Alles anzeigenDer Weltraum ... unendliche Weiten ... wir befinden uns an Bord des stattlichen Kreuzers Nebula auf dem Weg zum Hoheitsplaneten Xenon ...
<nervige Geräusche> <blubberndes Wasser> ... zack, und wach. Mist, wir sind an Bord des klapprigen Kleintransporters SCHWUND X13 auf dem Weg zur Bergbaukolonie 3. Die Crew, ein zusammengeworfener Haufen Leute ohne Weltraum- und Schiffskenntnis, steigt aus den viel zu früh geöffneten Kälteschlafkammern. Verdutzte Gesichter beäugen den toten Captain in der Ecke und Fragezeichen erscheinen über ihren Köpfen. Der erste Offizier, seines Zeichens Wissenschaftler ( JanW ), nimmt das Heft in die Hand und räuspert sich. Teilt der Crew mit was hier gerade abgeht und lässt ihnen völlige Handlungsfreiheit, schließlich hat er eigene Pläne, was er mit seiner neu gewonnen Zeit anstellen kann.
Während es sich der Wissenschaftler in seinem Rollstuhl bequem machte und eigentlich nur zwischen der Kälteschlafkammer und einigen angrenzenden Räumen hin und her pendelte, nahm sich die Aufklärerin ( Sir Pech ) ein Herz und checkte "mal zum Zeitvertreib" die Schiffskoordinaten. Sie muss beim Aufstehen mit dem falschen Bein aufgestanden sein, denn anstelle jegliche Gefahr zu meiden, tapste sie von einem Fettnäpfchen ins nächste. Der Höhepunkt war das Antreffen der Alienkönigin im beschädigten Generatorraum (002). Vom Wissenschaftler geplant und durchgeführt, wurde diese fachgerecht ins All entsorgt, kurz nachdem die Aufklärerin, schon ordentlich blutend, eben diesen verlassen hat. Es folgte eine Reihe unschöner Zusammenstöße mit anscheinend nicht freundlich gesonnenen Aliens, die ihr mehr und mehr zusetzten. Nach einer kaum endenden Odyssee erreichte sie endlich die 1. Hilfe Station (013), wo sie damit begann ihren Körper Stück für Stück wieder zu flicken und somit wieder einen Hauch von Leben verspürte...
Der Mechaniker ( MartinD ) schien ein wenig vom Fach zu sein. Erste Amtshandlung - erst mal Feuer löschen, dann ab in den Maschinenraum (021) und die Maschine dort für "OK" befunden. So kann ein Arbeitstag beginnen. Leider klapperte das alte Schiff aus allen Rohren und wurde bei der letzten Inspektion quasi leergeräumt. Somit waren an allen Ecken und Enden Geräusche zu vernehmen und Nutzliches irgendwie rar. Er sammelte zusammen, was er fand, Aliens wurden möglichst ignoriert und Wartungschächte als Abkürzung genommen. Half alles nichts. Er stand irgendwann mit leeren Händen im Lagerraum, wo ein Jäger ihm auflauerte, obwohl er eigentlich dafür sorgen wollte, dass unser Captain irgendwie die Erde erreicht...
Unsere Pilotin ( SmileyBone ) lief entgegen ihrer Berufung anfänglich eher ziellos durchs Schiff. Sie suchte das Nest, weil sie ein Ei im Labor untersuchen wollte. Je mehr die Crew das Schiff erkundete, desto mehr reifte ein Plan in ihrem Hirn. Nest finden, Ei schnappen, Ei untersuchen, Rettungkapsel entriegeln, Abdafür. Es war so einfach, wären da nicht ständig diese jagenden Aliens, die einem einen Strich durch die Rechnung machen. Da stand sie nun im Nest. In der einen Hand eine leere Schrotfinte, in der anderen ein Ei. Zwischen ihr und der Tür ein sabbernder Jäger....
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Wieder einmal Nemesis, wieder einmal semikooperativ, mit Personen, die ich noch nicht am (virtuellen) Spieltisch sitzen hatte. Ich empfinde es als heikel ein semi-kooperatives Spiel mit Personen zu spielen, die das Spiel noch nicht kennen. Vor allem, wenn durchaus Player-Elimination Bestandteil des Spiels sein kann.
Dennoch von der Gruppe so gewünscht legten wir also los. Charaktere wurden gewählt, Regeln erklärt und schon musste die Crew bestehend aus Sir Pech , MartinD , SmileyBone ins kalte Wasser springen und Aktionen durchführen ohne das sie wissen, was sie erwartet. Das volle Spielgefühl, die Angst den Charakter zu verlieren und die Notwendigkeit Gegenstände und Räume zu finden und entsprechend zu verwenden, kam im Laufe des Spiels. Die Crew würfelte im Vergleich zu anderen Spielrunden durchaus schlecht, so dass das Brett recht flott mit Geräuschmarkern geflutet wurde. Dies hatte zur Folge, dass wir bereits am Ende von Runde 1 die erste Begegnung hatten. Ein schlechter Zeitpunkt, um sich für eins von 2 Zielen zu entscheiden, wenn man noch nicht einschätzen kann, welches der beiden Ziele das leichtere ist. Sir Pech machte seinem Nick alle Ehre und manövrierte den ersten Jäger zwar aus, bekam es allerdings im Anschluss mit der Königin zu tun. Man gönnt sich ja sonst nichts. Glück für mich, da ich diese laut Ziel zu erledigen hatte. Also habe ich sie fachgerecht per Luftschleuse entsorgt - netterweise ohne mein Crewmitglied gleich in Runde 3 ebenso zu töten.Wir spielten ca 2,5 Stunden und hatten zusätzlich gut 1 Stunde Regelerklärungen, so dass wir zu 0h das Spiel am Ende von Runde 5 abbrachen.
- Pliotin: 0 Schuss, 2 leichte Wunden, 2 Kontaminationskarten und verschleimt- Aufklärerin: 3 Schuss, 1 Kontaminationskarte und 2 schwere Wunden
- Wissenschaftler: 3 Schuss, 1 Kontaminationskarte
- Mechaniker: 0 Schuss, 3 KontaminationskartenWar eine schöne Einführung, welche vom Spielbrett und dem Würfeln her schon unter einem schlechten Stern stand.
Wir treffen uns sicher noch mal, dann wird weniger erklärt und mehr gespielt und getötet und gesammelt und gebastelt und überhaupt einfach besser gespielt
Super Bericht, vielen Dank JanW. Vielleicht hätte ich als bekennender doppelter Linkshänder doch nicht den Mechaniker nehmen sollen