Beiträge von Poeppel im Thema „Paleo (Hans im Glück, 2020)“

    Puma

    Bitte nicht einzelne Abschnitte aus dem Zusammenhang reißen.

    Mein Beitrag war als Antwort auf PeterRustemeyer s Bitte etwas konkreter zu werden gedacht.

    Ich habe hier dann verdeutlichen wollen, wie es kommen kann, dass man trotz Lesen der Regel in der ersten Partie die Schadenszuteilung verkehrt machen kann.

    Was ich sagen wollte ist, das die Regel mit dem Schaden meiner Meinung nach besser an einer anderen Stelle stehen sollte, weil der Abschnitt, in dem er jetzt steht, mit einem Satz beginnt, den man so verstehen kann, dass man sich alles, was in dem Abschnitt danach steht zunächst nicht merken muss. Ich habe nirgends gesagt, dass es nicht erklärt ist oder dass ich die Regel nicht gelesen habe.

    Du zitierst nur einen Teil meines Beitrags so, dass ein völlig falscher Eindruck entsteht, fast schon dass Gegenteil dessen, was ich geschrieben habe. Dann interpretierst du da irgendetwas hinein und reagierst empfindlich darauf. Wohl, wie du ja später selber schreibst, weil das Spiel deines Freundes in Reviews falsch gespielt wurde, weil die Regel nicht richtig gelesen wurde. Das hat aber mit meinem Beitrag, wenn er komplett betrachtet wird, nichts zu tun, da ich ja beschreibe, wie etwas falsch gespielt werden kann, obwohl die Regel gelesen wurde, in der das richtig erklärt ist.


    Mein Beitrag war als konstruktive Kritik an der Regel gedacht und ist, glaube ich, auch so bei PeterRustemeyer angekommen.


    So eine Regel ist eben nicht nur eine Abfolge von sachlich richtigen, möglichst vollständigen Anweisungen, wie ein Spiel zu spielen ist, sondern ein komplexes System, das auch im Zusammenhang mit der Situation, wie sie vor und während des Spiels von verschiedenen Menschen benutzt wird zu sehen ist.

    (dein Beispiel mit Schaden/Heilen zählt nicht, das steht wirklich klar und deutlich auf Seite 8 bei allen anderen Karteneffekten) ;)

    Da möchte ich widersprechen.

    Gerade das Beispiel mit dem Schaden und Seite 8 zeigt doch, wie solche Fehler entstehen können.

    Komme ich beim Lesen der Regel zu Seite 8, dann steht da: Du musst die Funktionen nicht sofort alle auswendig lernen. Schaue sie dir am besten an, wenn sie zum ersten Mal vorkommen.

    Also überfliege ich die Seite nur und sehe zum Beispiel, dass längst nicht alle Werkzeuge benannt sind (und auch nicht „alle anderen Karteneffekte“) und dass ich hier noch mal nachschlagen kann, wenn es um Träume, Ideen und Geheimnisse geht. Dann lese ich noch die Nachtphase und Ein neuer Tag, und endlich kann die erste Partie beginnen.

    Während der Partie wird natürlich nur dann in die Regel geschaut, wenn etwas unklar ist.

    Ich will das Spiel ja nicht unnötig unterbrechen und meine Mitspielerin warten lassen, während ich nach spitzfindigen Definitionen suche.

    Also suche ich beim ersten Schaden nicht in der Regel, ob da irgendwas wichtiges dazu stand. Wieso denn auch? Ich kenne das Konzept Schaden nehmen aus anderen Spielen, ich habe Lebenssymbole auf den Menschen und es gibt dazu passende Marker. Alles passt zur Symbolik auf den Karten. Alles klar. Also nehme ich z.B. drei Schadensmarker und verteile die auf meine Leute so, dass keiner dran glauben muss. Falsch! Aber das weiß ich ja nicht, denn das stand ja nicht in dem Teil der Regel, den ich gründlich gelesen habe.

    Auf Seite 8 schaue ich vielleicht das erste Mal, wenn ich ein Geheimnis nehmen darf, denn dazu steht da ja ein längerer Absatz.


    Meiner Meinung nach hätte die Regel mit dem Schaden weiter vorne stehen müssen. Sie ist auf Seite 8 an der falschen Stelle.

    Man wird geradezu dazu aufgefordert Seite 8 erst mal nicht so richtig durchzulesen. Aber die Regel für die Schadensverteilung sollte VOR dem ersten Spiel bekannt sein.


    Und zum Beiblatt:

    Ich hätte mir ein kürzeres Beiblatt gewünscht, auf dem einfach die Symbole erklärt sind, die ich auf den Karten finde. Das fehlt. Wenn eine Frage aufkommt, suche ich in der Regel, da finde ich es nicht. Dann im „Beiblatt“, da sind aber ganze Karten drin. Also werde ich bei der Suche ganz nebenbei gespoilert.

    Im zweiten Szenario ist uns z.B. das Symbol ‚Gefahrenkarte ablegen‘ als Beute begegnet. Was heißt das genau? Ich darf eine Gefahrenkarte ablegen. Aber woher, wie und wohin? Ich vermute mal, ich darf aus meinen übrigen Karten eine beliebige Gefahrenkarte heraussuchen und sie auf den verdeckten Ablagestapel legen ohne einen Schaden zu nehmen. Ich bin mir nicht ganz sicher, also schau ich in die Regel. Dort (Seite 8) ist das Symbol nicht erklärt. Die einzige Stelle, wo es vorkommt ist vorher, beim Ablegen von Gefahrenkarte. Wenn ich mich daran orientiere, müsste ich einen Schaden nehmen. Kommt mir falsch vor, also im Beiblatt gesucht. Im Spiel konnte ich keine Erklärung dazu finden. Jetzt, wo ich mir das „Beiblatt“ nochmal ansehe, finde ich die Karte doch darauf. Sie steht auf Seite 5, bei den Geheimnissen rechts unten. Habe ich im Spiel übersehen. Vielleicht, weil ich wegen der Spoilergefahr nicht gründlich genug gesucht habe, vielleicht, weil wir endlich weiterspielen wollten und nicht Regelrecherche betreiben. Wäre auf einem einfachen, einseitigem Beiblatt (oder in der Regel unter ‚Beute’ (Seite 8)) einfach das Symbol erklärt worden (mit genau dem gleichen Text), hätte ich es sofort gefunden.


    Das Beiblatt ist eigentlich nicht nur ein Beiblatt, sondern auch Regel. Es hat in meinen Augen keinen Vorteil die Levelübersicht, die Verteilung der Karten, die Module und die Spielvarianten auszugliedern, teilweise eher Nachteile.


    Beispiel:

    Ich baue zum ersten Mal das Spiel auf. Ich befolge Schritt 7 auf Seite 3 der Regel. Ich mische die Basiskarten (1) mit Modul A und B zusammen und teile dann die Karten auf die Spieler auf. Danach steht da: Achtung: Bei allen Modulen müssen davor Karten aussortiert werden. Siehe Beiblatt.

    Wer schreibt denn so eine Regel? Danach lese ich, was ich davor hätte tun sollen? Warum nicht zuerst schreiben, was zuerst getan werden soll, und danach, was danach getan werden soll? Dann muss man auch nicht „Achtung:“ schreiben.

    Ich sammel also alle Karten wieder ein und suche jetzt im Beiblatt nach den Karten, die ich vorher hätte aussortieren sollen.

    Im Beiblatt schaue ich jetzt bei Modul A und B und ... finde ... nichts. Da sind zwar Karten erwähnt, aber nicht, was wie aussortiert wird. Also suche ich weiter und finde eine Regelseite auf dem Beiblatt ‚Verteilung der Karten‘. Dort finde ich im Text dann wieder ein paar der Informationen, die ich brauche um zusammen mit der eigentlichen Regel und der Levelübersicht und der Modulübersicht das Spiel aufbauen zu können. Alles unnötig kompliziert, auf zu viele verschiedene Orte und Abschnitte verteilt.

    Einfach alles in der Regel in der richtigen Reihenfolge für das erste Spiel erklären und eine komplette Erklärung der Symbolik (und ein paar besondere Karten) auf einem Beiblatt. Die weiteren Module mit ihren Besonderheiten in einen Anhang in der Regel, das muss doch nicht vor der ersten Partie gelesen werden und lenkt nur ab.


    Das sind alles nur Kleinigkeiten und hat alles nicht verhindern können, das wir in unseren ersten beiden Partien richtig viel Spaß mit Paleo hatten, aber es ist ärgerlich, denn so kompliziert ist das alles doch nicht. Warum macht die Regel das dann alles so kompliziert und umständlich?


    Zum Glück betrifft das alles nur die Regel.

    Das Spiel selber gefällt uns richtig gut! Wir spielen gerne Kooperative Spiele und kennen auch schon einige. Paleo fühlt sich frisch und spannend an. Großes Lob und vielen Dank an dich als Autor und an alle Beteiligten für Entwicklung, Redaktion, Illustration, Grafik, Test und alle anderen Tätigkeiten, die dazu geführt haben, dass wir noch so einige schöne Stunden mit diesem schönen Spiel haben können.