Normalerweise fördere ich in jedem Jahr ganz bewusst so ein bis zwei Crowdfunding-Spiele von Kleinverlagen und/oder Newcomer-Autoren. Sachen, bei denen ich den Eindruck habe, dass die Macher sehr gut wissen was sie tun. Da waren auch durchaus schon Hits von zu diesem Zeitpunkt komplett unbekannten Verlagen dabei, die dann später groß rausgekommen sind. Ich habe Frühwerke von Mindclash (Trickerion Erstauflage), Fryx Games (TFM Erstauflage), Garphill Games oder anderen gefördert, und das mit bewusster Auswahl, nicht mit Gießkannen-Prinzip und 100 Kickstartern im Jahr.
Ich will nicht sagen, dass ich das Geld dann von Anfang an abschreibe, das nicht; ich muss auch schon mit meinem Spiele-Budget haushalten. Aber das geschieht dann trotzdem irgendwo mit dem Bewusstsein: wenn diese 50 Euro versenkt sind, muss ich trotzdem nicht von Wasser und Brot leben. Spiele kauft man ja primär zum Spielen, nicht zum Weiterverkaufen, und die Spielewelt als Ganzes braucht auch Förderung von Newcomern, nicht nur den fünfzigsten Aufguss der ewig gleichen Ideen der ewig gleichen Autoren.
Normalerweise wäre Lengends of Void ein sehr guter Kandidat für einen solchen "Nachwuchs-Förderungs-Kauf".
Für eine solche Risiko-Bestellung ist das Spiel hier wirklich ein bisschen teuer. Klar, doppellagige Boards oder gutes Artwork kostet Geld, aber warum müssen Anfänger direkt in diese Preisklasse gehen? Aber nur daran würde es bei mir nicht scheitern. Mein Hauptproblem ist aktuell wirklich Corona. Meine Liebste ist noch nie der allergrößte Spielefan gewesen und alles andere, insbesondere der Spieletreff, fällt seit mittlerweile 15 Monaten komplett aus. Von den Kickstartern, die in dieser Zeit angekommen sind, habe ich vielleicht einen oder zwei gespielt habe, der Rest stapelt sich.
Das Ganze scheitert also bei mir eher an der selbstauferlegten Kickstarter-Bremse.