Beiträge von Spielphase im Thema „Die Verteidung von Procyon III“

    Spielphase

    Das verstehe ich nicht ganz. Meine BWL-Vorlesungen sind aber auch schon etwas her und wurden nie mehr gebraucht.


    Taverna Ludica hat ausgerechnet, dass sie X€ brauchen. Alles unter X, egal ob es 10.000€ oder 100€ sind, ist zu wenig. Natürlich kann der Verlag das aus eigener Tasche auffangen. Aber warum wird er zu einer Lachnummer, wenn er kostendeckend arbeiten will?

    Weil Du niemals so absolut (!) kalkulieren darfst. Du brauchst immer einen Puffer an Kapital für Unwägbarkeiten. In der Regel sind das 20-40% an Reserve, aber die Höhe der Reserve ist dabei natürlich von den Unwägbarkeiten selbst definiert. Als einfachstes Beispiel sei hier der Umrechnungskurs zweier Währungen genannt, wenn die Ware nicht im eigenen Land hergestellt wird. Wenn das Spiel oder Teile davon z.B. in China gefertigt werden, muss man dies entsprechend berücksichtigen. Wenn dann Spannungen wie jetzt zwischen USA und China auftauchen, spiegelt sich das sofort dort wieder und kann ordentlich Geld kosten (oder Kosten senken...). Auch die Datumsgrenze 31.12 ist eine Unwägbarkeit, weil dort z.B. Steuern und Abgaben sich ändern können, Paketkosten erhöht werden etc...


    Das sind jetzt nur zwei kleine Beispiele. Es gibt bei Produktionsprozessen und Handelsprozessen aber noch einige mehr...

    Spielphase Du weißt aber schon, dass Taverna Ludica ein sehr kleiner Verlag ist und das, wenn ich mich nicht irre, nebenbei und mit Unterstützung der Familie und Freunden macht.

    Ja klar. Aber wenn ein 15000 Euro Förder-Auftrag an 700 Euro scheitert, die der Verlag nicht selbst aufbringen kann, dann sträuben sich als Wirtschaftswissenschaftler bei mir die Haare, denn dann ist das Finanzierungskonzept des Verlags schlicht und einfach unprofessionell am Limit geführt. In solch einem Fall (!) sollte man gar nicht erst mit einem Projekt wie diesem beginnen, denn es könnten ja sowieso noch weitere Kosten aufkommen (z.B. höhere Transportkosten durch Containerverschiffung, Lagerung von Waren in einem chinesischen Hafen wegen Schiffsmangel/Coronaausbruch/Streik) usw., die der Verlag dann auch decken muss und nicht nachträglich noch an seine Kunden weiterreichen kann (also mal eben beim abgeschlossenen Spieleschmiedeprojekt 10 Euro mehr verlangen).

    Versteht mich nicht falsch, ich liebe das Projekt und bin sowohl beim ersten wie auch beim zweiten Mal direkt sofort eingestiegen. Was mir nur etwas sauer aufstößt, ist diese Art der Kommunikation, die ICH persönlich als Mischung aus Jammern und Betteln empfinde. Und das sind beides Attribute, die das Spiel in meinen Augen negativ belasten und die es meiner Meinung nach auch überhaupt nicht braucht.


    Das Gute ist, daß just in diesem Moment die 15000er Grenze gebrochen wurde und somit alles gut ist. Vielleicht vielleicht werden ja auch noch die 20000 erreicht, dann springen alle im Dreieck.

    Ey ehrlich, wenn diese 7 Exemplare (bzw. vielleicht 14 für den Verlag) nicht vom Verlag selbst gestemmt werden könn(t)en, dann tut es mir leid, aber dann werden die wirklich endgültig zu einer Lachnummer in meinen Augen...


    Just my 2 Cents

    Ich sags mal so: Wenn das Ding so gut ist, dann kann der dt. Verlag auch die Produktion machen, selbst wenn es sich nicht über Crowd-Funding komplett finanziert. Dann wird man die restlichen Exemplare über Mundpropaganda etc auch so noch im Laufe des Jahres los. Andere Verlage haben bei ihren Produktionen schließlich auch ein 100% Risiko des Nicht-Verkaufs ihres Produktes und das ist hier ja schon mal so gar nicht gegeben. Ich sehe das als Backer erst einmal entspannt...