Beiträge von MetalPirate im Thema „Legends of Void“

    MetalPirate

    Hast du noch neue Erkenntnisse?

    Wie entscheidest du dich?

    Ich sehe gerade: Das habe ich dir noch gar nicht beantwortet. Bei mir ist's bei 1€ geblieben. Der Stapel ungespielter Spiele seit Corona-Beginn ist noch immer nicht abgearbeitet; in diesen 2,5 Jahren sind ja noch munter weiter die zuvor gebackenen Sachen eingetrudelt...

    (Aber in den letzten 12 Monaten habe ich gerade mal vier neue Crowdfunding-Sachen unterstützt und ähnlich viele Retail-Spiele gekauft, dafür deutlich mehr verkauft, also Besserung in Sicht.)

    ich hoffe das wird nicht so eine Horrorstory wie in dem einen Thread letztens

    Bei einem Erstlingsprojekt hast du immer ein erhöhtes Risiko, aber die Macher hier machen auf mich den Eindruck, dass sie seriös sind. Zu erkennen unter anderem am realistischen Finanzierungsziel. Andere Macher setzen das viel zu niedrig an, um schnell "funded!" melden zu können ... und das führt dann natürlich oft zu Problemen, wenn die eingeworbene Summe im Endeffekt doch nicht reicht.


    Ich bin mal mit 1€ drin.

    Ich auch, schon von Anfang an.

    Bauch sagt: Das Projekt möchte ich unterstützen.

    Verstand sagt: Schau auf den Stapel ungespielter Spiele, die sich seit Corona-Beginn auftürmen...

    Das ist jetzt in dem Bereich, wo es für die Macher auch günstiger sein könnte, es abzubrechen und mit kleinen Verbesserungen in einem Monat neu zu starten.

    Sternenfahrer : Zumindest könnte ich meine Trickerion Erstauflage noch halbwegs verlustfrei weiterverkaufen. Das ist für ein sechs Jahre altes Erstlingsprojekt nicht unbedingt das zu erwartende Resultat. Ganz im Gegenteil, viele Kickstarter-Erstlingsprojekte taugen später nur noch zum Ausschlachten des Materials. Und dass ein Verlag dann später mit einem Kickstarter die $1M-Grenze knackt (Anachrony Erweiterung), ist auch nicht unbedingt normal.

    Okay, mit einer viertel Million Dollar und über 4000 Backern war auch Trickerion nicht wirklich klein, aber es war ein Kickstarter-Erstlingsprojekt eines Verlages, vom dem damals Anfang 2015 noch nie jemand gehört hatte.

    BTW, mit Rückkehr zu on-topic: Könnte in der heutigen Zeit des Kickstarter-Überflusses überhaupt ein Neuling direkt SO groß durchstarten? Vermutlich nicht. Aber wenn man es versucht, dann ist der Designansatz "Bekanntes + X" gepaart mit tollem Artwork -- denn das verbindet Trickerion mit Legends of Void -- auch heute sicher nicht verkehrt.

    Normalerweise fördere ich in jedem Jahr ganz bewusst so ein bis zwei Crowdfunding-Spiele von Kleinverlagen und/oder Newcomer-Autoren. Sachen, bei denen ich den Eindruck habe, dass die Macher sehr gut wissen was sie tun. Da waren auch durchaus schon Hits von zu diesem Zeitpunkt komplett unbekannten Verlagen dabei, die dann später groß rausgekommen sind. Ich habe Frühwerke von Mindclash (Trickerion Erstauflage), Fryx Games (TFM Erstauflage), Garphill Games oder anderen gefördert, und das mit bewusster Auswahl, nicht mit Gießkannen-Prinzip und 100 Kickstartern im Jahr.

    Ich will nicht sagen, dass ich das Geld dann von Anfang an abschreibe, das nicht; ich muss auch schon mit meinem Spiele-Budget haushalten. Aber das geschieht dann trotzdem irgendwo mit dem Bewusstsein: wenn diese 50 Euro versenkt sind, muss ich trotzdem nicht von Wasser und Brot leben. Spiele kauft man ja primär zum Spielen, nicht zum Weiterverkaufen, und die Spielewelt als Ganzes braucht auch Förderung von Newcomern, nicht nur den fünfzigsten Aufguss der ewig gleichen Ideen der ewig gleichen Autoren.

    Normalerweise wäre Lengends of Void ein sehr guter Kandidat für einen solchen "Nachwuchs-Förderungs-Kauf".

    Für eine solche Risiko-Bestellung ist das Spiel hier wirklich ein bisschen teuer. Klar, doppellagige Boards oder gutes Artwork kostet Geld, aber warum müssen Anfänger direkt in diese Preisklasse gehen? Aber nur daran würde es bei mir nicht scheitern. Mein Hauptproblem ist aktuell wirklich Corona. Meine Liebste ist noch nie der allergrößte Spielefan gewesen und alles andere, insbesondere der Spieletreff, fällt seit mittlerweile 15 Monaten komplett aus. Von den Kickstartern, die in dieser Zeit angekommen sind, habe ich vielleicht einen oder zwei gespielt habe, der Rest stapelt sich.

    Das Ganze scheitert also bei mir eher an der selbstauferlegten Kickstarter-Bremse.

    Es ist nicht nur TfM als Einfluss. Die haben sich auch anderswo bedient. Aber solange man noch genug eigenes dabei hat, finde ich das völlig okay, denn wenn das so passiert, zeigt das erstmal nur, dass sie gut wissen, was sonst noch so auf dem Markt ist und warum das gut funktioniert. Das ist bestimmt kein Fehler.


    Mir ist es leider für knapp 90€ zu ambitioniert für ein Erstlingswerk, um es einfach mal auszuprobieren.

    Genau das. Und Corona (samt Stapel ungespielter Spiele). Sonst wäre ich vermutlich auch schon dabei.

    Aber eines ist auch klar: Das ist die Kategorie Spiel, die man eigentlich ausschließlich zur Förderung von Newcomern backt. Nicht aus finanziellen Gründen. Bei Nicht-Gefallen wird man maximal noch 50% des eingesetzten Geldes wiederbekommen, und das auch nur, wenn es halbwegs ordentlich bewertet ist.

    Geht es nur mir so oder ist das eine Terraforming Mars Variante mit Fantasy Thema und ausgetauschter Area Control Mechanik?

    Den Eindruck hatte ich auch an mehreren Stellen. Ein weiterer Punkt, den du noch nicht genannt hast, sind die Tags [Symbole] auf den Karten, die dann an diversen Stellen referenziert werden.

    Rulebook gibt's auf der KS-Seite. Ich bin aber noch nicht durch in dem Sinne, dass ich sicher sagen könnte "ich empfehle es" bzw. "ich rate davon ab". In der letzten Woche sind gleiche mehrere Kickstarter bei mir angekommen (Kemet, Sleeping Gods, Maharaja) und die sind erstmal interessanter als ein Kickstarter, der aller Wahrscheinlichkeit nach eh nicht das Funding-Ziel erreichen wird.

    Zum "semi-kooperativ" noch: Ich würde das nicht so nennen, weil man nicht gemeinsam verlieren kann. Bzw. nur so nennen mit dem Zusatz, dass der "semi-kooperative" Aspekt hier bedeutet, dass die Endwertung in Abhängigkeit von einem kooperativen Ziel so oder so aussieht. Zwei Möglichkeiten. Ein großer Teil der Schlusswertung fällt nämlich einfach aus, wenn das gemeinsame Ziel nicht erreicht wird.

    Sowas ist für mich in Kickstarter-Spielen von Neulingen eher ein Minuspunkt, denn das funktioniert in der Theorie oft besser als in der Praxis. Klar, sowas kann schön thematisch sein. Theoretisch. Aber es ist inhärent instabil, weil kleine Unterschiede im Spiel riesige Unterschiede dabei machen, wer am Ende gewinnt -- und das will am Ende jeder, so funktionieren Spiele. Wenn die Spieler dann rechnen können, bewirkt das oft sowas wie: "Nö, warum soll ich das Monster platt machen, damit du gewinnt? Mach's doch selbst! Ich setze ab jetzt voll auf einen Monster-Sieg!" ... und in diesem Moment kann ein Spiel mit unterschiedlichen Endwertungen dann halt leicht kippen, spätestens wenn ein Streit darüber ausbricht, wie "thematisch" man sowas zu spielen habe. Meiner Meinung zeichnet sich gutes Spieldesign eben auch dadurch aus, dass es für möglichst jede Gruppe stabil und reibungslos funktioniert.

    Ich habe den Eindruck, dass es ein bisschen viele Mechanismen und Symbole sind. Aber mir gefällt, wie die Macher über die KS-Updates ihr Spiel, seine Geschichte und seine Symbolik in kleinen Häppchen vorstellen.

    Mein Ziel ist es, in den nächsten Tagen die Spielregeln komplett durchzulesen. Das ist mir wichtiger als irgendwelche bezahlten Reviewer, die die Regeln mal mehr und mal weniger gründlich gelesen haben.

    Die Frage nach der VAT wurde (erwartungsgemäß) bereits in den Kommentaren gestellt. Antwort der Macher: kommt noch oben drauf. Das heißt, dass man hier zusammen mit knapp 90 Euros rechnen muss.

    Ich sag's mal so... Ich habe mir die Anleitung jetzt noch nicht durchgelesen. Aber dass mir ein Erstlingsprojekt 90 Euro wert ist, ist dann doch eher unwahrscheinlich.

    Zumal es noch so ein paar Kleinigkeiten gibt, die mich stören. Das fängt damit an, dass weder auf der KS-Seite noch auf BGG ein Autor (oder Illustrator) angegeben ist, geht über das manchmal etwas hakelige Englisch zu dem ziemlich wilden Inspirationsmix bei den mythologisch-religiösen Monsternamen bzw. sonstigen Bezeichnungen (gutes "World Building" geht anders) und hört noch nicht damit auf, dass die Spielmechanismen bei der Beschreibung im Gegensatz zur Präsentation der wirklich gelungenen Grafik doch arg kurz kommen.

    30+-Seiten Regeln für ein Euro ist auch eher ungewöhnlich

    Das ist eine der (bei Kickstarter-Spielen nicht unüblichen) Anleitungen, bei denen auch mal mittendrin eine komplette Seite nur für eine Grafik geopfert wird. Auf der anderen Seite standardmäßig zweispaltiger Textsatz. Ist schon eine gewisse Menge Text. Muss ich mir mal anschauen.

    Was mir noch nicht ganz klar ist, ist, ob auf die 59€ Pledge-Preis plus 15€ Versand im Pledge Manager noch VAT draufkommen. Der Verlag kommt aus Italien und nach europäischer Rechtslage müssen Endpreise incl. MwSt ausgewiesen werden, aber gilt das auch für europäische Verlage auf einer amerikanischen Plattform wie Kickstarter?