Beiträge von ravn im Thema „Pax Pamir deutsch von Spielworxx“

    Das ist aus meiner Perspektive kein alleiniges Problem von Pax Pamir. Sondern betrifft alle Spiele, bei denen es eine Kartenauslage gibt, bei denen es Kartentexte gibt, die man vollständig erfassen muss, um den Spielverlauf folgen zu können. Allzu oft habe ich dann Partien erlebt, wo es einzelnen Mitspielern aufgrund ungünstiger Sitzposition oder unzureichend empfundene Beleuchtung oder Blendung durch das gegenüberliegende Fenster oder nachlassender Sehstärke so umständlich ist, die ganzen Kartentexte zu lesen und zu verstehen, dass die Partie irgendwann aufgegeben und abgeschenkt wird.


    Durch eine für die Spielrunde passendere Sitzordnung und bessere Beleuchtung kann man das eventuell abmildern. Die eigentliche Ursache sind aber zu viele Informationen in Textform auf zu wenig Kartenplatz, kombiniert mit einer Symbolik, die Kartentexte nicht ersetzen kann. Spätestens wenn die Mitspieler zeitintensiv einzelne Karten aus der Auslage zu sich drehen, aufnehmen, in der Hand lesen und wieder zurücklegen, ist das für mich ein Zeichen, dass die Umsetzung des Spiels nicht optimal ist. Ob und wie man sich damit arrangieren mag, hängt dann davon ab, wie gewillt man ist, diese Hürden in Kauf zu nehmen.


    Über die Jahre habe ich gelernt, Texte über Kopf flüssig lesen zu können. Blöd nur, wenn die Kartentexte dann irgendann wegen nachlassender Sehstärke trotzdem nicht mehr lesbar sind, weil gefühlt zu klein oder braun auf dunkelgrau im fehlenden Kontrast.

    Root und Pax Pamir sind beides Experten-Spiele und weit weg von den typischen Eurogames, so dass die solche Spielertypen überfordern können, wenn nicht durch gut und durchdachte Erklärung ins Spielgeschehen eingeführt. Wenn es aber eh nur bei einer einzigen Partie bleibt, dann lohnt sich in meiner Wahrnehmung der Erkläraufwand bei beiden Spielen nicht: Root funktioniert am besten, wenn alle auf einem vergleichbaren Niveau spielen können. Pax Pamir braucht schon eine Kennenlernpartie, um Mechanismen in Zusammenwirkung zu sehen und zu verstehen.


    Wenn für beide Spiele die richtige Gruppe (spielt wiederholt ein Spiel + sieht Erstpartie als Kennenlernpartie + mag direkte Konfrontation + scheut den Erkläraufwand nicht) fehlt, sind das meiner Einschätzung nach die falschen Spiele. Gibt ausreichend Alternativen an Spielen, die man nach einer schnellen Erklärung ausreichend gut durchschaut, um mithalten zu können und die weniger konfrontativ sind - sofern das alles eigene Kriterien sind, um ein Spiel gut zu finden.

    Das eher bescheiden genähte Tuch zieht sich wohl durch die ganze Auflage. Jedenfalls sieht’s bei mir ähnlich aus wie auf Bildern bei BGG. Bei Bedarf einfach bügeln, vgl. Any advice to get cloth mat to lay flat?

    ravn Wann ist das nächste Treffen der „Anonymen Auspöppler“? ;)

    Die Gruppe wurde aus Resignation aufgelöst. Das Thema ist uralt und seit dem hat sich wenig geändert. Einzige Entwicklung ist, dass es sich inzwischen gezeigt hat, welche Verlage einen höheren Qualitätsstandard haben und welche daran scheitern oder bei denen es eine andere Wahrnehmung und Priorität hat. Blöd nur, dass es selbst bei "den Guten" auch mal Ausreisser gibt. Deshalb weiter den direkten Kontakt zum Verlag suchen. Dort kommunizieren, dass man unzufrieden ist und entspannt Lösungen einfordern. Wenn nichts hilft und es einen so sehr stört, dann Widerrufsrecht nutzen und langfristig Konsequenzen ziehen.


    Wer generell einen höheren Qualitätsanspruch hat, sollte keine Erstauflagen kaufen und (so assozial das auch klingt) andere vorab die Erfahrungen machen lassen und erst dann kaufen. Klappt nur nicht wirklich bei Kickstarter und verknappte Auflagenzahlen, wenn man zeitgleich nichts verpassen will.