Bogus: Ich glaube das "Missverständnis" (ich hoffe die Formulierung geht ok für dich) liegt darin die Charaktere als entscheidend für den Sieg, oder Niederlage zu sehen.
Das sind sie nicht. Sie geben einen kleinen Schub am Anfang in bestimmten Spielsituationen. Das jetzt auf eine einzelne Situation am Ende des Spiels zu reduzieren ist zu wenig, obwohl man dann gerne sagen könnte: ah hätte ich den Anführer und nicht den, dann hätte ich jetzt 1 Spice mehr und hätte gewonnen.
Zur Wahrheit gehört aber auch, hätte der Spieler eine andere Karte, oder mehr Einfluss, oder mehr Schwerter, oder andere Intrige, oder andere Kartensymbole - dann hätte er vielleicht auch gewonnen.
Alles gut, natürlich gewinnt ein Charakter nicht automatisch das Spiel. Die Intrigenkarten können wie du gesagt hast eine große Rolle spielen und mit mehr Erfahrung zunehmend auch das Metagame am Tisch. Bei uns muss Leto z.B. um seinen Spice-Nachschub regelrecht kämpfen, da wird ihm nach Möglichkeit nicht ein Feld mit angehäuftem Spice freigelassen. Aber die Frage nach einer unterschiedlichen Stärke der Charaktere ist ja hier im Thread aufgekommen.
Was Beispiele angeht: ich kann mich erinnern, dass jemand die Intrigenkarte Poison Snooper (Karte ziehen, oder trashen) auf der Hand hatte und mit Paul schaute, wann es wichtig ist die zu ziehen.
Womöglich kann ich damit eine der besseren Karten 1 X mehr spielen. Extra Kwisatz, oder extra Worm Raiders im entscheidendem Konflikt ? Wow, danke.
Anderes Beispiel: Du hast mit Paul über den Ring den ersten Agenten gesetzt und siehst dann Diplomatie als oberste Karte. Statt Solari zu sparen könnte es dann richtig sein, sich den Mentaten zu holen und danach über Diplomatie jemanden zu überholen o.ä. Oder aber Du setzt den zweiten Agenten gerade nicht auf ein Feld mit Kartenzieheffekt bzw. über eine Karte mit Kartenzieheffekt, weil dir sonst Diplomatie in der nächsten Runde nicht zur Verfügung steht.
Andere Chars hätten vielleicht den zweiten Agenten auf Arrakeen gesetzt ohne zu wissen, dass Diplomatie oben drauf liegt.
Danke für die konkreten Beispiele, die ohne Zweifel starke Spielzüge sind! Ich sehe, dass diese Combos oder z.B. eine starke Karte einmal mehr zu spielen entscheidend sein können. Aber es bleibt halt sehr situativ. bzw. besser gesagt, der Paul Spieler braucht dann viel Erfahrung, um aus egal welchen Karten einen Nutzen ziehen zu können. In diesem Situativen sehe ich den deutlichen Unterschied zu Charakteren, die in jeder Partie automatisch immer ihren Vorteil bringen.