Beiträge von Axxel im Thema „Paleo (Hans im Glück, 2020)“

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich werde das bei unseren weiteren Spielen auf jeden Fall versuchen umzusetzen! Trotz meiner "Ratlosigkeit" und vieler Fehlversuche macht das Spiel bislang wirklich Spaß (und solange es auch meiner Tochter Spaß macht, werde ich es sicherlich immer wieder spielen). Ich finde die Idee hinter dem Spiel übrigens wirklich gut und innovativ.


    Dennoch noch zwei Nachfragen bzw. Anmerkungen, die ich gar nicht als Kritik verstanden wissen will, sondern die bei mir immer noch als Fragen im Kopf sind bezüglich "erfolgreichem" Spielen:

    Und dass am Anfang mehr Menschen da sind, ist auch ein zweischneidiges Schwert: Jedes "Helfen" ist ein Tempoverlust, du willst eigentlich starke Gruppen haben (viele Menschen und Werkzeuge), die ihren aufgedeckten Krams alleine abfrühstücken können. Zwei 4er Gruppen sind deutlich besser als vier 2er Gruppen. Es ist aber mit weniger Spielern wesentlich leichter, große Gruppen zu haushalten: während man 8 Futter für zwei 4er Gruppen vielleicht noch irgendwie halbwegs entspannt zusammenbekommt, 10/12 Futter pro Runde (größere Gruppen bei mehr Spielern) kriegst du dauerhaft sehr sicher nicht hin.

    Ja, das stimmt und ist nachvollziebar. Nur war es bei uns eben so: Wenn ich mit drei Gruppen spiele, dann schaffe ich in einem Spielzug bestimmte Aufgaben auf jeden Fall (habe also einen "Gewinn" in Form von Holz, Stein, Nahrung usw.). Bei zwei Personen haben wir immer wieder die Situation, dass wir in einem Spielzug gar nichts schaffen. Auch die Möglichkeit, Schaden zu absorbieren ist zu dritt ungleich höher (weil ich den Schaden ja auf mehr Personen verteilen kann und entsprechend seltener Totenköpfe erhalte).


    Es stimmt natürlich, dass ich zu zweit mehr Spielzüge habe. Aber bislang haben wir das eben nicht so hinbekommen, dass das annähernd gleichgut wäre.


    Die verschiedenen Menschen spielen sich halt anders.

    Startest du mit Jägern, sollte es leichter fallen, zusätzliches Futter für mehr Menschen zu organisieren. Mehr Menschen lösen mehr Probleme.

    Startest du mit Spähern, kannst du schon zu Beginn viele Gefahren umschiffen, das Deck mit Traumkarten vergrößern und viele nette kleine Effekte triggern, an die wir bewusst Augen drangemalt haben - und Augen kann man nur schlecht craften.


    Wenn du aber so sehr an den Handwerkern hängst: es spricht nichts dagegen, die Variante zu benutzen, dass ihr am Anfang 4 Menschen zieht und 2 behaltet, bzw bei jedem neuen Menschen 2 zieht und 1 aussucht.

    Ich wollte gar nicht unbedingt nur auf die Handwerker hinaus. Mein Problem ist vielmehr: Habe ich in unter den Startpersonen aller Mitspieler am Anfang drei Jäger, schaffe ich viele Jagd-Aufgaben ziemlich zuverlässig. Habe ich drei Handwerker, schaffe ich es ziemlich zuverlässig Ressourcen zu beschaffen. Habe ich dagegen einen Jäger, einen Handwerker und zwei Späher, dann schaffe ich viele Aufgaben am Anfang gar nicht (ähnliches scheint mir zu gelten wenn zwei Handwerker oder zwei Jäger und jeweils eine anderer Person vorhanden sind) Da sind wir aber wieder bei meiner Beobachtung, dass es mir bei drei Spielern deutlich leichter scheint überhaupt Aufgaben zu erledigen.


    Dazu scheint mir noch zu kommen: Es macht schon einen großen Unterschied, ob ich als einzelner Spieler zwei gleiche Personen habe ich oder nicht, oder? Mit zwei Jägern kann ich mich eher auf Jagd-Aufgaben spezialisieren und benötige weniger Hilfe als wenn ich zwei unterschiedliche Personen habe. Gleiches gilt für zwei Handwerker oder zwei Späher als Startpersonal. Bei zwei unterschiedlichen Personen werde ich am Anfang eigentlich fast immer Hilfe brauche, egal welcher Aufgabe ich nachgehe.

    Das Spiel ist zur Zeit das absolute Lieblingsspiel meiner Tochter und wir spielen es eigentlich täglich. Insofern macht das Spiel schon mal vieles richtig und es macht tatsächlich Spaß. Zugleich lässt mich das Spiel ein Stück weit ratlos zurück:

    1. Skaliert das Spiel eigentlich irgendwie mit der Spieleranzahl? Wir spielen fast immer zu zweit und empfinden das Spiel dabei richtig, richtig schwer (manchmal scheitern wir ohne einen einzigen Siegpunkt zu erhalten). Wir sind nach ca. 20 Partien erst in Level 3. Ab und zu spielen wir zu dritt und dann ist das Spiel so viel einfacher: Selbst mit völligen Neulingen waren wir zu dritt nie unter 4 Siegpunkten. Erscheint mir auch logisch: Wenn ich von Anfang an 6 Personen im Spiel haben statt nur 4, dann ist es durch gegenseitige Hilfe viel einfacher, bestimmte Karten zu schaffen und entsprechen Ressourcen abzugreifen. Die paar Nahrung am Schluss, die man mehr benötigt, scheinen mir kein wirkliches Problem zu sein.
    2. Mir scheint, als gäbe es Karten- und Personenkonstellationen, mit denen man von Anfang keine Chancen hat. Habe ich beispielsweise am Anfang keine Handwerker, tue ich mich schwer an Ressourcen zu kommen und kann somit auch keine Werkzeuge kaufen - wodurch ich im Folgenden noch weniger Chancen habe, bestimmte Anforderungen zu erfüllen. Ähnlich scheint es mir zu sein, wenn sich am Anfang rote Karten häufen oder bestimmte Reihenfolgen ungünstig sind (z.B. Honig und Bär in Level 3). Das erscheint mir doch ein Stück weit arg zufällig zu sein für ein Spiel, dass ich doch mit einem gewissen Plan angehen muss.
    3. Um wirkliche erfolgreich zu sein und ein Level zu schaffen, muss man m.E. die Karten kennen - also wissen, was einen erwarten kann, wenn man eine Karte umdreht. Die ersten paar Runden eines Levels sind also zum Entdecken ganz nett, wirklich erfolgreich scheint man dabei aber nicht sein zu können (so war es zumindestens bei uns). Da könnte man sich natürlich die Karten auch gleich ansehen bevor man das erste Mal losspielt.

    Vielleicht spielen wir ja auch irgendetwas falsch - ich habe die Regeln allerdings wiederholt durchgelesen und kann keine Regelfehler bei uns erkennen. Insofern meine Ratlosigkeit.