Beiträge von Kuh des Grauens im Thema „Machina Arcana 3rd Ed. (To Eternity)“

    Ich kann definitiv sagen, dass Machina Arcana nicht mein Lieblingsdungeoncrawler wird. Bisher habe ich den Eindruck, dass das Potential des Spiels nicht ausgeschöpft wird und dadurch zu viel Leerlauf entsteht.

    Das hilft jetzt nicht gerade das Spiel vom pile of shame zu nehmen.

    Es steht seit fast genau einem Jahr ungespielt im Regal aber irgendwie kriege ich es einfach nicht auf den Tisch.

    Wenn ich dann sowas lese motiviert mich das noch weniger, gerade im Hinblick darauf, dass ich immer Mal wieder auf Altar Quest schiele...

    Machina Arcana hat in der dritten Edition ein BGG-Rating von 8.0 bei über 1.100 abgegebenen Werten. Auch hier im Forum gibt es viele Personen, die das Spiel sehr schätzen und immer wieder vorschlagen. Insofern würde ich das an deiner Stelle mindestens mal ausprobieren, vor allem da der Spieleinstieg durch das gute Regelwerk in Ordnung ist. Es gibt in der Anleitung einige Anmerkungen für kürzere Spiele und die Szenarien in der 2. Erweiterung sollen deutlich kürzer ausfallen. Mich hat es halt insgesamt nicht wirklich gepackt.


    Über Altar Quest habe ich auch mal etwas längeres geschrieben:

    Das durfte zwar auch ausziehen, hat mir aber deutlich besser gefallen als Machina Arcana.

    Ich habe es endlich geschafft Machina Arcana vom Pile of Shame zu holen. Knapp 10 Stunden habe ich mittlerweile solo zweihändig gespielt und die ersten beiden Szenarien erfolgreich absolviert. Zeit für einen Ersteindruck.


    Das deutsche Regelheft finde ich gelungen. Die meisten Regeln waren für mich direkt verständlich und lediglich 2,3 Sachen musste ich noch einmal bei BGG nachschlagen. Ich hätte mir einen etwas anderen Aufbau vom Regelheft gewünscht, eine Erklärung der Beispiele fehlt mir teilweise und das Ausbauen/Anlegen von Gegenständen sowie die Ausgangsmarker fand ich etwas unverständlich/ nicht intuitiv. Die Übersetzung finde ich im Großen und Ganzen auch gut. Ab und zu hätte ich ein paar Sachen anders formuliert, aber generell bin ich froh, dieses Spiel in deutscher Sprache spielen zu können.


    Szenario 1 bin ich mit Hank Hordan und Kim Richards angegangen und habe mich für die ersten Züge an dem Begleitheft orientiert. Immer wieder musste ich Regeln nachschlagen, aber prinzipiell ging das Spielen ganz gut von der Hand. Das Szenario selbst lief seltsam fluktuierend ab. Während ich am Anfang noch ordentlich einsteckte und vor den Gegnern davonlaufen musste, war ich doch einigermaßen schnell gut ausgerüstet und die meisten Monster bereiteten mir viele Runden lang keinerlei Scherereien mehr. In der Mitte gab es dann wieder eine Phase, in der es zur Sache ging und ich lediglich durch eine gute Fallenauslösung mit dadurch drei toten Gegnern leidlich unverletzt überlebt habe. Danach plätscherte das Spiel vor sich hin, bis ich das Finale betrat. Hier gab es durch unglaublich schlechte Würfelergebnisse lange Zeit keine neuen Monster und ich machte erstmal auch keinen Schaden. Dadurch geriet ich etwas in Zeitnot, letztendlich konnte ich das Szenario allerdings erfolgreich abschließen.


    Szenario 2 wurde dann mit Artemis und Philipp bestritten, damit ich alle „Klassen“ ausprobieren konnte. Das ging vom Start weg deutlich anders zur Sache, direkt war ich die konstant unter Druck und konnte mich kaum vor den Monsterhorden retten. Philipp ist dann auch schnell gestorben und 2 Runden später war auch Artemis an der Reihe. Eine Niederlage nach einer halben Stunde. Okay. Gleich nochmal probiert und dieses Mal lief es deutlich besser, gerade weil ich in der Mitte vom Szenario für beide Charaktere relativ gutes Gear hatte und die Monster tendenziell zu schwach waren. Im Finale gab es ein wirklich ekliges Gegnerduo, dass Philipp sehr zugesetzt hat, er konnte sich gerade noch so retten und ich das Finale erfolgreich beenden.


    Stärken:

    Machina Arcana hatte ich mir als Ersatz von Altar Quest besorgt, welches mir zwar gut gefallen hatte aber gerade in den Bereichen Gegner, Atmosphäre und Charakterentwicklung abgefallen ist, weswegen es dann ausziehen musste. In den drei Bereichen ist Machina Arcana auch deutlich besser:

    Die Gegner sind zum einen schön abwechslungsreich designt und zum anderen interagieren Sie teilweise gut miteinander, weswegen manchmal sehr interessante Abfolgen entstehen. Durch die Horrorbedrohungen kommt auch etwas Dynamik in den Gegnerzug mit rein.

    Von der Atmosphäre hatte ich mir im Vorfeld mehr versprochen. Die Story der beiden Szenarien hat mir gefallen, da ich den Schreibstil gut fand und mich in Verbindung mit dem Artwork in diese Welt reinziehen konnte. Auch die Gegner, das häufige Wegrennen der Charakter, die tollen Würfel und das wertige Material/Artwork nehmen mich in meiner Immersion mit. Allerdings stören mich die Eventkarten teilweise massiv, weil dort entweder Zustände beschrieben wurden, die fast nie auf den aktuellen Brettzustand gepasst haben, oder ich die Texte einfach bescheuert fand.

    Die Charakterentwicklung durch die vielfältigen, verschiedenen Gegenstände gefällt mir bisher am besten. Das macht einfach Laune so viele Sachen wie möglich zu looten und auszuprobieren, wie man welchen Gegenstand am sinnvollsten mit anderen bestehenden Gegenständen kombinieren kann. Und manchmal wird dann mitten im Spiel das Gear gewechselt und eine andere Herangehensweise gewählt. Den ganzen Vorgang (Truhen/Werkbänke aktivieren, teils viele nutzlose Gegenstände looten, ausrüsten/ausbauen) empfinde ich allerdings auch als recht mühsam und mindert etwas den Spaß.


    Schwächen:

    Dafür gibt es auch einige Sachen, welche mir nicht gefallen. Die acht verfügbaren Helden im Grundspiel empfinde ich spielmechanisch als langweilig. Das Pacing hat bei mir bisher kaum gepasst. Oft habe ich nach anfänglicher Unterlegenheit passendes Gear gefunden, weswegen die Monster dann unterlegen waren. Diese haben wiederrum lange benötigt, um durch die höheren Monsterstufen nochmal eine echte Bedrohung zu werden. Deswegen gab es immer wieder Leerlauf. Beide gespielten Szenarien fand ich zwar storytechnisch ganz cool, spielmechanisch ist mir allerdings nichts im Gedächtnis geblieben. Lust, die ersten beiden Szenarien nochmal zu spielen, habe ich insofern nicht. Dazu haben beide Finale nicht wirklich funktioniert. Beim ersten Szenario habe ich wohl einfach mit dem Würfeln Pech gehabt, das zweite Finale fand ich schlicht schlecht designt. Ebenso fehlen mir bisher die epischen Momente.


    Fazit:

    Ich kann definitiv sagen, dass Machina Arcana nicht mein Lieblingsdungeoncrawler wird. Bisher habe ich den Eindruck, dass das Potential des Spiels nicht ausgeschöpft wird und dadurch zu viel Leerlauf entsteht. Oft habe ich das Gefühl, dass die Ideen des Zusammenspiels aus Event Karten, Gegnerarten, Szenariofähigkeiten und dem taktischen Stellungsspiel der Helden zwar da sind, aber aufgrund des Zufälligkeitsfaktors auch kaum zu 100 % funktionieren. Vielleicht wird das in den kommenden Partien besser. Ich möchte auf jeden Fall noch das dritte Szenario spielen. Dann vielleicht mal solo dreihändig. Gefühlt würde ich gerade sagen, dass mir Altar Quest deutlich besser gefallen hat. Gerade in Bezug auf die Heldencharaktere und deren Aktionsmöglichkeiten. Die Stärken von Machina Arcana sehe ich vor allem in der Gegnervariabilität/ Gegnerinteraktion sowie im Gegenstände bauen und Charaktere ausrüsten.


    Die Erweiterungen habe ich auch hier. Diese werde ich mir mal anschauen und vielleicht auch komplett alle Szenarien durchspielen. Dann wird es wahrscheinlich auch gut sein und Machina Arcana kann verkauft werden.

    Für Machina-Verhältnisse lief der KS sehr gut. Die Zahlen der auf dem Sekundärmarkt inserierten Boxen ist dafür recht überschaubar.


    Daraus meine Folgerung, dass die Aussage es liege daran dass das Spiel „vorwiegend“ negativ rezensiert wurde, nicht zutrifft.


    Ich persönlich muss doch schon ein bisschen nach negativen Rezensionen suchen die mehr bieten als die Begründung der grottigen Anleitung.

    Das habe ich nie gesagt. Das hat auch hier niemand behauptet.


    Mein Originalzitat war:

    Die Reviews der 3. Edition stießen mMn oft ins Horn "gut, mehr aber auch nicht" (siehe Kritiken hier, oder bspw. auch der Brettspielblog).

    Von vorwiegend negativen Rezis habe ich nie gesprochen ...

    Letzteres stimmt natürlich - das hätte ich vielleicht deutlicher schreiben sollen.


    Beim Rest stimme ich dir nur bedingt zu, da diese Erklärungen für mich nicht wirklich zufriedend stellend sind. Vielleicht fehlt einfach bei MA mittlerweile der große Hype?


    Ich wollte hier auch keine große Diskussion starten, sondern nur kurz aufzeigen, dass ich den Sekundärmarkt für MA als etwas seltsam einschätze. Bisher habe ich alle gut bewerteten und nicht polarisierenden Kickstarter, die mir nach dem Spielen nicht zu 100 % gefallen haben, für einen guten Preis verkaufen können. Hier wird das wohl nicht so sein - falls ich MA verkaufen sollte.

    Ich vermute, es hat mehr mit der Marktsättigung zu tun. Also zum einen, dass während des Lockdowns viele Menschen Spiele bestellt haben und nicht hinterherkommen. Zum anderen konkret MA. Der letzte KS hatte die dreifache Menge deutscher Backer wie der Vorgänger und die deutsche Version wird viele ins Boot geholt haben. Zusätzlich haben dabei einige englische Versionen günstig den Besitzer gewechselt. Das Angebot ist größer als die Nachfrage, hab ich auch schon festgestellt. Allerdings nicht nur bei MA, sondern bei einigen größeren KS der letzten Zeit, z.B. Etherfield (was trotz meiner Abneigung auch eine stabile 8.0 auf BGG hinlegt). Aber keine Ahnung, Vermutung.

    Da ist sicherlich viel wahres dran. Eine gewisse Übersättigung habe ich auch vermutet, andererseits kommt so ein Phänomen bei angesehenen Kickstartern auch ziemlich selten vor. Etherfields oder bspw. Tainted Grail sind als Vergleiche für mich nur bedingt nutzbar, da beide Spiele stark polarisieren und deswegen teils deutlich unter dem Einkaufspreis weitergegeben werden.


    Einerseits denke ich schon, dass du Recht hat. Bspw. sind neben Machina Arcana auch Massive Darkness 2 und Zerywia bei mir zeitgleich aufgeschlagen. Ersteres hätte ich wohl kostendeckend weiterverkaufen können, beim letzteren müsste ich bei einem Verkauf Abstriche machen. Andererseits sind The Great Wall und Wonderlands War total abgegangen und die Sekundärpreise waren deutlich höher als die Kickstarterpreise. Das wird also doch eher ein MA-spezifisches Problem sein.

    Jetzt mal ganz ohne Häme.

    Ich habe hier Machina Arcana + beide Erweiterungen noch ungespielt rumliegen und habe schon länger mit einem Verkauf geliebäugelt, da ich es wohl in absehbarer Zeit nicht spielen kann. Deswegen habe ich die ebay Kleinanzeigen Preise sowie die Anzahl der zu verkaufenden Spiele im Auge behalten. Ich finde tatsächlich, dass zum einen auffällig viele Machina Arcana Bundles angeboten werden und zum anderen die aufgerufenen Verkaufspreise ähnlich zu den Kickstarterpreisen sind. Mit einem (deutlichen?) Verlust würde ich bei einem Verkauf also schon rechnen, weswegen ich das Teil erst einmal behalte, auch wenn MA noch länger ungespielt im Regal liegt.


    Die Reviews der 3. Edition stießen mMn oft ins Horn "gut, mehr aber auch nicht" (siehe Kritiken hier, oder bspw. auch der Brettspielblog).