Beiträge von Huutini im Thema „Was tun? Spieler, die einknicken, wenn sie (gefühlt) verlieren werden?“

    Sowas habe ich auch in meinem Umfeld.
    Kontext: Die Person wurde super kompetetiv erzogen, war also für die Eltern nur was wert, wenn Topleistung erbracht wurde. (So mit Hausarrest für eine Zwei und so ...) Daher ist Spielen für diese Person auch kein "Spiel", sondern immer automatisch Wettkampf, und der ist halt nur was wert, wenn man ihn auch gewinnt.

    Die Person kann sich absolut nicht entspannen und auch extrem schlecht verlieren, wenn man kompetetiv gegeneinander spielt, etwa zu zweit oder dritt, weil das immer Gefühle von Wertlosigkeit auslöst, wenn es nicht rund läuft.


    Finde ich auch erst mal gar nicht schlimm, seine psychologischen Prägungen kann man sich schließlich nicht aussuchen. Ich selbst werde beispielsweise frustriert, wenn ich entweder a) verliere, weil ich einen saudummen Fehler gemacht habe oder b) ich das Gefühl habe, dass das Spiel einem anderen Spieler einen unfairen Vorteil bietet, und in beiden Fällen weiß ich sehr gut, woher dieser Frust rührt.
    Mit der betroffenen Person ist das mittlerweile geklärt: Kompetetive Spiele zu zweit oder dritt spielen wir selten, und wenn, dann höchstens was Kleines, Leichtes. Kooperative Spiele gehen halbwegs, da kann es höchstens zum Problem werden, wenn ein Alphaspieler die Person abhängt.
    Größere Gruppen- oder Partyspiele funktionieren in der Regel aber recht gut, weil da tatsächlich der "Spielfaktor" stärker in den Vordergrund rückt, und die Wettkampffunktion von der Menge an Mitspielern diffusiert wird oder in der Gruppenbildung (bei Teamspielen) abgefedert wird.

    Man weiß halt nie, was für Persönlichkeiten und psychisch-emotionale Bedingungen die Leute am Tisch mitbringen, ich persönlich halte viel davon, das mit einzubeziehen. Ein "Die Person hat nicht verstanden, um was es beim Spielen geht und muss da aufgeklärt werden" oder ein "Die Person ist halt unreif" halte ich hingegen, so pauschal gesehen, für wenig hilfreich.
    Menschen, die schlecht verlieren können, tun das oft aus einem bestimmten Grund, und der liegt selten darin, dass sie sich einfach dazu entscheiden, schlechte Verlierer zu sein, weil es so viel Spaß bringt ...