Beiträge von brettundpad im Thema „Imperium: Classics, Legends & Horizons“

    verv  Huutini Das fühle ich an der Stelle leider nicht. Dafür ist mir die Mechanik zu sehr im Vordergrund. Und ich gehöre auch nicht in die Schublade, dass ein Civ-Spiel exakt etwas abbilden muss. Dafür habe ich zu viele verschiedene im Schrank. Es geht darum, was man am Tisch fühlt. Frag mal meine Frau. Die fühlt da noch viel weniger, findet das Artdesign scheiße und die Mechanik sogar langweilig. Da bin ich nicht komplett ihrer Meinung.


    Ich bringe da mal einen anderen Vergleich. Marvel Champions. Ein tolles Spiel! Comic Fan? Super, Optik 1+! Mechanik? Die Helden und Schurken sind super dargestellt und zeigen unterschiedliche und passende Mechaniken. Trotzdem wird da jemand enttäuscht sein, der jetzt eine Geschichte erleben will, auch wenn Events und das Schurkendeck eine kleine erzählen. Wenn ich aber darüber das Spiel verkaufe, bekomme ich Probleme.


    Etwas ähnlich sehe ich das bei Imperium Klassik. Die Völker sind gut und passend umgesetzt. Ich persönlich erlebe aber durch das mechanische Wettrennen kein Kopfkino. Wenn ich als Römer das erste Mal Eroberung spiele und Gebiete einnehme passt das noch, das Karten unterschieben ist thematisch für mich schon schwerer zu erklären, gerade im intuitiven Sinne. Wenn ich das aber innerhalb das Spiels immer wieder mache, dann ist das für mich keine Civ-Mechanik, die etwas atmosphärisch darstellt, sondern dient Vordergründig taktischen Überlegungen und ich versinke in der Mechanik. Die Karten, warum mein Reich zusammenbricht, machen für mich das thematisch jetzt auch nicht besser.


    Ich spreche dem Spiel sein Thema nicht völlig ab. Die Idee mit der vergangenen Geschichte finde ich z.B. super. Das ein Hafen Wasser braucht passt auch. Es ist jetzt nicht völlig seelenlos, aber es ist eben abstrakter, mechanischer. Das finde ich, wird hier im Thread auch klar. Nämlich immer dann, wenn die Leute Probleme mit dem Spiel haben und es weniger gut finden. In einem thematisch dichtem Civ-Spiel muss ich eher weniger erklären, warum man was jetzt macht. Bei Imperium Klassik kann man sich durchaus in den ersten Partien fragen, was mache ich hier jetzt eigentlich?! Das liegt nicht daran, das Imperium Klassik so komplex ist, dass ist es aus meiner Sicht gar nicht, zumindest nicht bei einfachen Völkern, sondern das man Mechanik, Thema und das was das Volk kann, nicht zusammenbringt. Es ist für mich daher in erster Linie ein eher verkopftes, mechanisches Deckbuilding-Spiel, dass ein Wettrennen zelebriert, bei dem man im zweiten Schritt daraus dann Aspekte eines Civ-Spiels findet.


    Brettspiel Dude Ne, das kann man nicht. Unterschieben geht nur 1 Karte unter die, die den Effekt auslöst. Zumindest im Regelfall. Du bekommst beim Abreißen also durchaus dir Karten wieder, es sei denn, du hast ein sehr großes Gebiet. Was bei den Römern zumindest möglich ist.

    Huutini Ich gebe dir mit deinen Erklärungen eigentlich recht, aber es ist aus meiner Sicht am Ende kein Civ-Spiel. Es ist ein Deckbuilder-Wettrennen. Ein abendfüllendes Civ-Spiel ist Clash of Cultures oder Through the Ages, aber sicher nicht Imperium Klassik. Es ist jetzt nicht so große Mechanik, Karten unter ander zu legen, Karten geschickt nachzuziehen, schlechte ins Exil zu schicken und diese Engine temporär zu wiederholen. Es simuliert für mich kein Aufstieg eines Volkes, sondern es ist eine Karten-Jonglieren, um schnell sein Deck gleichzeitig auszudünnen und richtig zu erweitern. Ich verstehe durchaus, dass man damit Spaß haben kann, aber für mich ist der Ausdruck Civ-Kartenspiel eine falsche Fährte, die Leute wie mich zum Kauf animiert und dann einen Fehlkauf im Schrank hat. Schlecht ist das Spiel nicht, aber es ist was ganz anderes als man sich das vielleicht vorstellt.

    Brettspiel Dude Ganz einfach, ich habe damit 2 Mal gewonnen. Einmal 79 und einmal 84 Punkte. Ich habe einmal auf Ruhm gespielt, damit eine Engine aufgebaut und einmal mehr noch auf Entwicklungskarten. Ich habe mit den Römern aus ihrem Deck eigentlich alles gesehen und vermisse da jetzt nichts. Ich finde das Deckbuilding innerhalb des Spiels mit den Möglichkeiten der Römer nicht sonderlich spannend noch komplex. Das gleiche gilt für die Perser.

    Fruchtfliege Ja und eine zweite Partie. Meine Frau will es nie wieder spielen. Zu lange, zu seelenlos, zu viel Downtime bei Kettenzügen oder Powersymbiosen. Ich find es schon nett. Das eigene Volk auszubauen und durchs Deck rotieren ist witzig und der Twist mit Barbaren/Imperium ist frisch. Reicht für mich am Ende wohl aber nicht. Auf- und Abbau und Spielzeit für zwei Personen ist für mich bei dem Spiel definitiv zu lang. Ich verstehe, warum man damit Solo Spaß haben kann, da spiele ich aber lieber Marvel Champions. Die Kniffe der Völker und wie man sein Deck baut ist sicher ne gute Motivation um sich durchs Spiel zu wühlen. Aber ganz ehrlich, in der Zeit die das Teil dann doch verschlingt, kann ich ganz andere Spiele spielen, die dann thematisch mehr Kopfkino, Spielspaß und Anspruch an die Mechanik setzen. Vor allem, gerade auch gegeneinander ist es sicher geil, wenn da viele Völker mit ihren eigenen Mechaniken aufeinanderprallen. Aber ganz ehrlich, bei 4 Personen explodiert doch die Spiel/Downtime ins Unerträgliche. Letzter Punkt: Ich z.b. hätte jetzt selbst keine Lust mehr Perser oder Römer zu spielen. Für mich eher ein Armutszeugnis bei einem Spiel, wo 8 Völker drin sind.


    Edit:


    Eben BGG gecheckt, fast alle 10 Bewertungen die ich anfänglich gecheckt habe, sind Bewertungen. Dazu sinkt die nicht Empfehlung bei drei bis hin zu vier Personen dramatisch.

    Aus meiner Sicht ist das durchaus ein Unterschied. Wenn ich alleine gegen einen Bot/Highscore spiele, dann ist das etwas anderes, als wenn ich gegen meine Frau spiele. Zumindest für mich! Wie ich gewinne, wie sehr ich fühle mit der Fraktion etwas erreicht zu haben, ist für mich alleine am Tisch anders. Weiterer Faktor: Interaktion. Gegen einen Bot, alleine im Solo-Modus, muss ein Spiel für mich andere "Interaktion" bietet, allein im Vergleich zu anderen Spielen. Wo ich alleine Spaß am Optimieren habe, möchte ich zu zweit vielleicht mehr Verzahnung zwischen den Spieler:innen. Wenn ich also alleine versuche die Römer zu optimieren, ist es etwas anderes, wenn meine Frau daneben sitzt und sie das bei den Persern macht und wir uns am Ende fragen, war es das jetzt?! Daher glaube ich, das Imperium Klassik sicher durchaus seine Stärken im Solomodus hat und da auch im Vergleich zu anderen Spielen, zu zweit das aber anders aussieht.

    Die Stufe-1 Völker, allen Voran Rom, Makedonien und Persien sind langweilig. Besonders da sie sich alle 3 massiv ähneln. Richtig. Aber das macht ja nicht das ganze Spiel langweilig. Man muss diese nur eben als Tutorial Fraktionen verstehen.

    Und genau darum ging es in der Diskussion. Nichts anderes wurde behauptet. Römer vs Persien eignet sich zum Einstieg, ob damit (gegeneinander) Spielspaß aufkommt, steht dann auf einem anderen Blatt.

    Ich spiele nicht gegen einen Bot. Ich glaube, bei dem Spiel sollte man das durchaus trennen. Es scheint mir, Begeisterung und die vielen guten Eindrücke hier, sind eher von Solo-Spieler:innen? Ich habe da als Benchmark keine Punktzahl oder Bot, sondern nur mein eigenes Spielgefühl und den Vergleich zu meiner Frau.

    Cyberian Ne, sorry, das dieses Spiel ein Bier & Brezel Spiel ist habe ich überhaupt nicht erwartet. Es ist aber um einiges abstrakter als ich dachte. Es geht mir um das Feeling. Wenn ich ein Clash of Culture sehe und ich habe keine Ahnung vom Spiel und ich sehe die Technologie "Bewässerung" und deren Auswirkungen, dann habe ich ohne das Spiel zu kennen, eine Ahnung was mir das bringt. Ich will es ausprobieren. Das ist bei so vielen anderen Spielen ebenso. Ich sehe etwas, mache mir einen groben Reim und probiere aus. Selbst bei komplexen Spielen. Das fühle ich bei Imperium überhaupt nicht. Das hat nichts mit Komplexität zu tun, sondern eher mit Kopfkino, Neugierde erwecken, thematische Infos so darzustellen, das sie zum Spielen einladen. Bei On Mars in der Erstpartier kann ich auch nichts einschätzen, ich habe aber eine Ahnung. Imperium ist absolut abstrakt, nicht greifbar und damit wird es belanglos. Ich sehe einen Markt, ich sehe Karten, ich schätze sie ein und mich interessiert keine einzige. Ja, das wird sicher anders, wenn man es dann öfters spielt. Trotzdem für mich persönlich ein absolut seelenloser Einstieg in das Spiel. Ich kann irgendwas tun, um unterzuschieben, zurückzunehmen, Ressourcen zu tauchen, um Karten im Markt zu kaufen, die das gleiche ermöglichen. Mit abgrundtief hässlichen und unthematischen Markern. Ich will das Spiel nicht abschreiben, ging mir nur um das Feeling beim Einstieg.


    Ansonsten hat es sNice24 schon sehr gut formuliert.


    Ein Gedanke noch. Ich glaube, und da bin ich vielleicht einer falschen Erwartung aufgesessen, es ist weniger ein Civ-Deckbau-Spiel und viel mehr ein hartes Wettrennen?! Wahrscheinlich muss man seine Motivation weniger aus einem schönen Kartenstaat ziehen und mehr aus der reinen Geschwindigkeit.

    Da es hier weiterhin nur um Karten, Sleeves und Inlays geht, schreibe ich mal was zum Spiel. Übrigens ohne Plastikkondom gespielt, der Text könnte also Anteile von Wahnsinn enthalten.

    Wichtig, ich habe die Partie gestern mit meiner Frau nicht zu Ende gespielt. Wir haben uns erst einmal grob eingespielt, damit die Regeln nicht wieder vergessen werden. Wir haben gestern mehr Cascadia gespielt. Also mich hat die erste halbe Partie irgendwie sehr ratlos zurückgelassen. Vielleicht sollte ich den Strategieguide doch intensiver lesen?

    Ich habe die Römer und meine Frau die Perser gespielt. Ich habe meine Karten auf der Hand mechanisch größtenteils verstanden, aber den Sinn dahinter nicht. Warum sollte man Karten unterschieben? Später für Siegpunkte? Karten parken, um sie später beim Zurückziehen zu bekommen? Null Gefühl warum nun eine Karte mächtig ist, warum ich sie JETZT ausspielen soll oder nicht. Interessantere Karten sind für die Barbarenphase nicht benutzbar. Der Start ist merkwürdig.


    Ich konnte mich am Anfang schnell ausbreiten, weil ich einfach Gebiete kaufen konnte. Wofür habe ich nur gefragt? Ich durfte da schon wieder was unterlegen. Ja, ich habe damit Symbole in der Auslage (Tropfen... ist das thematisch Wasser? und so ein Sack...) und habe gesehen, dass ich Karten habe, bei dem ich durch das zurückziehen dann je nach Symbol etwas erhalte. Aber irgendwie hat mich das wirklich null abgeholt. Wohin will ich? Was soll ich fühlen? Warum breite ich mich aus? Ich hatte zig Ressourcen und konnte die gar nicht ausgeben...

    Ich verstehe das Ziel. Jedes Volk spielt sich anders, das Durchdringen der unterschiedlichen Mechaniken soll Spaß machen. Vielleicht ist es mir rein über Karten auch zu verkopft. Oder zu unthematisch? Und es wäre gestern wohl besser gewesen, weiterzuspielen. Holen wir heute nach. Ich kann das Spiel auch natürlich nicht einmal im Ansatz beurteilen. Wollte aber trotzdem mein komisches Spielgefühl loswerden. Imperial Settlers oder Empire of the North ist irgendwie weniger abstrakt und direkt besser zu greifen.