Beiträge von verv im Thema „Imperium: Classics, Legends & Horizons“

    Es gibt heute bei BGG übrigens ein Designer's Diary, das ganz selbstverständlich auch ein wenig die Entwicklung von Classics und Legends behandelt:


    Eine ganz praktische Information enthält der Artikel auch, über die ich mir bislang gar nicht bewusst war: Horizons enthält die Solo-Karten für die Völker aus Classics/Legends nicht nur deshalb, weil sie praktisch sind. Einige der Bots wurden dabei auch angepasst oder gar komplett neu entwickelt (und zwar die Skythen und die Atlanteaner)!

    Da ist das Ding!


    Des Rätsels Lösung übrigens: die Utopians und Cultists sind auf jeweils 2 Karten aufgeteilt.

    Heißt das, bei Horizons sind Solo Karten für ALLE Völker dabei und ich brauche das Addon "Imperium K&L - 16 Solo-Übersichtskarten" bei der Schmiede überhaupt nicht dazu nehmen? Bzw. hab dann die alten doppelt?

    Ich kann nur für die englische Version sprechen, für die es die Solo-Karten nicht als Add-On gab. Aber ja: dort ist es so, dass Horizons für alle 30 Völker Übersichtskarten liefert.


    Ich hab mal relativ quick & dirty meinen Plan von einem Hybrid-Insert umgesetzt. Die Divider gibt‘s bei BGG, aber da ich zu Hause nur einen Schwarzweiß-Laserdrucker und Normalpapier habe, sind die derzeit nur provisorisch. Das muss ich im Copy-Shop noch mal auf dickerem Papier und in Farbe drucken lassen. (Außerdem glaube ich, dass ich „Größe auf Seite anpassen“ nicht deaktiviert habe – die sind leicht zu klein.)

    Leider gibt es auf BGG wieder ein offizielles FAQ und es sind doch wieder ein paar Fehler auf den Karten und im Regelheft, sodass ich vielleicht auf die nächste Druckauflage warte, in der die Fehler korrigiert sind. War bei Legens/Classic ja auch schon so.

    Mir ist bei Horizons aufgefallen, dass die Seitenzahlen-Angaben in der Anleitung teilweise falsch sind. Also wenn dort steht „see page 27“, dann ist das wirklich gemeinte auf Seite 30 oder so. Ansonsten habe ich noch keine Fehler entdeckt, aber ich hab ja auch erst eine Partie gespielt.

    Die Fehler in Classics/Legends sind mir nie so wirklich negativ aufgefallen. Bei den Ersatz-Karten, die Horizons beiliegen, interessieren mich die Anpassungen an die neuen Mechanismen und die Balancing-Anpassungen mehr. Z.B. wurden die Atlanteaner etwas generft, weil es da wohl einen ziemlich unschlagbaren Exploit gab.

    So, ich habe meine erste Partie jetzt hinter mir. Ich wollte ja direct das Trade Route-Modul ausprobieren und habe daher auch Zivilisationen gewählt, bei denen das Handeln im Kern steht. Ich bin also mit den Abbasids gegen den Bot als Aksumites ins Feld gezogen.


    Das Deck der Abbasiden (ein 2⭐️-Volk) ist nicht sonderlich ungewöhnlich: die Startkarten enthalten die altbekannten Advance, Conquest und Prosperity. Glory ist Teil des Nation-Decks, kann also theoretisch auch sehr schnell ins Spiel kommen. Zusätzlich enthalten die Start-Karten mit Irrigation (Wasser zählt als 3 Beutel) eine hilfreiche permanente Karte für die Ressourcen-Produktion, allerdings sind in dem gesamten Abbasiden-Deck selbst nur 2 Länder zu finden (und nur eines davon mit Wasser-Symbol). Da kommt die Abbasid Revolution hilfreich ins Spiel: für die Kosten einer Unrest-Karte kann man damit break through für eine Region machen und diese sofort ohne Aktion ins Spiel bringen. Das ist zu Anfang des Spiels ein hervorragender Schnellstart, den man einmalig nutzen kann – die Karte wandert danach in die History. Generell kann man an dieser Stelle festhalten, dass mir solche „Free play a card“-Fähigkeiten öfter untergekommen sind. Das kenne ich von Classics/Legends eher weniger und finde ich eine spannende Option. Das hilft dabei, dem Spiel Tempo zu geben, denn gerade das Ausspielen von Regionen oder unspektakulären aber nützlichen permanenten Karten kommt mir oft wie ein notwendiges Übel vor, auf das ich ungerne meine wenigen Aktionen verschwende.

    Apropos permanente Karten: die Fähigkeit auf der Power-Karte der Abbasiden erlaubt es gegen eine Aktion eine solche permanente Karte zu kaufen, die – je nachdem ob man noch Barbarian oder schon Empire ist – grün oder grau sein muss. Punkte auf der Power-Karte gibt es je 7 Karten im Deck. Der Strategie-Tipp in der Anleitung ist unter anderem, sich schnell ein paar Städte zu besorgen, was dazu ja gut passt. Vor allem die einfachen Cities aus dem uncivilized Set haben in Horizons aber eine Änderung erfahren: gegen Abwurf einer Karte kann man sich jetzt nicht mehr frei den Rohstoff aussuchen, stattdessen bekommt man entweder ein Material oder muss zwei Materialen bezahlen, um eine Bevölkerung zu erhalten. Das ändert die Hierarchie in der Rohstoff-Beschaffung ein gutes Stück!

    Die Economy war obendrein ein Punkt, an dem man Unterschiede zu den alten Boxen gemerkt hat. Während bei Classics/Legends die Sack/Wasser/Weizen-Symbole vorwiegend auf die Regionen beschränkt waren, findet man diese bei Horizons an allen Ecken. Vor allem die Städte sind ebenfalls mit einem Sack-Symbol ausgestattet und spielen daher eine Rolle bei Prosperity. Außerdem sind mir deutlich mehr Varianten von „Symbol X gilt als Sack“ untergekommen – wie das oben bereits erwähnte Irrigation, aber auch im Uncivilized-Set gab‘s dort verschiedene Versionen von, die oft noch für die entsprechenden Symbole Punkte bringen.

    Dem allem kann man noch hinzufügen, dass Horizons um weitere Symbole ergänzt ist: in diesem Zusammenhang spielen da vor allem das Ozean- und das Tierspuren-Symbol eine Rolle. (Bei den Austausch-Karten, die für Classics/Legends beiliegen, sind diese neuen Symbole auch auf einigen Regionen hinzugefügt worden, die vorher gar kein Symbol getragen haben.) Interessant fand ich zudem, dass ich später im Spiel zu Gunsten anderer Optionen gut auf Prosperity verzichten konnte. Gerade die Städte haben mich über Karten- oder Solstice-Effekte sowohl mit Materialien als auch mit Bevölkerung gut versorgen können.

    Und das bringt mich jetzt endlich dazu, über die Trade Routes zu reden, denn auch diese tragen ihren Teil dazu bei, dass die Economy läuft. Grundsätzlich funktioniert das so: die neuen (braunen) Handelsrouten-Karten werden von Spielern und auch dem Bot in die Auslage gespielt. Dabei liefern sie einen sogenannten Commerce-Effekt, der nicht nur beim Ausspielen auslöst sondern auch jedes Mal dann, wenn ein Spieler die Trade-Aktion mit dieser Karte nutzt. Eine Möglichkeit, Trade-Aktionen auszuführen, hat jeder Spieler durch die von Anfang an ausliegende Merchants-Karte. Aber auch andere Karten im Spiel erlauben das Auslösen eines Trades, wobei das meistens recht kostspielig ist (z.B. durch Recall einer Karte mit bestimmtem Symbol). Dafür erlaubt ein Trade teilweise recht starke Fähigkeiten zu nutzen, ohne dafür eine Aktion ausgeben zu müssen. Ich hatte bspw. eine Karte, die mir das Zurücklegen einer Unrest-Karte erlaubt hat, und der Bot hatte etwas ausliegen, was den Free Play einer Common-Karte erlaubt hat. Bezahlen muss man den Trade mit der neuen Handelsgüter-Ressource, wobei „Bezahlen“ hier nur teilweise stimmt: nutzt man die Fähigkeit auf einer eigene Karte, legt man tatsächlich eine Ressource aus dem eigenen Vorrat darauf. Nutzt man aber eine Karte eines Mitspielers, so kommt die Ressource aus dem allgemeinen Vorrat und man erhält sogar selbst auch noch eine! Bei anderen Spielern auf die braunen Karten schauen ist also kräftig inzentiviert. Nutzen kann man das allerdings nur bis maximal 3 Handelsgüter auf der Karte liegen. Ab dann ist sie voll und kann nun vom Besitzer als Aktion abgelegt werden, wobei die Handelsgüter dabei in den Vorrat wandern und eine starke Profit-Fähigkeit ausgelöst wird.

    Die Trade Routes machen das Spiel schon noch mal ein Stück komplexer, weil man damit in jedem Zug überlegt, wie man mit den Trades zusätzliche Aktionen auslösen kann, ohne dafür tatsächlich eine Aktion bezahlen zu müssen. Das ist reizvoll, aber eben auch einfach eine zusätzliche Ebene bei einem Spiel, das ja ohnehin nicht den einfachsten Zugang bietet.

    Richtig spannend finde ich übrigens den Effekt auf der Merchants-Karte, dass man diese für 3 Handelsgüter umdrehen kann, wodurch man zum Merchant Empire aufsteigt. Das bietet nicht nur eine alternative Option, um Karten aus dem Markt zu erwerben – ist also z.B. in der Empire-Phase ein möglicher Ersatz für Advance/Conquer – sondern wertet ab dann auch Säckchen-Symbole in der Auslage. Das gibt dadurch noch mal einen guten Gegenpol zu Glory – man kann die Länder auch einfach ausliegen lassen um dafür später in der Endwertung Punkte zu bekommen.


    Um nochmal zurück zu der Partie zu kommen: was bei den Abbasiden für mich noch nicht so gut geklappt hat, war das Development-Deck. Dort sind zwar starke Einmaleffekte drin und auch gute Karten für die Auslage, aber einige dieser Karten hätte ich vermutlich deutlich früher entwickeln müssen, damit sie Punkte abwerfen. Z.B. kann man mit den Abbasiden eine Bibliothek bauen, in die man Karten ablegt und dafür noch Punkte erhält. Damit ist das quasi eine aufgewertete History, aber ich denke dass man mit dieser Karte etwas früher anfangen muss, als mir das gelungen ist. Endstand gegen den Solo-Bot war dann konsequenterweise auch 102:95 zu meinen Ungunsten.


    Zur Überlegung habe ich mal die Legends-Box mit Laserox-Insert in die große Schachtel gestellt. Da ist dann tatsächlich noch Platz für alle Horizons-Karten. Ich habe die wie gesagt sehr dünn gesleevet. Und ein rudimentäres Foamcore-Insert wäre sicher auch nicht schlecht – allein schon um die Karten davor zu schützen, dass die alte Kiste draufrutscht. Viel Platz ist da nicht übrig, aber ich glaube das gehe ich demächst mal an.

    OK, danke. Ich war davon ausgegangen, dass – ähnlich wie bei Spielen, die geschmiedet werden – dadurch einfach die Auflage finanziert wird und man diese aber auf jeden Fall etwas für Retail aufstocken würde. Ich halte meine Augen offen und schaue auch noch mal in die Kampagne rein – kann man da zum jetzigen Zeitpunkt noch einsteigen? Richtig richtig gut gelungen finde ich die Version von der Schmiede auch nicht, aber was besseres habe ich auch noch nicht gesehen. Am Ende muss ich noch selbst gestalterisch aktiv werden...



    Nochmal ein anderes Thema, nämlich die...

    ... Abkehr vom Euro-Zentrismus.

    Wie man auf der Karte von Fillias

    – ja gut sehen kann, erreichen die Völker in Horizons tatsächlich ein paar mehr Winkel der Erde, aber längst nicht alle. Ich denke, dass es der Weltgeschichte und unter anderem auch der Geografie geschuldet sein wird, dass hier manche Regionen dichter vertreten sind als andere. Der wohl immer schon eher dünn besiedelte Norden ist zumindest in Nordamerika und Europa mit den Inuit und Wikingern abgedeckt. Da wären aber sicherlich auch noch die Samen und das eine oder andere Volk in Sibirien denkbar. Bemerkenswerter finde ich, dass es nach wie vor kaum Vertreter auf der Südhalbkugel gibt. Die neu hinzugekommenen afrikanischen Völker sind alle nördlich des Äquators angesiedelt, Südamerika ist gar nicht vertreten – nur die Polynesier sind die Ausnahme. Mein geringes Wissen über diese Region lässt es mir halbwegs plausibel erscheinen, dass dort ein wahnsinnig großes Gebiet mit viel Pazifik und wenigen Inseln von Menschen erschlossen wurde, die man im Sinne einer Zivilisation zusammenfassen kann – ich nehme an auch da gäbe es gute Gründe zu widersprechen. Ähnlich könnte es bei den Aborigines aussehen, was ja nach meinem Wissen auch eher ein Sammelbegriff ist als eine homogene Gruppe zu beschreiben. Wahrscheinlich ist auch das der Grund, warum nordamerikanische Indigene und Südamerika nicht vertreten sind – also eher viele, lokale Gruppierungen anstatt ein großes Volk mit einem ausgedehnten "Reich" (das wird ja als Konzept schon keine Rolle gespielt haben) und einer Herrschaftsstruktur. Kreativität bei der Umsetzung auch abseitigerer Ideen haben Buckle/Turczi ja schon unter Beweis gestellt, aber vielleicht ist das leichter, wenn man damit nicht historischen Gegebenheiten gerecht werden will.


    Anyway, ich mache mir nur so meine Gedanken und sehe schon noch die eine oder andere Lücke für die nächste Box.

    Einfach so in die Spieleoffensive kommen die nicht? Was man so bei etsy findet sieht erstens für mein Dafürhalten ziemlich schrottig aus und zweitens habe ich darunter noch nichts gefunden, was die neuen Mechaniken von Horizons mit abdeckt.

    Laserox hat damals nicht mit Swan-Sleeves designed. Was haben die? 60-80 Micron? Später haben sie beim Design auf 100 Micron umgestellt. Aber Imperium funktioniert mit Swan Panasia Sleeves prima

    Also laut Sleeve Your Games haben die Swan Panasia Standard 40 Micron. Ich bin einer Empfehlung bei BGG gefolgt und habe Imperium mit KMC Perfect Fit gesleevet, die glaube ich 50 Micron haben. Und mit denen ist schon sehr wenig Platz im Laserox-Insert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die Kartenstapel mit Premium Sleeves noch raus bekommt, ohne die Acryl-Trenner zu entfernen.


    Bei dem mitgelieferten Insert war das größte Problem übrigens die Länge; da musste man die nach unten etwas zulaufenden Fächer mit einem Bastelskalpell anschneiden, damit das mit Sleeves noch passt.

    Mich würde eher interessieren, ob diesmal gesleevte Karten ins Insert passen...

    Also bei Ankündigung des Spiels hat David Turczi noch entsprechendes verlauten lassen. Wie's im Endprodukt aussieht weiß ich noch nicht, aber ich wäre da mal optimistisch.


    Hab mir 2mal das Laserox Insert gekauft und alle Karten gesleevt rein bekommen. Allerdings bekomme ich die Karten nun nicht mehr raus.

    Das ist leider wahr. Selbst mit dünnen Sleeves sitzt das im Laserox-Insert alles schon ziemlich spack. Ich bin da auch noch nicht so ganz überzeugt, ob es eine Lösung geben kann, mit der alle drei Boxen in der größeren Horizons-Box Platz finden. Horizons hat fast nochmal so viele Karten wie Classics/Legends zusammen, aber die Box hat nur 50% mehr Volumen (bzw. 65% mehr Fläche). Ganz ohne Inlay wie Turczi das versprochen hat geht bestimmt, aber sobald man die Karten irgendwie sortiert haben möchte befürchte ich, dass das echt wieder knapp wird.

    Aber wieso sind denn die Marsianer in Seattle oder so?

    Das sollte eigentlich Nevada sein, aber ich hab mich wohl ein bisschen im Breitengrad vertan. :lachwein: Passe ich direkt mal an.

    Ach, Nevada macht auch Sinn! Ich habe erst gedacht, dass Roswell vielleicht eine gute Verortung der Marsianer sei, aber das ist ja nochmal ein gutes Stück südöstlicher.

    Ich hatte Horizons übrigens letztendlich bei Spieletastisch vorbestellt und tatsächlich heute schon eine Versandbestätigung erhalten! 👍🏽 Momentan ist der Status noch auf "Wir erwarten ihre Sendungsdaten in Kürze" und ich weiß nicht ob es sein könnte, dass Spieletastisch bei einer normalen Vorbestellung die Versandlabel schon im Vorab erstellt. Aber ich bin einfach mal optimistisch, dass ich das Spiel vielleicht noch diese Woche in den Händen halten kann.


    Sehr zu meiner Freude war übrigens ein Teilnehmer des gestrigen Spieletreffs in ähnlicher Vorfreude und hatte Imperium: Legends dabei, so dass ich gestern noch eine Drei-Spieler-Partie davon bestreiten konnte. Der hatte das in der Vorstellungsrunde sehr gut gepitcht und ich habe direkt großes Interesse angemeldet, so dass es doch einiges an Interesse gab und zum Glück niemanden, der das mit "Bei BGG steht aber das geht auf keinen Fall mit mehr als 2 Spielern!" gedämpft hat. Aufgrund von "Wie verteilen wir uns an die Tische"-Fragen waren wir dann aber doch nicht in Vollbesetzung sondern eben nur zu dritt. Ich hatte das tatsächlich auch noch nie in dieser Spielerzahl gespielt und es stimmt schon, dass es einiges an Downtime gab, allerdings muss man auch sagen, dass das hauptsächlich auf den neuen Spieler in der Runde verfallen ist. Wir anderen beiden mit größerer Erfahrung mit dem System haben unsere Züge eigentlich immer ziemlich flott abgehandelt bekommen.

    Gespielt haben wir ausschließlich mit Völkern aus der Legends-Box – der Erstspieler hat sich für die Ägypter entschieden, der Besitzer des Spiels für die Qin und ich hab's mal mit den Maurya versucht, die ich bislang erst einmal gespielt hatte, was auch schon eine ganze Weile zurück lag. Ich musste mich zwar durch ein riesiges Nation-Deck arbeiten und habe die Glory-Karte erst als Acession-Karte also mit dem Übergang zum Empire erhalten, allerdings startet man als Maurya auch mit nur 8 oder 9 Karten im Deck und da man viele Länder ausspielt (die man ja dank Mangel an Glory auch nicht wieder ablegt) bin ich doch ziemlich schnell durch das Deck gecycelt. Die Ägypter hingegen sind äußerst aggressiv ins Spiel gestartet, zuerst mit der Egyptian Incursion, später vor allem auch mit den Exports. (Den Onager hatten sich die Ägypter auch gesichert, kam aber zum Glück nie zum Einsatz, weshalb ich eine kleine unzivilisierte Stadt von fast ganz am Anfang bis zum Ende des Spiels behalten konnte.) Allerdings waren auch die Qin und meine Maurya nicht ganz zimperlich: erstere haben in großer Regelmäßigkeit ihre Vikings auf uns geschickt und ich hatte natürlich Indian Elephants zu meiner Disposition mit denen ich Länder oder Tributarys einnehmen konnte. Die Angriffsfähigkeit von den Elefanten lief allerdings meistens ins Leere, da die Ägypter so gut wie nie Länder draußen hatten und die Qin sich schon früh (und später, als die Mauer gebaut war sowieso) gegen Angriffe schützen konnten.

    Im Gegensatz zu den imposanten Aufbauten der anderen Spieler blieb meine Auslage sehr übersichtlich: neben einer steigenden Anzahl Ländereien und der bereits erwähnten kleinen Stadt war das erstmal nur Qanat, womit ich die Wasser-Icons auf meinen Ländereien nicht nur werten sondern auch sehr ertragreich machen konnte. Das hatte zur Folge, dass ich nach 2-3 mal Prosperity mit buchstäblich Dutzenden Einheiten Material versorgt war. Aber bald kam auch noch mein Matchwinner in die Auslage: Arthashastra! Diese Karte hat mir erlaubt, die ganzen Unrest-Karten die ich von den Ägyptern in großer Anzahl reingedrückt bekommen habe, in eine Fortschritts- und also Siegpunkt-Maschine umzuwandeln. In der Solstice-Phase konnte ich alle Unrest auf der Hand abwerfen und wahlweise gegen eine neue Karte oder einen Fortschritts-Token tauschen. Glücklicherweise konnte ich mir aus dem Markt sowohl den Temple (1VP pro 5 Fortschritt) als auch die Moneylenders (1VP pro 10 Material) sichern.

    Was bei mir obendrein noch besser lief als bei den Mitspielern, war die Ausbeute vom Fame-Deck. Keiner meiner Mitspieler hat wirklich auf Glory gespielt, was vielleicht auch ein wenig daran lag, dass meine Elefanten die Ländereien der anderen sowieso klein gehalten hätten. Ich selbst musste zwar auch lange warten, bis ich die Glory-Karte überhaupt ins Deck bekommen habe, aber ich konnte mir vorher schon einmal mit den Romans eine Karte vom Fame-Deck ziehen und später noch mal meinen Ashoka aus dem Development-Deck nutzen. Unter den insgesamt 4 Fame-Karten war dankbarerweise gleich 2x Proud, was am meisten VP abwirft, wenn es unter einem Land stationiert ist – das hat meiner Strategie ja perfekt in die Karten gespielt. Und als letzte Fame-Karte habe ich noch Acclaimed spielen können, womit ich mir die oben genannten Moneylenders geholt habe. Die Qin konnten in der Endphase des Spiels mehrfach die Romans aus dem Exil ziehen und haben darüber tatsächlich auch sehr viel Fame abgegriffen und zuerst die King of Kings ausgelöst. Das Spielende war allerdings vorher schon eingeleitet, da die Ägypter sich – trotz des dicksten Decks – am schnellsten durch ihr Development-Deck gespielt hatten. Letzteres war bei mir noch fast unberührt, aber ich konnte zum Glück den punkteträchtige Buddhism in der letzten Runde noch aus dem Deck ziehen.

    In der Schlusswertung war ich dank 45 Fortschritt eigentlich schon nach der Wertung der Ressourcen uneinholbar weit vorne. Dass ich die mit dem Temple nochmal für 9VP werten konnte, war natürlich eine super Synergie. Dazu die beiden Proud jeweils unter Ländern stationiert für je 12VP und noch einige andere ertragreiche *VP-Karten – so war das trotz am Ende 6 Unrest im Stapel eine ziemlich übermächtige Partie für mich, was sich in einem Endergebnis von 115:85:73 niedergeschlagen hat.

    Ich habe gerade einfach mal direkt bei Laserox nachgefragt und sie haben bestätigt, dass sie ein neues Insert für Horizon planen. Zeitlich habe ich dazu aber nichts erfahren.

    Hast Du Laserox auch zufälligerweise gefragt, ob das neue Insert auf dem Alten für Classic/Legenden aufbaut, sprich das bisherige Insert verwendbar bleibt?

    Wie soll das denn gehen? Ein 29,7cm x 29,7cm Insert, in dem eine 28cm x 19cm Aussparung für das alte Insert ist?

    Sehe ich das eigentlich richtig das sie beim 3. Teil der Serie ein anderes Format des Kartons gewählt haben? Oder sieht das nur auf der Schmiedeseite so merkwürdig aus?

    Nein, das ist so. Die neue Schachtel hat Catan-Standardformat. Es sind dieses Mal aber auch 14 Zivilisationen enthalten statt je 8 (wie in Classic/Legends). Dass sich ein Drittanbieter der Sache annimmt, und ein Inlay für die große Box bereitstellt in das alle bisherigen Editionen passen, kann man nur hoffen (was David Turczi bei BGG auch entsprechend schon zum Ausdruck gebracht hat).


    Ich verweise dazu mal auf einen älteren Beitrag, in dem ich ein paar BGG-Forenbeiträge dazu verlinkt hatte:

    Soweit ich weiß, sind bei Horizons auch in der englische Ausgabe Solo-Karten für alle Völker (inkl. Classic und Legends) dabei. Die deutschen Karten waren ja ein Add-On der Spieleschmiede, dass es von Osprey gar nicht gab. (Warum das mit 32 statt 30 angegeben ist, weiß ich aber auch nicht.)

    Kann so sein, könnte in dem Fall aber auch daran liegen, dass man mit Horizons eine neue Mechanik eingeführt hat, die die Kompatibilität zu den beiden ersten Boxen stören würde. Wenn man das als optionales Modul entwickelt, kann man weiter munter kombinieren.

    Das ist laut Artikelbeschreibung aber nicht der Fall. Du kannst dia alten Völker genauso mit dem Modul spielen.

    Ja, aber meines Wissens nur, weil für die alten Völker Ersatzkarten beiliegen, die – neben der Korrektur einiger Druckfehler und eikigen wenigen Balancing-Anpassungen – das Handelsstraßensymbol auf einigen Karten nachrüsten. Kann ja sein, dass das jemand für die alten Völker so nicht spielen möchte.


    Aber es kann auch gut sein, dass du recht hast: Imperium ist ja auch Multiplayer eine recht solitäre Angelegenheit. Vielleicht wollte man mit den Handelsrouten der Kritik begegnen und die Player Interaction erhöhen. Gut möglich, dass das ein „Fix“ ist, an den die Autoren selbst nicht so recht glauben.

    Wenn man bedenkt das die neuen Regeln die hinzukommen (Handelrouten) nur otional sind.

    Optionale Elemente vermitteln mir häufig den Eindruck, dass der Autor unsicher ist, ob dieses Modul zum Spiel beitragen kann oder nicht. Diese Unsicherheit kann sich negativ auf die Gesamtwahrnehmung des Spiels auswirken.

    Kann so sein, könnte in dem Fall aber auch daran liegen, dass man mit Horizons eine neue Mechanik eingeführt hat, die die Kompatibilität zu den beiden ersten Boxen stören würde. Wenn man das als optionales Modul entwickelt, kann man weiter munter kombinieren.

    Die Kampagne für das deutsche Imperium: Horizonte ist nun auch in der Schmiede gestartet:

    Imperium: Horizonte
    Das Projekt Imperium: Horizonte braucht dein Engagement. Unterstütze dein Hobby und die Spielegemeinschaft. 03.02.2024
    www.spiele-offensive.de


    Geliefert werden soll im November und der Preis von 49€ ist mit der englischen Version äußerst konkurrenzfähig. Für letztere, die nächste Woche in den Handel kommen soll, werden aktuell Preise von etwa 58-65€ verlangt. Leider treibt mich nicht nur die Ungeduld, sondern auch die Integration mit meinen englischen Classic/Legends-Boxen in die Arme der Osprey-Ausgabe.

    Imperium: Horizons (EN) erscheint ja schon im Februar, also mache ich mich so langsam auf die Suche nach Angeboten. Bei den ersten beiden Boxen hatte ich damals bei dem sehr guten Angebot bei Amazon zugeschlagen. Derzeit finde ich Vorbestellungen z.B. bei Milan, dort ist die Verfügbarkeit aber erst für Ende Mai aufgeführt. Bei Spieletastisch schätzen sie März. Hat jemand schon andere gute Bezugsquellen ausgespäht?

    Ich habe eine Frage an Dich als Inhaber des Laserox-Inserts: Falls Du Sleeves für dieses Spiel verwendest, kannst Du mir den Hersteller und die genaue Bezeichnung nennen? Meine Marken passen leider nicht (auch wenn sie von den Abmessungen her passen sollten). Und bevor ich Blindkäufe mache, hätte ich lieber eine Empfehlung/Erfahrung aus erster Hand.

    Ich verwende die Gamegenic Matte Sleeves (Link zur Abwechslung mal auf‘s Spieletaxi). Sie passen von der Höhe her locker ins Insert, aber es wird mit Sleeves generell etwas eng (ein häufiges Problem bei Laserox). Ich habe deshalb jeden zweiten Acryl-Trenner herausgenommen und damit haben alle Karten gut Platz. Ich muss nun lediglich die Karten zweier Fraktionen aus dem Insert nehmen und die nicht benötigte Fraktion wieder zurücklegen – das frisst allerdings nicht besonders viel Lebenszeit 😃 Man könnte wohl dünnere Sleeves nehmen, aber das möchte ich nicht.

    Ich bin damals einem Ratschlag auf BGG gefolgt und habe die Karten in KMC Perfect Fit gesleevet – auch das passt ins LaserOx-Insert. Ich bekomme auch mit allen Acryl-Trennern die Karten in die dafür vorgesehenen Fächer, allerdings hilft es beim Rausnehmen manchmal, erst einen Trenner rauszuziehen, damit man mit den Fingern besser ran kommt.

    Was ich nicht erkennen kann: Werden die Markt-Karten der zwei Editionen jeweils getrennt aufbewahrt oder zusammen?

    Sorry, ich bin sonst selbst kein Freund wortloser Info-Dumps. Ja, wie PowerPlant schon meinte ist das Inlay in zwei identische Seiten aufgeteilt. Wenn du ein wenig in die Detailbilder reinschaust siehst du auch, dass die einzelnen Fächer lasergraviert (oder wie immer man das bei Holz nennt) sind und die Zuordnung der verschiedenen Stapel in die Fächer dadurch tatsächlich recht leicht fällt. Ich habe die Karten (der englischen Ausgabe) mit sehr dünnen Sleeves versehen und das passt alles aber sitzt ordentlich spack. Die deutschen Karten wurden ja glaube ich in der Qualität schon etwas verbessert – ob man da mit Sleeves Probleme bekommt können bestimmt andere sagen.


    Eine weitere Möglichkeit, v.a. wenn dir das Spiel sehr gut gefällt, wäre auf die kommende Horizons-Box zu warten. Da die neue Box 14 Völker enthalten wird, wird auch die Schachtel etwas größer sein und sollte laut David Turczi ohne das mitgelieferte Inlay alle Karten aller Editionen verstauen können. Es besteht die Hoffnung (auch bei David Turczi), dass auch dafür wieder praktikable Drittanbieter-Lösungen erscheinen werden.

    Die offizielle Regel ist, dass man entweder das eine oder das andere Deck nimmt, mit einer kleinen Anpassung: die Völker aus der einen Box können in der anderen als Tribut-Karten auftauchen. Man sollte vor dem Spiel Tribut-Karten beteiligter Nationen raussortieren und durch eine zufällige Karte aus dem anderen Set ersetzen.


    Mischen würde ich nicht. Die Kartenanzahl muss ja kontrolliert sein, also müsste man aus den zusammengemischten Decks eine Auswahl ziehen. Und das würde bestimmt das Balancing durcheinander werfen.

    Ich finde, dass zumindest einige der typischen Stichwörter bereits im Spielablauf hätten erklärt werden können. Ist zu lange her, um konkrete Beispiele zu erinnern… ich glaube ich hätte mir damals z.B. gewünscht, dass wenigstens mal Acquire und Break through als die beiden Arten, Karten zu erwerben, im Spielablauf erklärt worden wäre.


    Und ein wirkliches Versäumnis finde ich, dass die Sonderregeln für manche der komplizierteren Völker nicht gesammelt irgendwo stehen. Z.B. Utopians: Da ist zwar unter „Nation-specific Notes“ erklärt, wie deren Journey funktioniert. Aber die Besonderheiten beim Spielaufbau stehen vorne bei „Player Setup“ und die Tatsache, dass die nur 3 Exhaust-Token zur Verfügung haben, sogar nochmal woanders bei „Common Setup“! Da habe ich bei meiner Erstpartie mit den Utopians natürlich nicht mehr reingeschaut – ich hatte das Spiel ja schon etliche Male gespielt und war mir sicher, das Setup verinnerlicht zu haben.

    Wie von David Turczi hier bestätigt, wird Horizons fast 50 Ersatz-Karten für Classics/Legends enthalten. Teilweise um Tweaks und Nachbesserungen umzusetzen, teilweise um die neue Handelsmechanik rückwirkend zu implementiere und auch um die paar Tippfehler auszubessern.

    Ich fand und finde die auch super, mit der Ausnahme, dass viele Spezialregeln für die Völker mittendrin verteilt sind. Da hätte ich mir Sonderkästen gewünscht, grade wenn man Avalonier oder Utopisten zum ersten Mal spielt.

    Ja, das hat auch bei mir mal dazu geführt, dass ich die Utopisten erstaunlich leicht fand. Die haben ja statt 5 nur 3 Exhaust-Tokens zur Verfügung, was aber nur im Commons Setup bei der Vergabe der Exhaust-Tokens steht. Das hätte definitiv auch ins Glossar zu den Sonderregeln der Utopisten gehört! (Aber vielleicht ist das ja im deutschen schon verbessert.)

    Da kommt ja noch erschwerend hinzu, dass man im Vorfeld nicht weiß, wie die Verteilung in den Stapeln sein wird. Man kann also z.B. nicht gezielt auf Fame spielen, wenn dort gerade viele VP drin liegen. (Es sei denn, jede:r Spieler:in darf sich die zufällig zusammengestellten Stapel vorher anschauen.)

    Ja, dann war alles richtig. Wenn Aufstandskarten im Deck sind (farbige Ecke ohne Symbol) dann bleiben sie dort auch und werden auf die Hand gezogen.


    Aber wohin werden sie „Zurückgelegt“? Das Kexword suggeriert mir, dass sie dahin kommen, woher man sie hat. Das wäre dann aber der eigene Ablagestapel oder gar das Deck.

    Das Handling ist in-Game immer das Gleiche: wenn sie entsorgt werden, kommen sie auf den Aufstandsstapel.

    In der englischen Anleitung ist das in den Keywords unter Return an Unrest ganz eindeutig, finde ich: "Take an Unrest card from your hand and add it to the unrest pile." Da wird nicht unterschieden, aus welchem Kartensatz die Unrest-Karte ursprünglich mal kam. (Generell spielt die bunte Ecke im Spiel nach dem Setup ja gar keine Rolle mehr.)


    Urbisan war nicht nur schneller, sondern bestätigt auch, dass das in der deutschen Anleitung quasi identisch formuliert ist.