Meine drei positiven Überraschungen dieses Jahres waren alle keine wirklichen Neuheiten, aber alle doch irgendwie der Beleg dafür, dass Optik und Aufmachung sicher nicht alles, aber eben doch auch nicht unwichtig sind (jedenfallsfür mich nicht), ob ich Lust habe, eine Spiel in die Hand zu nehmen...
#Orleans - hatte mich aufgrund des Schachtelcovers nie wirklich angesprochen oder interessiert. Aufgrund des einen Großteil des Covers einnehmenden Ritters war das für mich immer ein Ritter-/Schlachtenspiel, woran ich nun wirklich kein Interesse hatte. Ich glaube, es war eher Langeweile, warum ich mir irgendwann Anfang des Jahres dann doch einmal eine Beschreibung und Bewertungen des Spiels durchgelesen hatte - und das klang nun ganz anders, richtig gut sogar. Also bestellt, gleich inklusive der Holzfiguren und zusätzlicher Ortskarten und was soll ich sagen: Eines unserer meistgespielten Spiele 2020, einfach klasse, jede Menge auszuprobieren (eher Händler, eher Handwerker, eher Reisen, eher...) - und dabei haben wir bisher noch nicht einmal eines der zusätzlichen Ortsplättchen hinzugenommen... - für uns bietet das Spiel bisher noch mehr als genug Varianz.
#CarpeDiem - auch hier: meistens haben mir Alea-Spiele bzw. Spiele von Stefan Feld bisher zwar sehr gefallen, aber das Material bei diesem Spiel war nun einfach von derart übersichtlicher Schönheit... Irgendwann wurde es dann zwar gekauft, aber noch lange nicht gespielt... Diese Baumscheiben als Brote und Tennisplätze... -nee, lass uns was anderes Spielen... Irgendwann "zwangen" wir uns dann doch dazu und was soll ich sagen: super! Tolles Wertungssystem, das Spiel funktioniert hervorragend, ist kniffelig - es macht einfach Spaß! Wenn es doch nur nicht so hässlich (und sogar durch die Aufmachung und teilweise schwere Unterscheidbarkeit Spielbarkeit hemmend) wäre.
#RococoDeluxe - gleich vorneweg: ich kenne die Originalausgabe nicht. Hatte mich zwar vor ein paar Jahren mal kurz mit dem Spiel beschäftigt, aber letzten Endes dann doch nicht gekauft bzw. gespielt - machte auf mich einen zu düsteren Eindruck (Spielplan/Karten). Und nach meiner Erfahrung mit #ElCapitan, das seit Jahren ungespielt hier herumliegt, aber bei jedem Anlauf noch vor dem Aufbau wieder zurückgepackt wird (es ist mir einfach zu dunkel/düster), dachte ich mir, ich muss mir nicht noch ein Spiel zulegen, das ich dann nicht auf den Tisch bringe. Daher war das Interesse groß, als ich von der Neuauflage gehört hatte - und auch, wenn mir hier die Bilder im Internet jetzt doch etwas sehr bunt erschienen (vom Regen in die Traufe?) und ich den Preis auch heute schlichtweg "pervers" für ein Brettspiel halte (was man mit dem Geld auch machen könnte...) und lange mit mir gerungen habe: es wurde bestellt und auch direkt gespielt. Und es ist klasse! Die Aufmachung keineswegs, wie befürchtet, zu bunt, sondern einfach wunderschön und vielleicht das Spiel, bei dem mir (bisher) die thematische Umsetzung am besten gefällt. Und bezüglich des Preises (den ich immer noch unverschämt finde und ich mich wirklich frage, ob es richtig ist, sowas mitzumachen) - den rede ich mir jetzt damit schön, dass ich diesen jetzt auf die Anzahl der gespielten Partien herunterrechne... - Und dann ist es bei uns schon jetzt günstiger als beispielsweise #ThurnUndTaxis, das aber vielleicht noch mal zum Einsatz kommt, wenn unsere Tochter ein paar Jahre älter ist...
Man mag mir jetzt vorwerfen, dass die Aufmachung/Optik eines Spieles zu wichtig für mich sei - aber es gibt meiner Meinung nach einfach so viele gute UND schöne Spiele, die ich immer wieder gerne spiele, dass ich inzwischen davon abgekommen bin (wenn auch nicht immer, wie man am #CarpeDiem -Beispiel oben sieht), mir Spiele zu kaufen, die mir optisch nicht gefallen. Ich kann beim Spielen nicht einfach irgendwelche Sinne ausblenden - das Auge spielt auch mit.