombinieren der Optimierungen der zu einem Charakter passenden Ausrüstungsgegenstände, nimmt viele Spielrunden als auch hohe Staminainvestitionen in Anspruch.


    Letzte Worte

    Das Spiel ist auf jeden Fall herausfordernd - es baut durch das konsequente Aufsteigen der Monsterbedrohung und der damit verbundenen Erhöhung der Monsterstufe und dem massigen Erscheinen immer stärkerer Monster einen gewissen Spiel- und Zeitdruck auf. Das kann Gefallen, muss es aber nicht ;) - je nachdem, was für ein Spieltyp man ist, hat man das Gefühl, die Story nicht richtig “genießen” zu können oder auch zu wenig Zeit und Möglichkeiten hat, seinen Helden zu optimieren oder überhaupt mit diesem zu interagieren.

    Auch könnte man die Abwechslung im Spiel vermissen, da die modularen Aktionsmöglichkeiten durch die zufallsgenerierten Spielszenarien sehr aufgesetzt wirken (könnten) und man vielleicht ein auf das Kapitel/Story zugeschnittene Szenario vermisst.


    Aktuell hinterlässt das Spiel bei mir persönlich einen gemischten Eindruck - ich will es auf jeden Fall weiterspielen, will erfahren, wie es weitergeht, möchte weiter in die gut erzählte, düstere Atmosphäre eintauchen und die Möglichkeiten auslooten, die weitere Gegenstände meinen Charakter noch bescheren können. Für mich ist der allgemeine Eindruck erst einmal stimmig aber ich werde dem Spiel noch viele Möglichkeiten geben, diesen Eindruck zu festigen...oder auch zu ändern ;)