Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „Paleo (Hans im Glück, 2020)“

    Ich hätte nach Ernst Juergens Spielberichten aus der Vergangenheit gedacht, dass ihn gerade #Paleo komplett abholen würde.

    Hätte ich auch gedacht, ist aber nicht so.


    Spiele sind ja nicht nur Material und Regel, die ich vor mir habe. Letztlich wirklich entscheidend ist für mich das mir vermittelte Spielgefühl. Es gibt Spiele, die habe ich schon zigmal gespielt, wie etwa Scythe, Viticulture u.a. und kann sie immer wieder spielen, weil sie einfach ein gutes Spielgefühl vermitteln, selbst wenn ich mal verliere. Ich spiele auch immer wieder neue Spiele, die mich dann mehr oder weniger ansprechen.


    Paleo scheint beliebt zu sein, kann es auch gerne sein. Paleo habe ich dreimal gespielt, es hat einfach nicht gefunkt. Ob ich das jetzt gut oder "katastrophal ungeschickt" gespielt habe, ist mir völlig gleichgültig, es vermittelt mir das Spielgefühl, ausgeliefert zu sein; das macht mir einfach keinen Spaß. Wenn ein so erfahrener Spieler wie ich den Zugang offenbar nicht findet, dann ist das Spiel eben nichts für ihn/mich. Für andere mag das super sein, es sei ihnen gegönnt.


    @Brettpotato : Nur eine kleine Bemerkung zu Brass: Das ist ein gutes Spiel, gar keine Frage, ich finde aber Age of Industry für mich völlig klar besser.

    @Brettpotato

    Ich sag‘ doch gar nicht wirklich etwas gegen das Spiel Paleo. Eher beschreibe ich ein Gefühl. Mittlerweile erwarte ich halt auch von solchen Spielen, dass man nicht an einem Szenario scheitert, sondern die Geschichte auf jeden Fall weitergeht, aber kein Kapitel wiederholt werden muss, weil man ungünstig gewürfelt hat, oder so etwas. Etwa wie in Herr der Ringe - Reise durch Mittelerde; wenn man in einem Kapitel der Geschichte scheitert, geht das Leben trotzdem weiter, das Spiel auch, wenn auch mit einem Malus vielleicht. Man kann ja auch im wirklichen Leben keinen Lebensabschnitt wiederholen, weil er unglücklich gelaufen ist.

    Es macht mir nichts aus, ein Spiel zu verlieren. Aber in einer Kampagne einen Abschnitt wiederholen, mag ich nicht.

    @Brettpotato

    Paleo hätte ich schon gerne gemocht. Thematisch interessiert es mich. Mal nicht auf Punkte spielen zu müssen, ist auch grundsätzlich schön.


    Wir haben aber letztlich die weitere Erkundung gelassen und das Spiel weggegeben. Mir ist das einfach zu viel des Zufalls/Glücks. Grundsätzlich mag ich ja Zufall und Glück, in feinen Dosen sozusagen. Spielentscheidend darf das aber nicht sein. Ich habe nämlich überhaupt keine Lust, etwa ein Szenario nur deshalb wiederholen zu müssen, weil ich Pech beim Ziehen von Karten oder Würfeln, oder was auch immer der Mechanismus da gerade ist, hatte.

    Früher war das anders, mittlerweile sehe ich das als reine Zeitverschwendung.

    Bei Paleo hatte ich eben dieses Gefühl, letztlich sinnlos etwas wiederholen zu sollen.


    Früher habe ich das auch noch anders gesehen, mittlerweile bin ich aber Mitte der 70er und habe das Gefühl, keine Zeit mehr dafür zu haben, mich an blutleeren Wiederholungen festzukrallen. Es gibt in der Welt der Spiele noch so viel zu entdecken, das spannender ist.

    Wir haben jetzt drei Partien hinter uns, einmal solo, zweimal zu zweit.


    Der Euphorie meiner Vorredner kann ich mich nicht anschließen. DIE Neuerscheinung dieses Herbstes ist das für uns nicht. Am Thema des Spiels liegt es nicht, möglicherweise aber an unserer Spielweise.


    Solo 1 Bildteil, erstes Spiel zu zweit 1 Bildteil, zweites Spiel zu zweit 4 Bildteile und es war recht knapp.


    Eine gewisse Lernkurve scheint da zu sein, aber rechte Spielfreude will bei uns trotzdem nicht aufkommen. Dreimal der selbe Level und immer noch nicht am Ziel, das fordert uns eher nicht heraus, frustriert schon fast.

    Klar könnte man es sich leichter machen, aber eigentlich spielen wir im allgemeinen nicht so schlecht, dass so etwas nötig wäre. Irgendwie fehlt uns (noch) der richtige Zugang.

    Sollte es morgen wieder nicht klappen, werden wir den 1. Level wohl kaum noch ein fünftes Mal versuchen. Zur Fraktion derer, die es immer wieder neu versuchen, bis es endlich wird, gehören wir beide nicht.