Habe dieses WE auch Ares Expedition zu dritt gespielt. Beide Mitspieler kannten TFM noch nicht. Zu Beginn muss ich direkt sagen, Ares Expedition ist genau das, was ich damals von TFM erwartet habe. Die Karten sind hat um einiges seichter und einfacher aufgebaut als bei TFM, aber trotzdem hat mich das Spiel vollkommen überzeugt. Hier noch einmal die Pros und Kons zwischen beiden Versionen für mich. Zu Beginn sind Punkte die "nice to have" sind und unten steht das, was für mich stärker in die Wertung eingeht.
Pro:
- Besseres Artwork (keine hässlichen Stockfotos von random Personen, sondern tatsächlich gezeichnete Bilder)
- Bessere Komponenten: Direkt double layers boards und bessere Kartenqualität für weniger Geld
- Bessere Usability durch Titan und Metallressourcen: Das ständige Durchrechnen wie viel man von den Ressourcen abgeben muss, fällt komplett weg, da diese einen permanenten Rabatt geben -> bessere Usability und weniger Upkeep
- Simultane Züge: Beschleunigen das Spiel ungemein. Statt 3h+ haben wir 90 min gespielt. Spielzeit also ca. halbiert.
- Es kommen die Mindgames aus Race for the galaxy hinzu. Ich kann darauf spekulieren, wer welche Aktion ausführt und mir die Aktion sparen, in dem ich ein Risiko eingehe
- Höhere player agency: D.h. wenn ich Geld brauche kann ich produzieren, wenn ich Karten brauche, kann ich Karten ziehen und wenn ich blaue Karten aktivieren möchte, kann ich das mehrmals pro Runde. Ich muss nicht auf die nächste Generation warten und zuschauen wie mein Gegenspieler mehrere Aktionen macht, nachdem ich nur eine einzige teure Karte gespielt habe und 5 min zusehen muss bis er fertig ist.
- Höherer Kartendurchfluss und weniger Glücksfaktor, besonders wenn Mitspieler die Forschungsaktion spielen, obwohl ich produziere.
Kontra:
- Fehlende Interaktivität durch das gemeinsame Brett: Städte bauen und Nachbarschaftsboni abzugreifen macht einfach Spaß und fehlt hier leider komplett. Gleiches gilt auch für das Legen von Waldplättchen
- Karten sind einfacher strukturiert und bieten dadurch weniger Spieltiefe. Allgemein sind die Karten weniger spannend, wie bei dem großen Bruder.
- Das Gefühl des Enginebuilding ist wesentlich geringer. Karten haben weniger Effekte die man miteinander kombinieren kann. Oftmals bekommt man nur Ressourcenproduktion. Wirkliche Kartenkombos gibt es leider nicht.
Werde ich auf jeden Fall behalten. Finde den Aktionsmechanismus aus Race for the galaxy passt auch sehr gut in die Thematik. Das Spiel ist natürlich viel seichter und schneller gespielt als TFM und bietet dadurch weniger Spieltiefe. Wenn man allerdings Pech bei den Karten hat, ist man nicht mehrere Stunden an den Tisch gefesselt, sondern kann jeder Zeit durch die Forschungsaktion neue Optionen erhalten. Für alle Spieler, die sich mehr Spieltiefe wünschen und Kartenkombos bauen möchten würde ich TFM empfehlen. Für Spieler wie mich, die sich gerne ihre Optionen offen halten und ihre Strategie während des Spieles gerne anpassen, würde ich Ares Expedition empfehlen.