Beiträge von Constabler im Thema „Descent - Legends of the Dark“

    Ich bin inzwischen in meinem Brettspiel-Marathon im Urlaub fast durch. Es fehlen vermutlich noch 2 Missionen.

    In 2 Monaten spielen wir es zu Ende.


    Was mir sehr gut gefällt:

    - die Board-Präsenz

    - die Implementierung der Rätsel und ihre Umsetzung. Mehr davon.

    - die Qualität der Minis

    - die Umgebung (Untergrund) und ihre Auswirkung auf die Minis.

    - der Kampf


    Was mich neutral stimmt:

    - die Grafiken. Nicht nach meinem Geschmack, aber es ist nicht so, dass es mein Spielerlebnis stören würde.

    - der Schwierigkeitsgrad. Falls jemand die Herausforderung sucht, dann ist die max. Stufe Pflicht, aber wer kein Experte ist und eher das Abenteuer sucht, der kann etwas passendes für sich selbst wählen.

    - Platzbedarf. Viel braucht viel eben.

    - 08/15 Story

    - die Nebenquests. Blah, blah, Klick, Klick.

    - Klick, Klick... Klick, Klick... Viel App...


    Was mir nicht gefällt:

    - ich konnte beim Aufbau basierend auf den Bildern in der App ziemlich schlecht zwischen den Minis unterscheiden. Bessere Bilder (oder größerer Bildschirm, gespielt auf 14" Notebook. Meine Augen kann ich nicht upgraden ;) ) wären gut.

    - die Charakterentwicklung. Ziemlich wenig Abwechslung und meistens lief es auf ein bestimmtes Schema hin mit sehr wenig Varianz.

    - mehr Überraschungen bei der Interaktion mit der Umgebung.

    Eine App kann so viele Optionen bieten. Nicht voll ausgenutzt.

    - warum kann man Waffen und Rüstungen nicht verkaufen, oder zerlegen?

    - der Wanderpfad nervt. Extrem.

    - Skalierung der Effekte. Manche klar besser als andere. No-brainer Entscheidungen.


    Insgesamt hatte ich viel Spaß. Ich war nur Mitspieler, daher: würde ich es mir kaufen und behalten? Eher nicht. Würde ich es gerne noch Mal spielen? Nein. 1 x reicht. Würde ich es empfehlen? Ja (mit ein paar Einschränkungen).

    Es ist unterhaltsam, es gibt einige wow Momente, einiges zu lachen.

    Eine gute Dungeon Crawler Party und noch viel Potential nach oben das auszuschöpfen gilt.

    @blade45 Ich habe das Spiel nicht. Stand jetzt ist es nichts für mich vor allem wg. der App Integration.

    Warum das so ist könnte ich weiter ausführen, ist aber zunächst egal.

    Ein Bekannter hat sich das Spiel geholt, da werde ich es sicher mit ihm zumindest ausprobieren um mir persönlich meine Meinung zu bilden, dann kann ich besser mitreden, was die Spielinhalte angeht.


    Trotzdem kann ich die Gründe nachvollziehen warum es jemandem Gefällt.

    Ich verfolge den Thread mit Interesse, weil bei Erfolg viele Publisher diese Richtung einschlagen könnten und ich glaube ich konnte mir ganz gutes Bild davon machen.

    Sowohl positive und negative Punkte wurden öfters genannt. Der Preis ist sicherlich auch nicht zu verachten.


    Ich habe allerdings zu keinem Zeitpunkt die Wahrnehmung, dass mich hier die "Fans" unbedingt überzeugen wollen.

    Im Gegenteil, wenn ich an Beckis Video denke, sagt er von vorne klipp und klar (vom Text so ungefähr, weiß es nicht mehr genau): "Kein Bock auf die App? Dann schalte das Video aus, nichts für dich".


    Daher verstehe nicht ganz wohin du willst mit den Kommentaren.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, gefällt es dir nicht vor allem wg. der App Integration.

    Da bin ich sogar auf deiner Linie, aber das bedeutet nicht, dass das Spiel schlecht ist, sondern entspricht einfach nicht meiner Vorstellung vom Brettspiel-Erlebnis wie ich es für mich definiere - als Ausgleich vom Arbeitstag am PC.

    Ich tue mir ein bisschen schwer mit App Unterstützung, weil ich mich dann frage, warum nicht komplett in die App portieren?

    An dieser Stelle offenbart sich für mich gleich die Antwort: vom Umfang kann ein Spiel wie Descent trotz des Preises von 170 EUR mit einem klassischen rundenbasierten RPG Dungeon Crawler nicht mithalten. Nehmen wir old school Baldurs Gate als Beispiel.

    Es gibt meiner Meinung nach noch eine viel einfachere Antwort auf diese Frage: Weil man für einer App allein nicht 150 Euro und mehr verlangen kann. Niemand würde soviel Geld ausgeben für rein virtuellen Content, den man ausserdem mit vergleichenbarem technischen Ausstattung und spielerischem Umfang auch kostenlos im App-Store bekommt. Wenn Minis, Würfel und Karten ebenfalls in der App digital verfügbar wäre, gibt es ja keinen Grund irgendwelche physikalischen Content mehr zusätzlich zu kaufen. FFG würde sich selbst den finanziellen Ast absägen, auf den sie seit Villen des Wahnsinns 2 sitzen ... irgendwie beschleicht mich zudem das Gefühl, dass FFG gerade austestet, wieviel an analogem Content man einsparen kann, ohne das man den Preis senken bzw. fürchten muss, dass die Leute das Spiel gerade deshalb im Laden stehen lassen. Nur so ein Gedanke ... :/

    Ja, das meine ich auch (vielleicht ohne es im Klartext anzusprechen). Dafür kriegt man die Minis, aber der Herausgeber hat höhere Herstellungs- und Transportkosten (bei den Entwicklungskosten ist man wiederum deutlich weiter unten), usw.

    Deine Gedanken zum Thema sind durchaus berechtigt. Die Antwort liegt wie immer in den nackten Zahlen. Verdient man damit Geld wird weiter in diese Richtung entwickelt. Je erfolgreicher das Spiel umso mehr werden folgen.

    Ich tue mir ein bisschen schwer mit App Unterstützung, weil ich mich dann frage, warum nicht komplett in die App portieren?

    An dieser Stelle offenbart sich für mich gleich die Antwort: vom Umfang kann ein Spiel wie Descent trotz des Preises von 170 EUR mit einem klassischen rundenbasierten RPG Dungeon Crawler nicht mithalten. Nehmen wir old school Baldurs Gate als Beispiel.

    Der einziger Vorteil aus Sicht eines Brettspielers: die physische Präsenz auf dem Tisch (und gleichzeitig so einige Nachteile dadurch aus der Sicht eines PC Spielers).


    Mir persönlich ist eine saubere Trennung lieber, oder eine App als Hilfe, aber nicht als unabdingbarer Bestandteil des Spiels.

    Eigentlich kann es mir egal sein, ob ich das Spiel in 20 Jahren noch spiele. Da wäre ich froh, wenn ich im Kopf noch klar genug bin um überhaupt etwas zu spielen, aber ich kann mich irgendwie schlecht von der Idee der Wiederverwendung trennen und mag die aktuellen "Wegwerftrends" nicht.

    Ich drehe mich zum Regal um und sehe ein paar ältere Spiele aus den 90ern die noch gespielt werden. Auf meinem PC schlummern HOMM3 und noch ein paar andere Titel, die ich gerne bei GoG erneut erworben habe.


    Vermutlich wird gerade bei den Dungeon Crawlern die Entwicklung zur App Unterstützung gehen. Die Möglichkeiten Inhalte zu ergänzen, erweitern, Balancing Probleme zu adressieren sind nicht von der Hand zu weisen. Die Konkurrenz schaut bestimmt genau hin wie gut sich Descent 3 verkauft.

    Außerdem bin ich eh "old school". Für die neue Generation sind ein Smartphone, oder Tablet so normal wie damals ein Walkman für mich.

    Die Zeiten ändern sich.