Freitag war es wieder soweit und wir haben weitergespielt.
Erst mal eine Nebenmission mit Bosskampf gegen den Tanares-Crossover-Boss "Arachne". Die Bosse kommen jeweils mit einem eigenen Boss-Deck, das normalerweise nicht gemischt wird und somit einer festen Sequenz folgt.
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Mindestens mal bei diesem Boss war es so, dass es immer drei Karten gibt, die immer in derselben Reihenfolge komme und dann wieder von vorne. Also gibt es nicht 18(?) verschiedene Karten, sondern nur 6x dieselben 3 Karten.
Das bedeutet natürlich, dass man den Boss irgendwann lesen
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Und in diesem Fall eben auch komplett vorhersehen
kann. Insgesamt, und nicht nur wegen der Spoiler-Gegebenheit, war es ein absolut unspannender Kampf, da wir durch geschickte Positionierung für eine hundertprozentige Statik aller Beteiligten sorgen konnten und Positionsspiel kaum bis gar nicht nötig war.
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Minions gab es leider auch keine
Und da das NAR-Kampfsystem ja wirklich nichts in Sachen Events und Abwechslung vorzuweisen hat, war es ein ziemlich stumpfes runterkloppen mit klaren Klassenerteilungen. Die DDs standen außer Reichweite, der Tank vorne dran und kurz dahinter der Healer. Die Betonung liegt hier eben leider auch auf "stehen". 😒
Insgesamt mit dem Boss Deck und den Fähigkeiten von Arachne eine nette Idee mit sehr schlechter Ausführung.
Die Integration von Jagd- und Erkundungsmissionen - am Ende alles "Nebenquests", genau wie "echte" Nebenmissionen mit kleiner Geschichte", in die Hauptkampagne, ist auch ein bisschen fragwürdig und wohl dem Balancing geschuldet, dem LMS wohl nicht anders entgegensteuern konnte: man bekommt als Belohnung nie Erfahrungspunkte. Mal gibt's einzigartige Ausrüstung (kein Grund zur Beschwerde) oder normale Loot in Form von Zutaten fürs Crafting. Trotzdem irgendwie ein komischer Beigeschmack.
Da auf eine Nebenmission niemals eine weitere Nebenmission (jeglicher Art) folgen darf, fuhren wir in der Hauptgeschichte fort. Die Mission war eine Art von Survival gegen mehr oder weniger unaufhörlichen Gegner-Spawns, wieder mal hübsch in Szene gesetzt, was ja für mich der größte Pluspunkt des Spiels ist, aber spielmechanisch eben das was es ist: berechenbar, überraschungsfrei und anspruchslos.
Beide Missionen zusammen haben wir in unter drei Stunden runtergespielt, was ich auch als positiv empfinde. Ohne mich zu sehr selbst loben zu wollen, meine neue Spielhilfe hat das Spielen extrem vereinfacht, da wir viel schneller die Zustände und Fertigkeiten nachschlagen konnten.
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Fazit der Session: selbst mein Neffe fand die Arachne-Mission "ziemlich öde" und die Survival-Mission wieder "viel spaßiger". Dem schließe ich mich grundsätzlich an, wobei die Verbesserung auf meiner Skala eher einen Anstieg von "echt kacke" auf ein solides "trotzdem belanglos" bedeutet. 😅
Eigentlich müssten wir in der Hauptkampagne bald durch sein und das ist schon mit das kapitalste Story-Verbrechen dessen Zeuge ich bisher werden musste - also in Relation zu dem Aufriss der da gemacht wird mit fettem Storybuch und langen Texten. Massive Darkness oder Zombicide sind natürlich noch "mieser", aber die beschränken sich halt auf zwei Absätze als Einleitung und wollen ja auch nichts anderes. NAR erweckt halt den Eindruck einer fetten Kampagne und kann narrativ auch gar kein Branching abseits vom Fail-Forwarding, denn wenn man alle Missionen gewinnt, gibt es ansonsten kein Branching und keine Entscheidungen. Also Choose your own Adventure gibt's hier jedenfalls nicht.
Wir bleiben am Ball, aber mein Zwischenfazit aus meinem Video bleibt: wenn man mit all den Flaws leben kann und weiß, auf was man sich spielerisch einlässt, kann man aufgrund der hübschen und gut in Szene gesetzte Missionen ein paar nette Abenteuer erleben, aber allgemein würde ich das Spiel nicht empfehlen"