So, ich habe gerade mein erstes Solospiel hinter mir und es mit 113 Punkten knapp nicht geschafft. Worum geht es in dem Spiel: Wir befinden uns im Zeitalter der Industrialisierung und bauen uns am namensgebenden Oranienburger Kanal ein kleines Industriegebet auf. Das Thema ist leider nur Beiwerk und wirkt etwas drüber gestülpt, denn außer das wir auch Wasserstraßen bauen können hat der Kanal weiter nichts mit dem Spiel zu tun. Schade.
Nichtsdestotrotz weiß die Mechanik drumherum zu gefallen. As Spiel gliedert sich in die Aktionsphase, auf die die Vorbereitungsphase folgt. Auf einem Aktionsplan können wir Workerplacement betreiben. Im 2-Personen-Spiel hat der Startspieler 3 Aktionen, der zweite Spieler zwei. Die Reihenfolge wechselt. Im Solospiel hat man 4 Aktionen zur Verfügung, wobei ein Feld immer blockiert wird. Die Aktionen sind im wesentlichen Gebäude bauen, Strecken bauen, Brücken bauen und Ressourcen erhalten – immer in verschiedenen Kombinationen. Drei der sieben Felder sind zu Anfang des Spiels teilweise mit Gebäudekarten belegt. Werden diese im Laufe des Spiels aufgedeckt, verstärken sich die Effekte der entsprechenden Felder. Auf einen Teil der Felder werden jede Runde zusätzlich Taler gelegt, die man bekommt, wenn man das Feld in der nächsten Runde belegt.
Auf unserem Industrieplan können wir nun auf einem 4x3 Raster die Gebäude bauen, die in Form von Karten ausliegen. Jedes Gebäude hat einen Effekt, der wiederum Boni gibt, in der Regel in Form von Ressourcen oder Punkten. Der Effekt triggert allerdings nicht sofort, sondern erst, wenn entweder das Gebäude von Strecken (Weg, Straße, Bahn oder Kanal) umschlossen ist, wobei an die Strecken häufig nochmals Bedingungen geknüpft sind wie z.B., dass es von Bahngleisen flankiert sein muss oder mindestens ein Weg und eine Straße angrenzend sein müssen. Eine zweite Möglichkeit, die Boni auszulösen ist, zwei Brücken vom Gebäude zu benachbarten Gebäuden zu bauen. Der Effekt jedes Gebäudes kann damit maximal 2-mal pro Spiel ausgelöst werden.
Ressourcen werden auf einem Ressourcenrad angezeigt. Einfache Ressourcen (Holz, Erz, Lehm) können Wertigkeiten zwischen 0 und 8 annahmen, wertvolle Ressourcen (Eisen und Ziegel) Wertigkeiten zwischen 0 und 6. Diese sind auf dem Rad gegenläufig angeordnet. Man darf einmal pro Runde in der Vorbereitungsphase kostenlos gegen den Uhrzeigersinn drehen und reduziert damit die einfachen Ressourcen, um die wertvollen zu erhöhen. Klingt etwas kompliziert, aber wenn man einen Blick aufs Rad wirft, erklärt sich der Mechanismus. In Jederzeitaktionen darf man außerdem einfache Ressourcen kaufen oder das Rad gegen Geld zusätzlich drehen. Diese Jederzeitaktionen können in jeder Phase des Spiels durchgeführt werden, dürfen normale Aktionen aber nicht unterbrechen.
Nach jeder Runde werden Gebäudekarten vom Aktionsplan aufgedeckt. Liegen alle Karten aus wird die letzte Runde eingeläutet. Am Ende gibt es Prestigepunkte, die auf Gebäudekarten abgedruckt oder über Prestigemarker erwirtschaftet wurden. Außerdem gibt’s Prestige für übriggebliebene Ressourcen, Geld, Straßen, Schienen und Kanäle. Für leere Streckenfelder wird jeweils ein Prestigepunkt abgezogen. Das Solospiel gewinnt man ab 120 Punkte.
Wie bereits im ersten Post beschrieben würde ich sagen, dass das Ganze eher ein Solospiel ist. Der Logik-Puzzle Vergleich von MetalPirate trifft es ganz gut. Mir hat es gefallen, auch wenn es meinen Rosenberg Favoriten Arler Erde sicherlich nicht übertrifft. Aber es hat einen entscheidenden Vorteil - Das Spiel spielt sich schnell und leicht runter oder übertrieben gesagt: In der Zeit, in der ich Arler Erde oder Fest für Odin aufbaue, habe ich das hier gespielt. Ok, ganz so fix geht es dann doch nicht, aber ich würde unter der Woche eher das hier abends noch auf den Tisch packen als eines der anderen. Dazu passt auch, dass der Schwierigkeitsgrad nicht ganz so hoch ist, aber durchaus fordernd und wenn man möchte, kann man sich tief in das Ding reinsteigern. Trotzdem stellt sich die übliche Frage: Brauch ich das noch in der Sammlung… Wird wohl nochmal in mich gehen müssen.