Alles anzeigenIn der letzten Woche habe ich zwar viel gespielt, aber wenig abwechslungsreich… Allerdings konnte ich an Pfingstmontag dann trotz frisch geimpften BioNTech-Arms noch was neues lernen
Eine Wundervolle Welt, solo
Das bestimmende Spiel der Woche, da ich zum einen alle Solo-Szenarien der Korruptions-Erweiterung geschafft und zum anderen dann die Kampagne „Vergnügen und Dekadenz“ in 2 Tagen durchgezockt habe. Die zweite Kampagne bringt auf jeden Fall viele neue, kleinere und größere Twists mit und hat mich mehrfach richtig überrascht. Vor allem
dass ich auf einmal Worker platzieren muss, hat mich doch kalt erwischt
Das hat sehr viel Spaß gemacht und ich finde die 2. Kampagne auch richtig gut und besser als die 1.
Ich muss auch nochmal eine kleine Lanze in Sachen „thematisch“ für das Spiel brechen. Ja, ich schiebe auch nur blaue und grüne Würfel durch die Gegend, aber: die Solo-Szenarien sind thematisch wirklich gut eingebunden und die Texte dazu sind so tief ironisch, manchmal zynisch, da bleibt einem das Kichern manchmal im Halse stecken. Und bei den Szenarien passen halt auch die Gebäude einfach richtig gut rein und zusammen. Ich muss also sagen: im Solo ist das Ding deutlich thematischer, die Illustrationen geben ihr übriges dazu. Auch die Kampagne empfand ich durchaus als thematisch.
Ein nach wie vor großartiges Ding, dass ich auch nach Durchspielen der 2. Kampagne weiter auf den Tisch bringen werden, muss nur gucken, wie…. Bei BGG gab es glaube ich noch ein paar Extra-Szenarien, muss ich mal nachschauen. Ich fände es echt super, wenn es noch ein paar offizielle Szenarien für das Spiel nach Ende aller Kampagnen gäbe.
Calico, solo
Auch hier habe ich mich an die Herausforderungen gemacht und die ersten drei bisher geschafft - eine Partie beendete ich mit unglaublichen 74 Punkten. Das kriege ich garantiert nie wieder hin.
Ich empfinde Calico als knackigen Puzzler in toller Optik und mit ordentlich Wiederspielreiz in der Schachtel. Ja, es ist grübelig, aber ich kann das trotzdem relativ fluffig runter spielen, weil ich mir einfach nicht so viele Gedanken mache. Wenn ein Plättchen gerade gut passt, dann lege ich es hin, nur um dann 3 Züge später festzustellen, dass ich mir damit ein Aufgabenplättchen verbaut habe. Na und, dann wird halt gleich nochmal gespielt, geht ja fix. Da ich mir die Katzen jetzt auch mal in einen Sortierkasten gepackt habe, ist das ratzfatz auf dem Tisch und ich spiele so eine Solo-Partie auch sehr schnell runter. Ich kenne aber durchaus Leute (meinen Mann *hust*), mit denen ich das sicher nicht auf den Tisch bringen kann, weil wir sonst an einer Partie 3 Stunden spielen würden. Der würde sich auch noch eine Exceltabelle machen und Buch führen, welche Plättchen schon draußen sind
Kann man komplett zerdenken, muss man aber nicht.
Vor den Toren von Loyang, solo
Jesses. Das habe ich abends spät mal ausgepackt und hätte es wohl besser sein lassen, eigentlich hatte ich das Gefühl es läuft nicht so schlecht, am Ende standen magere 14 Punkte. Autsch. Ja, nutzt nix – macht mir Spaß, aber muss ich üben.
Alubari, solo
Steht hier schon ein Weilchen, kam aber erstmals auf den Tisch für 2 Partien. Die Anleitung ist – alter Schwede. Ich wusste an einigen Stellen nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, habe aber mit „allfällig“ ein für mich völlig neues Wort gelernt, ist ja auch was schönes. Ich glaube, dass ich meine Partien richtig gespielt habe, denn wenn man durch die schlechte Grammatik, die krummen Sätze, die unterschiedlichen Bezeichnungen für verschiedene Dinge, die dann nie näher erklärt werden, erstmal durchgestiegen ist, ist das eigentlich echt nicht schwer vom Spielablauf her. Aber heidernei, das Ding hat mal Tischpräsenz, der Plan ist ja wirklich riesig!
Die Idee mit den vielen verschiedenen Solo-Zielen ist nett, ich hab aber erstmal einfach so gespielt, um den Ablauf zu verinnerlichen. Meine Zweitpartie konnte ich mit 180 Punkten abschließen, das kommt mir gar nicht so schlecht vor für frisch gelernt.
Ich kenne Snowdonia nicht, daher war für mich hier alles neu. Ich mag natürlich das Setting, auch wenn vom Tee nicht so viel durchkommt; ich mag die Aktions-Reihenfolge und wie man durch die Auftragskarten in die Aktionen eingreifen kann; das Wetter finde ich eine gute thematische Idee und dass man sich auf dem Spielplan durch den Schienenbau immer neue Bereiche erschließt macht mir auch Spaß.
Von der wirklich schlechten Anleitung abgesehen, habe ich auch ein paar Sachen die ich nicht so toll finde. Ich tue mir auf dem Plan irgendwie schwer mit der Unterscheidung von Schienen- und Gebäudefeldern – klar, ich denke ich hab das jetzt gerafft, welches Feld ich mit Schiene erst erreichen muss, damit die Reihenfolge gewahrt bleibt, gleichzeitig kann ich da aber schon bauen, obwohl die Stadt mit Schienen noch gar nicht angeschlossen wurde – da kriege ich mein Gehirn nicht so drum gewickelt und mache gerne mal einen Fehler. Die grafische Gestaltung ist – geht so, und mir dauert es insgesamt etwas zu lange. Die Betriebsmittel sind gerade im Solo schon echt Glücks-Sache – im ersten Versuch hatte ich den Luxuszug draußen, der im Solo null bringt, beim zweiten Mal hatte ich dann eins, bei dem konnte ich mit 2 Schutt statt 1 Chai den dritten Worker holen, wow, das haut rein, kam mir echt stark vor…
Aber – so als leidenschaftlicher Schwarztee-Trinker freue ich mich natürlich über Darjeeling, und über die verschiedenen Tea Estates, die ich auch schon aus der Tasse kenne, und ich find das ist ein gutes, solides Euro. Kann mir durchaus vorstellen, da noch die ein oder andere Partie auf die Solo-Ziele hin zu zocken.
Ich hab hier noch ein Bild, das sollten wirklich nur die Leute mit richtig, richtig starken Nerven angucken, ich warne davor!!! Teewicht, du darfst auf jeden Fall
Also dann – schöne Spielewoche euch allen!