Beiträge von Rainer Spaz im Thema „Frosthaven [Kickstarter]“

    Tolkien ist im Übrigen gar nicht so schwarz/weiß, wie oftmals behauptet wird.


    In den bekannteren Geschichten geht es aber immer nur um eine sehr kleine Gruppe, der unterschiedlichen "Arten". Frodo und Bilbo sind beispielsweise gerade so besonders, weil sie nicht dem Stereotyp des Hobbits entsprechen.

    Orcs sind wiederum eine ganz andere Sache, da die explizit für "böse Machenschaften" kreiert wurden.


    Darüber hinaus steht natürlich jedem Autor frei, seine Geschichten so zu gestalten, wie er möchte. Genauso steht es jedem anderen frei, diese Geschichten dann als schlecht zu bezeichnen. Klischees zu bedienen ist einfach faul und einfallslos. Kein denkendes und fühlendes Wesen agiert primär gut oder böse und das lässt sich auch in fantastischen Geschichten wiedergeben. A Song of Ice and Fire ist da ein sehr gutes Beispiel. George Martin vermeidet bewusst einige der ach zu häufig wiederholten Klischees.

    Wow, irgendwie überrascht es mich immer wieder, das solche Entscheidungen scheinbar so kontrovers sind.


    Auch ganz abgesehen von der Debatte um Inklusion sind diese Fantasy-Klischees einfach nur – tut mir leid – dumm und zeugen von faulem Story-Telling.


    Es ist durchaus schön, zu sehen, dass sich ein Autor so kritisch mit seinem eigenen Werk befasst und dann auch noch bereit ist, Änderungen vorzunehmen. Das zeugt von Größe.


    Wer sich von solchen Entscheidungen angegriffen fühlt, dem ist nicht mehr zu helfen.