Beiträge von brettspielfreak im Thema „Gloomhaven - Pranken des Löwen - Regelfragen“

    Wir haben bisher auch ausschließlich über den Verlust von Karten verloren. Zudem kann man ja den kompletten Schaden einer Quelle abwehren, indem man eine Karte aus der Hand abwirft auf den Verloren-Stapel. Daher sind Handkarten praktisch immer der limitierende Faktor.


    Kurbalin meinte übrigens sicherlich diese Kalkulation hier zur Darstellung, wie lange ein Charakter maximal bzgl. der Handkarten durchhält:

    Gloomhaven stamina and exhaustion guide
    Breakdown of Gloomhaven's game mechanics to help you become more succesfull.
    www.boardgamemath.com


    Bezieht sich auf das große Gloomhaven und nicht auf Pranken, die Rechnung passt aber auch für Pranken, da sich diesbezüglich nichts an den Regeln verändert hat. Sehr interessant finde ich v.a. die Berechnung, welch großen Unterschied es macht, wenn man Karten früher im Spiel spielt, die auf den Verloren-Stapel wandern (Karten mit rotem X). Also das hier:


    Hi Teza,


    zu deinen Fragen:

    1: Hierzu eine offizielle Regel zu finden, scheint schwierig zu sein, habe das gerade nochmals gegengeprüft. Daher könnt ihr das letztlich handhaben (Hausregeln), wie ihr wollt. Wenn ihr euch am offiziellen Regelwerk orientieren möchtet, passt am ehesten noch Seite 30 im Spielleitfaden. Da steht:
    Wenn ein Spieler bei einer Spielpartie nicht anwesend sein kann oder ein neuer Spieler das Spiel ausprobieren möchte, könnt ihr je nach Bedarf Spieler hinzufügen oder entfernen. Das Spiel ist für zwei bis vier Charaktere ausgelegt und die Szenariostufe richtet sich nach der durchschnittlichen Stufe dieser Charaktere, sodass es nicht schlimm ist, wenn ein Charakter zurückfällt oder ihr einen neuen Charakter auf Stufe 1 beginnt (mit allen Karten der Stufen
    „1“ und „X“), selbst wenn der Rest eine höhere Stufe hat. Ihr müsst neuen Spielern dann nur
    beibringen, wie man spielt.

    --> Das würde dann aus meiner Sicht heißen, dass nur du die Erfahrung für das Szenario 9 bekommst. Deine Mitspieler leveln somit u.U. später und somit erhöht sich auch erst später die Szenariostufe, weshalb dadurch kein dauerhafter Nachteil entsteht.

    Edit: Habe das nochmals über BoardGameGeek verifiziert. Es ist offensichtlich wie bereits von elkselk geschrieben so, dass die Erfahrung der Charaktere aus dem ersten Durchlauf nicht verloren geht. Denn in Wirklichkeit notiert man die Erfahrung aus dem ersten erfolglosen Durchlauf, sowie die Umwandlung des erhaltenen Golds + ggfs. erhaltene Schätze auch bei einer Niederlage direkt auf dem Charakter-Sheet analog zu einem erfolgreichen Szenario. Das kann sogar dazu führen, dass ein Charakter leveln könnte oder auch vom Markt Gegenstände kaufen kann, bevor das Szenario erneut gestartet wird (in deinem Fall dann mit anderer Besetzung). Beim Neustart wird dann wie in Regel klar beschrieben alles resettet des Szenarioaufbaus, also wieder analog zum ersten Versuch aufgebaut, bis auf erbeutete Schätze. Der Rest wie Münzmarker kann erneut erbeutet werden, alle Gegner / Fallen sind wieder da, ...

    Die thematische Idee dahinter ist, dass die Charaktere trotz der Niederlage etwas gelernt haben / looten konnten und somit später reicher an Erfahrung erneut die (inzwischen regenerierten / neu rekrutierten) Gegner bzw. Aufgabe in Angriff zu nehmen. Hier ist die Formulierung in der Regel zum Thema gescheitertes Szenario etwas unglücklich mit "Münzmarker und Erfahrung [...], die bis zum Fehlschlag gesammelt wurden, werden übernommen, wenn ihr es erneut versucht.", damit wäre ich nie auf die Interpretation oben gekommen. Aber da sich die BGG-Community hier einig ist und das wohl im großen Gloomhaven eindeutiger formuliert ist und dort genau so wie beschrieben gespielt wird, werde ich das künftig selbst auch so spielen. Denn bisher haben wir uns bei einem gescheiterten Szenario das Gold / Erfahrung separat notiert und dann erst bei Versuch x, wenn das Szenario dann erfolgreich war, tatsächlich auf dem Charakter-Sheet angerechnet. Die Variante hier finde ich aber deutlich thematischer. Und leichter wird es dadurch ja auch nicht, denn zwar bekommt man Erfahrung / Gold früher als in der anderen von mir dargestellten Variante, aber dafür erhöht sich eben ggfs. auch früher die Szenariostufe. Und gerade wenn dann beim zweiten Durchlauf wie bei dir andere Charaktere teilnehmen, passt das mit der anderen Variante dann gar nicht mehr (weshalb ich heute Mittag auch zuerst geschrieben hatte, die Erfahrung würde verfallen).

    Bei deinem Solo-Durchlauf erhalten dann logischerweise nur die teilnehmenden Charaktere Erfahrung + bei Erfolg die Bonus-Erfahrung.

    Zusatzinfos, aber auch klar in den Regeln formliert: Bei einer Niederlage kann man kein Kampfziel abhaken / erreichen, auch wenn man die Bedingung eigentlich erfülllt hätte. Und natürlich erhält man keine Bonuserfahrung für den Szenarioabschluss und handelt auch kein Stadt-Ereignis ab.


    2: Vom Gegner. Es wird immer von dem Deck der Figur gezogen, welche den Angriff tatsächlich ausführt, auch wenn der Angriff von einer anderen Figur gewährt bzw. wie hier "aufgezwungen" wird. Vgl. Spielleitfaden Seite 10: Wenn einer Figur eine Angriffsaktion gewährt wird, benutzt sie ihr eigenes Angriffsmodifikator-Deck, sofern nicht anders angegeben.


    3: Unsere Leerehüterin hat vergleichsweise häufig die Standardaktionen der Karten genutzt (Angriff 2 bzw. Bewegung 2), das hilft natürlich. Anonsten kann ich schlecht was dazu sagen, da ich selbst die Leerehüterin noch nicht gespielt habe.


    Viele Grüße ausm Schwabenländle,

    brettspielfreak