Mir fehlt aber bei Brettspiel Dude's Aussage etwas. Gibt es einen objektiven Massstab, ab wann ist ein Brettspiel gut, sehr gut oder ausgezeichnet (beziehungsweise schlecht, sehr schlecht oder grottig) ?
Das ist tatsächlich eine völlig eigene Diskussion für sich. Im Videospielbereich waren und sind die Kennzahlen zum einen die Reviews in den Zeitschriften und Medien (im Gegensatz zu den Reviews im Brettspielbereich dort auch basierend auf einem mehr oder weniger nachvollziehbaren Rating in Prozentpunkten) und zum anderen die Verkaufszahlen, vor allem im Vergleich mit ähnlichen Titeln aus dem Genre und die Uservotes mit ausreichend großem Datenpool.
Im Brettspielbereich kommt für meine Begriffe das BGG-Average-Rating noch am ehesten an eine objektive Beurteilung ran sofern die Zahl der Voter groß genug ist. Aus Sicht der Statistik halte ich die Spaßwertungen, welche oben zitiert sind, wie schon mehrfach erwähnt und von diversen anderen bei BGG selbst auch schon vorgerechnet, für nicht signifikant genug, um das Ergebnis im Bereich von 10k (oder auch schon bei >1k Votern) großartig zu beeinflussen. Titel, die gut bei der Masse an Spielern ankommen (Gloomhaven, KDM) haben auch entsprechend hohe Ratings, Titel, die von der Masse als Flop angesehen werden (Dark Souls), haben entsprechend deutlich niedrigere Ratings, da ändern auch Fanboys, Hater und Kommentierer mit unrealistischen Votes nichts dran. Ein hohes Durchschnittsrating heißt natürlich trotzdem nicht, dass das Spiel jedem einzelnen gefallen muss. Trotzdem finde ich solche Aussagen wie "TG ist kein großer Wurf" oder "TG/EF kommt nicht bei den Spielern an" angesichts dessen, angesichts der vielen positiven Reviews und Votes zum Topspiel des Jahres, der Verkaufszahlen und des Erfolgs im Retail für realitätsfern. Ich denke schon dass die AR Spiele sehr erfolgreich waren und sind und dass nur hier in der kleinen Unknownsblase, in der überproportinal viel Gegenwind gemacht wird (oder dieser zumindest von einigen wenigen sehr hochfrequent und laut geäußert wird), das ganze gegenteilig wirkt.
In dem Thread hier soll es um Vanguard gehen, deshalb etwas Offtopic, aber ich würde Etherfields und Tainted Grail schon als geistige Vorläufer bezeichnen und vom Konzept her bei dem neuen Titel nicht wirklich viel anderes erwarten.