Beiträge von ravn im Thema „Spiel des Jahres 2020: Pictures – KSdJ: Die Crew“

    Finde es wirklich gut, dass die beiden in etlichen Review genannten Hauptkritikpunkte an Pictures nachgebessert wurden und man seine 1.0er-Version kostenfrei auf die 2.0er-Version upgraden kann vor Ort beim Fachhändler. Also es eine Regelüberarbeitung wegen mehrfach zu bauende Bilder mit demselben Matrial gab und die Aufstockung der Bildmotivanzahl. Absolut keine Selbstverständlichkeit und damit wird ein gutes Spiel nochmals besser für mich. Danke!


    Wünsche dem PD-Verlag und den Autoren gute Abverkäufe in der Fläche mit der Auszeichnung im Rücken.


    Bin gespannt, wie es mit den kreativ-lockeren Spielen im PD-Verlag weitergeht.

    Glückwunsch an die Gewinner!


    Die primären Zielgruppen der Preise werden in meiner Einschätzung dieses Jahr gute Spiele unter ihrem Weihnachtsbaum finden. Gefällt mir.


    Pictures : Hat mir in passend-entspannt-lockerer Runde bisher viel Spass gemacht. In einer eher analytisch geprägten Runde ist es bei mir voll durchgefallen, obwohl die Bereitschaft durchaus da war, ein kreatives Leichtgewicht zu spielen.


    Wie bei allen "Auslage-Erkennen-Zuordnen-Spielen" hat man die Schwierigkeit (unterschiedlich hoch bewertet je nach Mitspieler), dass nur eine Tischseite die Auslage in richtiger Ausrichtung sieht. Wenn dann noch die Mitspieler ihre Bild-Kreationen in ihrer eigenen Ausrichtung erstellen, wurde es für einige schwierig, diese unterschiedlichen Ausrichtungen in Einklang zu bringen. Wir sind deshalb dazu übergegangen, die eigenen Bild-Kreationen immer in Ausrichtung der Auslage zu erstellen. Weil als Ersteller möchte ich ja, dass meine Mitspieler keine weiteren Hürden haben, mein Kunstwerk zu erkennen. Ist meist auch so schon schwierig genug.


    Ich hoffe allerdings, dass sich die Redaktion die Regel noch mal vornimmt und hinterfragt, was man da wie optimieren kann. Weil die mehrfache Dopplung von einem Motiv über das gesamte Spiel kann zu unglücklich empfundenen Spielsituationen führen, wenn vom nächsten Spieler mit demselben Material nachgebaut werden soll. So zumindest in meinen Runden erlebt, wenn zum x-ten Mal das selbe Motiv nachgebaut werden soll. Aber eventuell hat das auch seinen ganz eigenen Reiz, den wir so in den Situationen noch nicht gesehen haben. Wir haben deshalb die verwendeten Bildmotive immer gegen neue Bildmotive ausgetauscht, was dann allerdings den Reiz nimmt, dass ein Motiv mit unterschiedlichen Materialen gebaut werden muss - was zu ganz anderen und sehenswerten Ergebnissen führt.


    Deshalb so eine richtig gute Lösung haben wir da für uns noch nicht gefunden, um Dopplungen mit dem selben Material zu vermeiden, aber zeitgleich nicht zu viele neue Bildmotive im zu schnellen Wechsel in der Tischmitte zu haben. Weil es hatte für mich durchaus seinen Reiz, diese Bilder über eine komplette Partie intensiver entdecken zu können. Im Zweifel also erst austauschen, nachdem eine Materialdopplung negativ aufgefallen ist?


    Die Crew : Hat mir wirklich spannende und Nerven zerfetzende Partien beschert. Allerdings immer mit dem lantent mitschwingendem Druck, ja nichts falsch zu machen und das Ergebnis für die Gruppe zu versauen. Gerade als Wenig-Stichspieler und Kein-Standardkartendeck-Spieler unter Tichu & Skat & Bridge Experten machte sich da öfters eine gewisse Hilfslosigkeit breit. Liegt dann an der Runde, wenn solche gemischte Stich-Erfahrungen aufeinander treffen, wie man damit umgeht, damit allen das Spiel herausfordernd Spass machen kann.


    Die Crew eignet sich auch wunderbar als Mitbringsel-Geschenk, besonders wenn es im SDJ-Nachdruck dann nochmals preiswerter flächendeckend angeboten wird. Zumal da an die eventuell vorhandene Stich-Erfahrung mit den Standardkartendeck-Spielen angedockt werden kann, was die Hemmschwelle nimmt, als Wenigspieler neue Spiele lernen zu müssen.

    Der Kartograph: Sofern alle Mitspieler auf dem selben Niveau destruktiv die störenden Monster setzen, ist es eigentlich völlig egal, wer die Monster setzt. Manch ein Mitspieler sieht allerdings schneller und besser den destruktivsten Platz und manche Mitspieler spielen eher lieb und nett oder haben keinen Bock, das fernab der eigenen Intiution alles durchzurechnen. Wer unbedingt auf Sieg spielen will, setze sich deshalb zwischen den freundlichsten Mitspielern. :)


    Dieses interaktive Element lockert das ansonsten eher solitäre Spielvergnügen ein wenig auf, aber ausgeglichene Gerechtigkeit darf man da wohl eher nicht erwarten. Sofern jemand überhaupt diesen Über-Ehrgeiz bei diesem Spiel hat. Und wenn doch, spiele ich persönlich lieber woanders mit. Denn theoretisch könnte man die destruktivste Position zeitintensiv ausrechnen und das dann direkt für alle Spieler. Ne danke!

    King's Dilemma als Kennerspiel-Nominierung empfinde ich als mutig:

    • Man kann es nur einmalig spielen, danach kennt man die Story und hat den Spielplan verändert.
    • Man braucht eine Kerngruppe von 4 oder besser noch 5 Spielern, mit denen man das Spiel in Etappen durchspielt.
    • Es polarisiert stark in seiner Nische zwischen Eurogame und Amitrash.

    Ein durchaus empfehlenswertes Spiel, weil erfrischend anders und mutig umgesetzt, aber wohl nur für eine sehr spezielle Zielgruppe. Kein Kennerspiel, das ich mal spontan zum Spieletreff mitbringen würde, um es gemeinsam auszuprobieren.


    Da halte ich The Crew für gefälliger. Auch weil man es problemlos abbrechen kann, wenn es nicht zusagt und dann in anderer Runde neu starten oder zeitversetzt in mehreren Runden durchspielen. Wenn sich die Runde darauf eingelassen hat und auch Niemand der ständige Idiot ist, der die kooperativen Taktiken nicht rafft oder umsetzen kann, dann kannn es durchaus einen Sog erzeugen, noch und noch und noch eine Mission zu schaffen.


    Der Kartograph empfinde ich als netten Zeitvertreib für Zwischendurch und führt das Genre gekonnt weiter als eigene Variation des Gemeinsam-Nebeneinanderher-Spielens. Da fehlte mir persönlich aber der Spannungsbogen über eine komplette Partie gesehen. Es wird über die Jahreszeiten nur anders durch den Fokus auf andere Punktekarte, aber es findet keine wirkliche Entwicklung statt, ausser dass der Platz immer enger wird.


    Von den Spiel des Jahres Nominierten habe ich bisher nur Pictures gespielt: Gut, aber mehr redaktioneller Feinschliff hätte das Spiel noch besser machen können. So müssen dann halt Hausregeln das regeln. Wegen dieser Mängel würde ich es nicht auszeichnen als Spiel des Jahres. Bleibt für mich aber eine klare Empfehlung, sofern man das Genre der kreativen Partyspiele mag.